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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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hören«, erklärte Bakaris Laurana, die ihn anstarrte, als ob er in einer Fremdsprache reden würde. »Aber bis dahin wäre es zu spät.«
    »War ich ein Idiot«, wiederholte Laurana leise.
    »Sag ein Wort, Laurana!« drängte Flint dickköpfig. »Wir werden kämpfen . . .«
    »Nein«, sagte sie mit kläglicher Stimme. »Nein. Ich werde nicht euer Leben aufs Spiel setzen. Es war meine Dummheit. Bakaris, nimm mich. Laß meine Freunde gehen...«
    »Genug davon!« rief Bakaris ungeduldig. »Ich werde niemanden gehen lassen!« Er bestieg einen Lindwurm und streckte seine Hand Laurana entgegen. »Wir haben nur zwei Tiere.«
    Mit ausdruckslosem Gesicht nahm Laurana Bakaris’ Hilfe an und bestieg den geflügelten Drachen. Er legte seinen gesunden Arm um sie und drückte sie grinsend an sich.
    Bei seiner Berührung gewann Lauranas Gesicht wieder etwas Farbe. Wütend versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien.
    »So bist du aber sicherer, General«, flüsterte Bakaris in ihr Ohr. »Ich möchte auf keinen Fall, daß du herunterfällst.«
    Laurana biß sich auf die Lippe, starrte nach vorn und zwang sich, nicht zu weinen.
    »Riechen diese Kreaturen immer so schrecklich?« fragte Tolpan und musterte voller Ekel den Lindwurm, während er Flint beim Aufsteigen half. »Ich glaube, du solltest sie überreden, ein Bad zu nehmen...«
    »Paß auf den Schwanz auf«, unterbrach Bakaris kühl. »Der geflügelte Drache tötet im allgemeinen nicht ohne meinen Befehl, aber sie sind sehr reizbar. Schon kleine Dinge können sie sehr aufregen.«

    »Oh.« Tolpan schluckte. »Ich wollte bestimmt nicht beleidigend sein. In der Tat vermute ich, daß man sich an den Geruch gewöhnen kann, nach einer Weile...«
    Auf ein Signal von Bakaris spreizten die Lindwürmer ihre ledernen Flügel aus und erhoben sich, nicht an Last gewöhnt, langsam in die Luft. Flint hielt sich an Tolpan fest und hielt ein Auge auf Laurana, die mit Bakaris vor ihnen flog. Gelegentlich sah der Zwerg, wie sich Bakaris näher zu Laurana beugte und Laurana Abstand zu halten versuchte. Das Gesicht des Zwerges wurde grimmig.
    »Dieser Bakaris hat nichts Gutes im Sinn!« murmelte der Zwerg zu Tolpan.
    »Was?« fragte Tolpan und drehte sich um.
    »Ich sagte, dieser Bakaris hat nichts Gutes im Sinn!« schrie der Zwerg. »Und ich wette, daß das etwas anderes ist, als seine Befehle zu befolgen. Dieser Gakhan war überhaupt nicht erfreut, weggeschickt zu werden.«
    »Was?« gellte Tolpan. »Ich verstehe nichts! Dieser Wind...«
    »Ach, macht nichts!« Dem Zwerg wurde plötzlich schwindelig. Er konnte kaum atmen. Um sich abzulenken, starrte er düster auf die Baumspitzen, die mit der aufgehenden Sonne aus den Schatten hervortraten.
    Nach einstündigem Flug machte Bakaris ein Handzeichen, und die Lindwürmer begannen langsam zu kreisen, suchten einen geeigneten Landeplatz im dicht bewaldeten Gebirgsland. Bakaris zeigte auf eine kleine Lichtung, die kaum sichtbar war, und schrie seinem Tier Anweisungen zu. Der Lindwurm landete, wie ihm befohlen wurde, und Bakaris stieg ab.
    Flint blickte sich um, seine schlimmen Vorahnungen schienen sich zu bestätigen. Es gab keinerlei Anzeichen für eine Burg. Nirgends irgendein Lebewesen. Sie befanden sich auf einer kleinen Lichtung, umgeben von hohen Nadelbäumen, deren uralte Aste so dicht und verstrickt waren, daß sie kaum Sonnenlicht durchließen. In dem dunklen Wald bewegten sich Schatten. An einem Ende der Lichtung sah Flint eine kleine Höhle in der Gebirgswand.

    »Wo sind wir?« fragte Laurana eisig. »Das kann unmöglich Burg Dargaard sein.Warum haben wir angehalten?«
    »Scharfsinnig beobachtet, General«, sagte Bakaris freundlich. »Burg Dargaard liegt noch über eine Meile entfernt. Man erwartet uns noch nicht. Die Finstere Herrin hat höchstwahrscheinlich noch gar nicht gefrühstückt. Wir wollen doch nicht so unhöflich sein und sie stören, oder?« Er sah zu Tolpan und Flint. »Ihr zwei bleibt sitzen«, befahl er, als der Kender gerade herunterspringen wollte. Tolpan erstarrte.
    Bakaris stellte sich zu Laurana und legte seine Hand auf den Hals des Lindwurms. Die lidlosen Augen des Tieres folgten jeder seiner Bewegungen so erwartungsvoll, wie ein Hund auf sein Futter wartet.
    »Du steigst ab, Lady Laurana«, sagte Bakaris mit tödlicher Sanftheit. Sie saß auf dem Rücken des Lindwurms und musterte ihn voller Verachtung. »Uns bleibt noch Zeit für ein kleines... Frühstück zu zweit . . .«
    Lauranas Augen blitzten auf. Ihre

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