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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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versuchte, entweder Hunderte von Meilen um das Gebirge herum oder durch die Wüste oder auf dem Seeweg anreisen. Und Schiffe, die in Palalanthas’ Tore fuhren, waren ein leichtes Ziel für die ›feuerwerfenden‹ Katapulte der Gnomen.
    Der Turm des Oberklerikers war im Zeitalter der Allmacht gebaut worden. Flint wußte eine Menge über die Architektur jener Zeit – die Zwerge hatten bei den Entwürfen und dem Bau der meisten Gebäude mitgewirkt. Aber sie hatten diesen Turm weder gebaut noch entworfen. Flint fragte sich, wer ihn wirklich gebaut hatte – für ihn mußte die Person entweder betrunken oder verrückt gewesen sein.
    Eine äußere Steinmauer, als Achteck geformt, bildete die Grundlage des Turms. Jeder Punkt der achteckigen Mauer wurde von einem Geschützturm gekrönt. Auf der Mauer zwischen den Geschütztürmen verliefen Zinnen. Eine innere, achteckige Mauer bildete die Grundlage einer Reihe von Türmen und Stützpfeilern, die anmutig nach oben zum zentralen Turm ragten.
    Dies war ein ziemlich normaler Entwurf, aber was den Zwerg
verwirrte, war das Fehlen von inneren Verteidigungspunkten. Drei große Stahltüren befanden sich in der äußeren Mauer, statt einer Tür, was vernünftiger wäre, da drei Türen eine unglaubliche Anzahl von Männern zur Verteidigung erforderlich machten. Jede Tür führte in einen engen Hof, an dessen anderem Ende sich ein kleines Fallgatter befand, wovon es direkt zu einem riesigen Korridor ging. Alle drei Korridore führten ins Innere des Turms.
    »Man könnte genausogut den Feind zum Tee einladen!« hatte der Zwerg gemurrt. »So eine dumm gebaute Festung habe ich noch nie gesehen.«
    Niemand betrat den Turm. Für die Ritter war er tabu. Der einzige, der den Turm betreten durfte, war der Oberkleriker, und da es keinen Oberkleriker gab, würden die Ritter die Turmmauern mit ihrem Leben verteidigen, aber keiner von ihnen durfte seinen Fuß in seine heiligen Hallen setzen.
    Ursprünglich hatte der Turm lediglich den Paß bewacht und ihn nicht blockiert. Aber die Palanthianer hatten später am Hauptgebäude noch angebaut, so daß der Paß abgeriegelt war. In diesem Anbau lebten nun die Ritter und die Gefolgsleute. Niemand dachte daran, den Turm zu betreten.
    Niemand außer Tolpan.
    Angetrieben von seiner unersättlichen Neugier und seinem nagenden Hunger, nahm der Kender seinen Weg auf der äußeren Mauer. Die Wachen beäugten ihn vorsichtig, hielten mit der einen Hand ihre Schwerter und mit der anderen ihre Geldbeutel. Aber sie entspannten sich, sobald er vorbeigegangen war, und Tolpan konnte die Stufen hinuntergleiten und in den zentralen Hof gehen.
    Hier gab es nur Schatten. Es brannten keine Fackeln, keine Wache war aufgestellt. Breite Stufen führten nach oben zu den Stahlgittern. Tolpan wanderte über die Stufen auf den großen, offenen Torbogen zu und spähte neugierig durch die Gitter. Nichts. Er seufzte. Es war so dunkel, als würde er in den Abgrund selbst starren.
    Enttäuscht versuchte er, das Gitter nach oben zu schieben –
mehr aus Gewohnheit als aus Hoffnung, denn nur Caramon oder zehn Ritter hätten die Kraft, es zu heben.
    Zum Erstaunen des Kenders begann sich das Gitter mit einem fürchterlichen Quietschen zu bewegen! Tolpan brachte es zum Halten. Der Kender sah ängstlich nach oben zu den Zinnen, erwartete die gesamte Garnison auf ihn losdonnern zu sehen, um ihn festzunehmen. Aber offenbar lauschten die Ritter nur dem Knurren ihrer leeren Mägen.
    Tolpan wandte sich wieder dem Gitter zu. Zwischen den scharfen Eisenspitzen und den Steinen war ein kleiner Freiraum  – groß genug für einen Kender. Tolpan verschwendete keine Zeit, um sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen. Er schlängelte sich unter den Eisenspitzen durch.
    Dann fand er sich in einem riesigen Korridor wieder. Er konnte jedoch nicht viel erkennen.Aber an den Mauern waren alte Fackeln. Nach einigen Sprüngen bekam Tolpan eine zu fassen und zündete sie mit Flints Zunderbüchse an, die er zufällig in seinem Beutel gefunden hatte.
    Jetzt konnte Tolpan den Korridor deutlich sehen. Er verlief direkt in das Herz des Turms. Seltsame Säulen reihten sich an allen Seiten wie ungleichmäßige Zähne. Hinter einer Säule sah er nur eine Nische.
    Der Korridor selbst war leer. Enttäuscht ging Tolpan weiter in der Hoffnung, etwas Interessantes zu finden. Er kam zu einem zweiten Gitter, das zum Verdruß des Kenders bereits geöffnet war. »Alles Einfache bedeutet mehr Ärger, als es wert ist«,

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