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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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unter ihr zusammenbrach? Fanden sie das lustig? Gefangen am Meeresgrund... Warum nicht einfach aufgeben? Warum nicht einfach hier unten bleiben? Die Drachen vergessen... Raistlin vergessen... Laurana vergessen... Kitiara...
    »Tanis...« Goldmond schüttelte ihn sanft.
    Jetzt standen alle um ihn herum. Sie warteten darauf, daß er ihnen sagen würde, was zu tun sei.
    Er räusperte sich und begann zu sprechen. Seine Stimme war heiser, und er hustete. »Ihr braucht mich nicht so anzusehen!« sagte er schließlich barsch. »Ich habe keine Antworten. Wir sitzen offenbar in einer Falle. Es gibt keinen Weg nach oben.«
    Sie sahen ihn immer noch an, das Vertrauen und der Glaube an ihn waren ungetrübt. Tanis funkelte sie wütend an. »Hört auf, mich so anzusehen, als ob ich euch noch führte! Ich habe euch verraten ! Ist euch das immer noch nicht klar? Es ist meine Schuld. Alles ist meine Schuld! Sucht euch einen anderen...«
    Er drehte sich um, um seine Tränen zu verbergen, die er nicht mehr zurückhalten konnte, und starrte über das dunkle Wasser, mühsam um seine Beherrschung kämpfend. Ihm fiel erst auf, daßApoletta ihn beobachtet haben mußte, als sie sprach.
    »Vielleicht kann ich euch doch helfen«, sagte die Meer-Elfe langsam.
    »Apoletta, was sagst du da?« fragte Zebulah furchtsam und eilte zum Rand des Wassers. »Überleg...«
    »Ich habe es mir überlegt«, unterbrach ihn Apoletta. »Der Halb-Elf sagte, wir sollten es wichtig nehmen, was auf der Welt passiert. Er hat recht. Das, was unseren Silvanesti-Vettern widerfahren ist, könnte auch uns widerfahren. Sie haben sich von der Welt abgewendet und zugelassen, daß sich dunkle und böse Dinge in ihr Land schlichen. Wir wurden rechtzeitig gewarnt. Wir könnten das Böse noch bekämpfen. Euer Kommen hat uns vielleicht gerettet, Halb-Elf«, sagte sie aufrichtig. »Wir schulden euch etwas.«

    »Helft uns zurück in unsere Welt«, sagte Tanis.
    Apoletta nickte ernst. »Ich werde es tun. Wohin wollt ihr?«
    Seufzend schüttelte Tanis den Kopf. Er konnte nicht denken. »Ein Ort ist wohl genauso gut wie jeder andere«, sagte er müde.
    »Palanthas«, sagte Caramon plötzlich. Seine tiefe Stimme hallte über das stille Wasser.
    Die anderen warfen ihm unbehagliche Blicke zu, schwiegen aber.
    »Nein«, sagte Apoletta, die wieder zum Rand schwamm. »Ich kann euch nicht nach Palanthas bringen. Unsere Grenzen erstrecken sich nur bis Kalaman. Darüber hinaus wagen wir uns nicht. Insbesondere, wenn das stimmt, was du uns sagst, denn hinter Kalaman liegt die uralte Heimat der Meer-Drachen.«
    Tanis wischte über seine Augen, dann drehte er sich wieder zu seinen Freunden. »Nun? Weitere Vorschläge?«
    Sie schwiegen nur und sahen ihn an. Dann trat Goldmond vor.
    »Soll ich dir eine Geschichte erzählen, Halb-Elf?« fragte sie und legte ihre Hand sanft auf seinen Arm. »Eine Geschichte von einer Frau und einem Mann, verloren, allein und verängstigt. Sie trugen eine schwere Bürde, als sie in ein Wirtshaus eintraten. Die Frau sang ein Lied, der blaue Kristallstab führte ein Wunder vor, der Mob griff sie an. Ein Mann erhob sich. Ein Mann übernahm die Verantwortung. Ein Mann – ein Fremder sagte: ›Wir gehen durch die Küche.‹« Sie lächelte. »Erinnerst du dich, Tanis?«
    »Ich erinnere mich«, flüsterte er.
    »Wir warten, Tanis«, sagte sie einfach.
    Wieder verdunkelten Tränen seine Sicht. Er blinzelte schnell, dann blickte er sich um. Flußwinds strenges Gesicht war entspannt. Mit einem leichten Lächeln legte er seine Hand auf Tanis’ Arm. Caramon zögerte einen Moment, dann trat er nach vorn und umarmte Tanis mit seinen starken Armen.
    »Bring uns nach Kalaman«, sagte Tanis zu Apoletta, als er wieder atmen konnte. »Dahin wollten wir doch sowieso.«

     
    Die Gefährten schliefen am Rand des Wassers, ruhten sich, so gut es ging, vor ihrer Reise aus, von der Apoletta sagte, daß sie lang und anstrengend sein würde.
    »Wie werden wir reisen? Mit einem Schiff?« fragte Tanis, während Zebulah seine rote Robe ablegte und ins Wasser sprang.
    Apoletta sah zu ihrem Gatten, der zu ihr schwamm. »Ihr werdet schwimmen«, sagte sie. »Habt ihr euch nicht gewundert, wie wir euch hierhergebracht haben? Unsere magischen Künste und die meines Gatten werden euch die Fähigkeit geben, genauso mühelos im Wasser zu atmen, wie ihr Luft einatmet.«
    »Wollt ihr uns in Fische verwandeln?« fragte Caramon entsetzt.
    »Man könnte es auch so sehen«, erwiderte Apoletta. »Wir werden

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