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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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verhandeln! Der Maßstab hat versagt!«
    Ein tödliches Schweigen fiel über die Ritter im Hof, das nur von dem ruhelosen Tänzeln eines Pferdes oder dem Klirren einer Rüstung unterbrochen wurde.
    »Bete um meinen Tod, Sturm Feuerklinge«, sagte Derek leise, »oder ich werde deine Kehle bei der Hinrichtung persönlich aufschlitzen!« Ohne ein weiteres Wort spornte er sein Pferd an und trabte zur Spitze der Kolonne.
    »Öffnet die Tore!« rief er.
    Die Morgensonne kletterte über den Rauch und stieg am blauen Himmel hoch. Der Wind blies aus dem Norden und ließ die Flagge an der Turmspitze flattern. Rüstungen blitzten auf. Schwerter schlugen gegen Schilde, und Trompeten ertönten, als die Männer durch die offenen Tore stürmten.
    Derek hob sein Schwert hoch in die Luft. Nach seinem Schlachtton galoppierte er vorwärts. Die Ritter hinter ihm wiederholten die Herausforderung und ritten auf das Schlachtfeld, wo vor langer Zeit Huma in seinen glorreichen Sieg geritten war. Die Gefolgsleute marschierten, ihre Schritte stapften laut auf den Pflastersteinen. Einen Moment lang schien es, daß Fürst Alfred Sturm und den jungen Rittern etwas sagen wollte. Aber er schüttelte nur den Kopf und ritt fort.
    Die Tore schlossen sich hinter ihm. Die schwere Eisenstange wurde vorgeschoben. Sturms Männer rannten zu den Zinnen.
Sturm stand mitten im Hof, sein ausgemergeltes Gesicht war ohne jeden Ausdruck.
     
    Der junge und gutaussehende Kommandant der Drachenarmee in der Abwesenheit der Finsteren Herrin war gerade erwacht, um sein Frühstück einzunehmen und einen weiteren langweiligen Tag zu beginnen, als ein Kundschafter in das Lager galoppierte.
    Kommandant Bakaris starrte voller Abscheu auf den Kundschafter. Der Mann ritt wild durch das Lager, sein Pferd warf Kochtöpfe und Goblins um. Drakonierwachen sprangen auf die Füße, schüttelten die Fäuste und fluchten.Aber der Kundschafter ignorierte sie.
    »Die Fürstin!« schrie er und glitt vor dem Zelt vom Pferd. »Ich muß die Fürstin sehen.«
    »Die Fürstin ist nicht da«, sagte der Helfer des Kommandanten.
    »Ich vertrete sie«, schnarrte Bakaris. »Was ist los?«
    Der Kundschafter sah sich schnell um, da er keinen Fehler begehen wollte. Aber es gab weder von der fürchterlichen Finsteren Herrin noch von ihrem blauen Drachen ein Zeichen.
    »Die Ritter reiten auf das Feld zu!«
    »Was?« Der Kiefer des Kommandanten sackte herunter. »Bist du sicher?«
    »Ja!« Der Kundschafter sprach unzusammenhängend. »Habe sie gesehen! Hunderte auf Pferden! Wurfspieße und Schwerter. Tausend zu Fuß.«
    »Sie hatte recht!« sagte Bakaris leise voller Bewunderung. »Jetzt haben die Dummköpfe den Fehler begangen!«
    Er rief nach seinen Dienern und eilte zu seinem Zelt zurück. »Blast zum Alarm«, befahl er und rasselte seine Befehle herunter. »Laßt die Hauptmänner in fünf Minuten zum letzten Befehlsempfang antreten.« Seine Hände zitterten vor Aufregung, als er seine Rüstung anlegte. »Und schickt den Flugdrachen nach Treibgut mit einer Nachricht für die Fürstin.«
    Goblindiener rannten in alle Richtungen, und bald ertönten
die Hörner, die im ganzen Lager widerhallten. Der Kommandant warf einen letzten schnellen Blick auf die Karte, dann ging er zum Treffen mit seinen Offizieren.
    Zu schade, dachte er kühl beim Gehen. Der Kampf wird vermutlich vorüber sein, wenn sie die Nachricht erhält. Wie schade. Sie wollte doch so gern bei dem Fall des Turms des Oberklerikers dabei sein. Aber, überlegte er weiter, vielleicht werden wir morgen die Nacht gemeinsam in Palanthas verbringen – sie und ich.

Tod auf dem Schlachtfeld - Tolpans Entdeckung

    D ie Sonne stieg hoch an den Himmel. Die Ritter standen auf den Zinnen des Turms und starrten auf die Ebene, bis ihre Augen schmerzten. Jedoch konnten sie nur eine riesige schwarze Woge erkennen, kriechende Gestalten, die über das Feld schwärmten, bereit, die mutig voranschreitenden, schlanken silberglänzenden Speere zu verschlingen.
    Die Armeen trafen aufeinander. Die Ritter strengten ihre Augen an, aber ein nebliger Grauschleier kroch über das Land. Die Luft wurde von einem widerlichen Geruch erfüllt. Der Nebel wurde immer dichter und verdunkelte fast die Sonne.

     
    Jetzt konnten sie nichts mehr erkennen. Der Turm schien in einem Nebel zu schweben, der sogar die Geräusche dämpfte. Anfangs hatten sie das Zusammenschlagen der Waffen und die Schreie der Sterbenden gehört. Aber selbst das verblaßte, und dann war alles ganz

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