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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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wohl lange Zeit deinen Arm nur wenig benutzen können. In der Tat wirst du niemals wieder ein Schwert halten können.«
    »Das ist unsere Antwort an deine Fürstin«, sagte Sturm barsch. »Eher werden wir tot in der Kälte liegen, als unsere Flagge einzuholen!«
    »Das werdet ihr in der Tat!« sagte der Offizier mit zusammengepreßten Zähnen. Die galoppierenden Hufe verloren sich in der Dunkelheit.
    »Holt sie herein«, befahl Sturm.

    Vorsichtig öffneten die Ritter die Tore. Einige eilten hervor, um die anderen zu decken, die behutsam die Körper anhoben und sie hineintrugen. Dann zog sich die Wache in die Festung zurück und verschloß die Tore hinter sich.
    Sturm kniete im Schnee neben dem Körper des geköpften Ritters. Er hob den Arm des Mannes und zog einen Ring von den steifen kalten Fingern ab. Die Rüstung des Ritters war zerbeult und schwarz von Blut. Er ließ die leblose Hand wieder in den Schnee fallen und senkte seinen Kopf: »Fürst Alfred«, sagte er tonlos.
    »Herr«, sagte einer der jungen Ritter, »der andere ist Fürst Derek. Der dreckige Drachenoffizier hatte recht – er lebt noch.«
    Sturm erhob sich und ging zu Derek, der auf den kalten Steinen lag. Das Gesicht des Fürsten war weiß, seine Augen weit aufgerissen und fiebrig glänzend. Blut klebte an seinen Lippen, seine Haut war feuchtkalt. Einer der jungen Ritter stützte ihn und hielt einen Becher Wasser an seine Lippen, aber Derek konnte nicht trinken.
    Sturm wurde übel vor Entsetzen, als er sah, daß Derek seine Hand auf seinen Bauch gedrückt hielt, aus dem das Blut quoll, aber nicht schnell genug, um seine Todesqualen zu beenden. Derek warf Sturm ein grausiges Lächeln zu und umklammerte seinen Arm mit einer blutigen Hand.
    »Sieg!« krächzte er. »Sie liefen vor uns, und wir verfolgten sie! Es war glorreich, glorreich! Und ich... ich werde Großmeister!« Er würgte, Blut spritzte aus seinem Mund, als er wieder in die Arme des jungen Ritters fiel, der hoffnungsvoll zu Sturm hochblickte.
    »Glaubt Ihr, daß er in Ordnung ist? Vielleicht war das eine List...« Seine Stimme erstarb beim Anblick von Sturms düsterem Gesicht, und er sah mit Mitleid auf Derek nieder. »Er ist verrückt, nicht?«
    »Er stirbt – mutig – wie ein wahrer Ritter«, sagte Sturm.
    »Sieg!« wisperte Derek, dann wurden seine Augen starr und blickten, ohne zu sehen, in den Nebel.

     
    »Nein, du darfst sie nicht zerbrechen«, sagte Laurana.
    »Aber Fizban hat gesagt...«
    »Ich weiß, was er gesagt hat«, erwiderte Laurana ungeduldig. »Sie ist nicht böse, sie ist nicht gut, sie ist nichts, sie ist alles. Das«, murmelte sie, »sieht Fizban ähnlich!«
    Sie stand mit Tolpan vor der Kugel der Drachen. Die Kugel ruhte auf ihrem Ständer mitten im kreisrunden Raum. Der Raum war dunkel und auf unheimliche Weise still, so still, daß Tolpan und Laurana sich veranlaßt fühlten zu flüstern.
    Laurana starrte nachdenklich auf die Kugel. Tolpan starrte Laurana unglücklich an, weil er wußte, was sie dachte.
    »Diese Kugeln müssen funktionieren, Tolpan!« sagte Laurana schließlich. »Sie wurden von mächtigen Magiern geschaffen! Von Leuten wie Raistlin, die keine Fehler tolerieren.Wenn wir nur wüßten, wie...«
    »Ich weiß wie«, sagte Tolpan mit gebrochener Stimme.
    »Was?« fragte Laurana. »Du weißt es! Warum hast du nicht...«
    »Ich wußte nicht, daß ich es wußte – sozusagen«, stammelte Tolpan. »Es ist mir gerade eingefallen. Gnosch, der Gnom, erzählte mir, daß er in der Kugel eine Schrift entdeckt hat, Buchstaben, die im Nebel herumschwirren. Er konnte sie nicht lesen, weil sie in einer seltsamen Sprache geschrieben waren...«
    »Die Sprache der Magie.«
    »Ja, das sagte ich auch und...«
    »Aber das hilft uns nicht weiter! Keiner von uns kann diese Sprache.Wenn nur Raistlin...«
    »Wir brauchen Raistlin nicht«, unterbrach Tolpan. »Ich kann sie zwar nicht sprechen, aber ich kann sie lesen. Verstehst du, ich habe diese Gläser – die Augengläser des Wahren Blicks, so hat Raistlin sie genannt. Mit ihnen kann ich alle Sprachen lesen  – sogar die Sprache der Magie. Ich weiß das, weil er mir gesagt hat, wenn er mich beim Lesen seiner Bücher erwischte, würde er mich in eine Grille verwandeln und verschlingen.«
    »Und du glaubst, daß du die Schrift in der Kugel lesen kannst?«

    »Ich kann es versuchen«, wich Tolpan aus, »aber, Laurana, Sturm hat gesagt, daß wahrscheinlich keine Drachen kommen würden. Warum sollten wir dann das Risiko

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