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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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der Gefährten auf.
    »Holt mich hier raus!« brüllte Caramon und stieß einen Ellbogen in Berems Seite.
    Aber der Drakonier ignorierte Caramon, griff durch die Eisenstangen und legte eine Klauenhand an Berems Hemd. Tolpan warf Caramon einen verzweifelten Blick zu. Das Gesicht des Kriegers war leichenblaß. Er machte einen verzweifelten Sprung auf den Drakonier, aber es war zu spät.
    Mit einem Ruck riß der Drakonier Berems Hemd in Fetzen. Grünes Licht blitzte in der Gefängniszelle auf, als der Fackelschein auf den Edelstein in Berems Fleisch fiel.
    »Er ist es«, sagte Gakhan ruhig. »Öffne die Zelle!«
    Der Wärter fummelte mit zitternden Händen einen Schlüssel ins Schloß. Einer der Drakonier entriß den Schlüssel seiner Hand und öffnete die Zellentür, dann drangen sie hinein. Eine Wache schlug mit dem Schwertknauf auf Caramons Kopf, und der Krieger fiel wie ein Ochse um, während ein anderer Tika ergriff.
    Gakhan betrat die Zelle.
    »Tötet ihn«, der Drakonier zeigte auf Caramon, »und das Mädchen und den Kender.« Gakhan legte seine Klauenhand
auf Berems Schulter. »Diesen nehme ich mit zu Ihrer Dunklen Majestät.« Der Drakonier warf den anderen einen triumphierenden Blick zu.
    »In dieser Nacht ist der Sieg unser«, sagte er leise.
     
    In seiner Drachenschuppenrüstung schwitzend, stand Tanis neben Kitiara in einem der riesigen Vorzimmer der Großen Empfangshalle. Der Halb-Elf war von Kitiaras Soldaten umgeben, einschließlich den entsetzlichen Skelettkriegern des toten Ritters Fürst Soth. Diese standen im Schatten genau hinter Kitiara. Obwohl das Vorzimmer überfüllt war und Kitiaras drakonische Soldaten sich Speer an Speer drängten, blieb um die untoten Krieger eine große Lücke. Niemand näherte sich ihnen, niemand sprach mit ihnen, sie sprachen zu niemandem. Und obgleich der Raum von den vielen Körpern drückend warm war, ging von ihnen eine Eiseskälte aus, die fast das Herz zum Stillstand brachte, wenn man ihnen zu nahe kam.
    Tanis, der Fürst Soths flackernde Augen auf sich gerichtet spürte, konnte ein Schaudern nicht unterdrücken. Kitiara sah zu ihm hoch und lächelte, das verworfene Lächeln, das er einst unwiderstehlich gefunden hatte. Sie stand dicht bei ihm, ihre Körper berührten sich.
    »Du wirst dich an sie gewöhnen«, sagte sie kühl. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Vorgänge in der riesigen Halle. Die dunkle Linie erschien zwischen ihren Augenbrauen, ihre Hand klopfte gereizt auf ihren Schwertknauf. »Nun mach schon, Ariakus«, murmelte sie.
    Tanis sah über ihren Kopf durch den verzierten Eingang, durch den sie gehen würden, wenn sie an der Reihe waren, und beobachtete mit einer Ehrfurcht, die er nicht verbergen konnte, das Spektakel, das sich ihm bot.
    Die Empfangshalle von Takisis, Königin der Finsternis, vermittelte dem Beobachter zuerst das beeindruckende Gefühl seiner eigenen Minderwertigkeit. Dies war das schwarze Herz, das das dunkle Blut zum Fließen brachte, und in diesem Sinne paßte die Bauweise. Das Vorzimmer, in dem sie warteten,
führte zu einem riesigen kreisrunden Saal mit einem Fußboden aus poliertem schwarzen Granit. Der Boden setzte sich nach oben fort, um die Wände zu bilden, die sich in unregelmäßigen Kurven wie dunkle, im Lauf der Zeit eingefrorene Wellen erhoben. Es schien, als ob sie jeden Moment einstürzen und all jene in dieser Halle in Schwärze eintauchen würden. Es war nur die Macht Ihrer Dunklen Majestät, die sie in Schach hielten. Und so glitten die schwarzen Wellen zu einer hohen, gewölbten Decke, die aber nun durch einen feinen Nebel aufsteigender Rauchwölkchen – dem Atem von Drachen – verborgen war.
    Die riesige Halle war jetzt leer, würde sich aber bald füllen, wenn die Soldaten ihre Positionen hinter den Thronen ihrer Fürsten eingenommen hätten. Diese Throne – es waren vier – standen etwa drei Meter über dem glänzenden Granitboden. Stabile gedrungene Zugänge führten von den konkaven Wänden zu schwarzen Steinzungen, die sich aus den Wänden streckten. Auf diesen vier riesigen Plattformen – zwei auf jeder Seite – saßen die Fürsten – und nur die Fürsten. Niemand sonst, nicht einmal die Leibwächter, durften jenseits der obersten Stufe der heiligen Plattformen stehen. Leibwächter und hochstehende Offiziere blieben auf den Stufen, die sich vom Boden nach oben zu den Thronen hinzogen wie die Rippen eines riesigen frühgeschichtlichen Tieres.
    In der Mitte der Halle erhob sich

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