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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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ruhig.

    »Das kann ich nicht!« antwortete Fürst Alfred und zog seine Handschuhe an. Sein Gesicht wirkte im Morgenlicht verhärmt. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. »Der Maßstab gibt ihm das Recht, diese Entscheidung zu treffen.«
    Vergeblich hatte Alfred mit Derek gestritten, versucht, ihn zu überzeugen, noch einige Tage zu warten! Der Wind begann sich bereits zu drehen und brachte warme Luft aus dem Norden.
    Aber Derek hatte nicht nachgegeben. Er würde hinausreiten und die Drachenarmee auf dem Schlachtfeld herausfordern. Daß die Drakonier in der Überzahl waren, darüber lachte er nur verächtlich. Seit wann kämpfen Goblins wie die Ritter von Solamnia? Die Ritter waren in den Goblin- und Ogerkriegen an der Vingaard-Burg vor hundert Jahren zahlenmäßig fünfzig zu eins unterlegen gewesen.
    »Aber du kämpfst auch gegen Drakonier«, warnte Sturm. »Sie sind nicht wie die Goblins. Sie sind intelligent und erfahren. In ihren Reihen sind Magier, und ihre Waffen sind die besten auf Krynn. Selbst wenn sie tot sind, haben sie die Macht zu töten...«
    »Ich denke, ich werde mit ihnen fertig, Feuerklinge«, unterbrach Derek ihn barsch. »Und jetzt schlage ich vor, daß du deine Männer weckst und ihnen sagst, daß sie sich bereitmachen sollen.«
    »Das werde ich nicht tun«, antwortete Sturm entschlossen. »Und ich werde meinen Männern auch nicht befehlen, zu gehen.«
    Derek erblaßte vor Wut. Einen Moment lang konnte er nicht sprechen. Selbst Fürst Alfred wirkte schockiert.
    »Sturm«, begann Alfred langsam, »weißt du, was du tust?«
    »Ja, mein Fürst«, antwortete Sturm. »Wir sind die einzigen zwischen der Drachenarmee und Palanthas. Wir wagen nicht, diese Garnison unbemannt zu lassen. Ich behalte mein Kommando hier.«
    »Einen direkten Befehl mißachten«, sagte Derek schweratmend. »Du bist Zeuge, Fürst Alfred. Dieses Mal gehört mir sein
Kopf!« Er stolzierte weg. Fürst Alfred folgte ihm mit grimmigem Gesicht und ließ Sturm zurück.
    Am Ende überließ Sturm seinen Männern die Entscheidung. Entweder konnten sie bei ihm bleiben, ohne selbst ein Risiko zu tragen – denn sie gehorchten nur dem Befehl ihres Offiziers – oder sie konnten Derek begleiten. Es war die gleiche Möglichkeit, erwähnte er, die auch Vinas Solamnus seinen Männern vor langer Zeit eingeräumt hatte, als die Ritter gegen den korrupten Kaiser von Ergod rebelliert hatten. Die Männer brauchten nicht an diese Legende erinnert zu werden. Sie sahen es als ein Zeichen, und wie auch bei Solamnus entschieden die meisten, bei ihrem Hauptmann zu bleiben, den sie bewunderten und respektierten.
    Jetzt sahen sie mit grimmigen Gesichtern zu, wie ihre Freunde sich auf den Ritt vorbereiteten. Es war der erste offene Bruch in der langen Geschichte der Ritterschaft, und der Moment war schmerzlich.
    »Bedenke es noch einmal, Sturm«, sagte Fürst Alfred, als der Ritter ihm auf sein Pferd half. »Fürst Derek hat recht. Die Drakonier sind nicht so gut ausgebildet wie die Ritter. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, daß wir erfolgreich sind.«
    »Ich bete, daß das stimmt, mein Herr«, sagte Sturm standhaft.
    Alfred musterte ihn traurig. »Wenn es stimmt, Feuerklinge, wird Derek dafür sorgen, daß du für diese Sache angeklagt und hingerichtet wirst. Und Gunther wird ihn nicht aufhalten können.«
    »Diesen Tod würde ich gern auf mich nehmen, mein Fürst, wenn ich dadurch aufhalten kann, was, wie ich befürchte, eintreten wird«, erwiderte Sturm.
    »Verdammt, Mann!« explodierte Fürst Alfred. »Wenn wir besiegt werden, was willst du dann durch dein Hierbleiben erreichen? Du könntest nicht einmal eine Armee von Gossenzwergen mit deinen wenigen Männern aufhalten! Angenommen, die Straßen werden frei! Du wirst nicht in der Lage sein, den Turm zu halten, bis aus Palanthas Verstärkung kommt.«

    »Zumindest können wir für Palanthas Zeit für die Evakuierung der Bürger herausschinden, wenn...«
    Fürst Derek Kronenhüter drängte sein Pferd zwischen die seiner Männer. Er starrte auf Sturm herab, seine Augen glitzerten aus den Schlitzen seines Helms, dann hob er seine Hand um Ruhe.
    »Gemäß dem Maßstab, Sturm Feuerklinge«, begann Derek, »beschuldige ich dich hiermit der Verschwörung und...«
    »Zum Abgrund mit dem Maßstab!« knurrte Sturm, der seine Geduld verlor. »Wohin hat uns denn der Maßstab gebracht? Zersplittert, eifersüchtig, verrückt! Selbst unsere eigenen Leute ziehen es vor, mit den Armeen unseres Feindes zu

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