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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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er plötzlich auf, soweit wir es feststellen konnten. Jetzt finden wir diesen Mann, dessen eigene Geschichte sich zu jener Zeit und jenem Ort zurückführen läßt.«
    »Es ist seltsam...«, sagte Tanis mit einem Blick auf Berem.
    »Ja. Es braucht nicht mehr als ein Zufall zu sein, aber wenn du Zufällen weit genug folgst, wirst du herausfinden, daß sie in schicksalhaften Mustern verknüpft sind, wie mein Gatte sagt.« Apoletta lächelte.

    »Zufall oder nicht, ich werde wohl nicht in den Tempel der Königin der Finsternis hineinspazieren und sie fragen, warum sie die ganze Welt nach einem Mann abgrast, der einen grünen Juwel in seiner Brust trägt«, sagte Tanis sarkastisch.
    »Vermutlich nicht«, gab Apoletta zu. »Es ist trotzdem schwer zu glauben, wie du erzählst, daß sie so mächtig geworden ist. Und was ist mit den guten Drachen?«
    »Gute Drachen?« wiederholte Tanis verblüfft. »Was für gute Drachen?«
    Jetzt war Apoletta erstaunt. »Nun, die guten Drachen. Die silbernen und die goldenen Drachen. Bronzene Drachen. Und die Drachenlanzen. Sicherlich haben die Silberdrachen euch die Lanzen gegeben, die sie in Verwahrung hatten...«
    »Ich habe nie von Silberdrachen gehört«, entgegnete Tanis, »außer in einem alten Lied über Huma. Das gleiche ist mit den Drachenlanzen. Wir haben sie schon so lange ohne Erfolg gesucht, daß ich angefangen habe zu glauben, daß sie nur in Kindergeschichten existieren.«
    »Das gefällt mir nicht.« Apoletta stützte ihr Kinn in die Hände, ihr Gesicht war angespannt und blaß. »Irgend etwas stimmt da nicht. Wo sind die guten Drachen? Warum kämpfen sie nicht? Anfangs habe ich die Gerüchte über die Rückkehr der Meer-Drachen nicht geglaubt, weil ich wußte, daß die guten Drachen das niemals zugelassen hätten. Aber wenn die guten Drachen verschwunden sind, wie ich nach unserer Unterhaltung glauben muß, Halb-Elf, dann befürchte ich, daß sich mein Volk wirklich in Gefahr befindet.« Sie hob lauschend ihren Kopf. »Ach ja, mein Gatte kommt mit deinen Freunden zurück.« Sie stieß sich vom Rand ab. »Er und ich werden zu meinem Volk zurückgehen und diskutieren, was wir unternehmen müssen...«
    »Warte!« rief Tanis. »Du mußt uns noch den Weg nach oben zeigen! Wir können hier nicht bleiben!«
    »Aber ich kenne den Weg nicht«, sagte Apoletta. »Auch Zebulah nicht. Das war niemals unser Anliegen.«
    »Wir könnten wochenlang durch diese Ruinen laufen!«
schrie Tanis. »Oder vielleicht für alle Ewigkeiten! Du bist dir nicht sicher, daß Leute aus diesem Ort entkommen können, oder? Vielleicht sterben sie einfach!«
    »Wie ich schon sagte«, erwiderte Apoletta kühl, »das war niemals unser Anliegen.«
    »Nun, dann macht es zu eurem Anliegen!« brüllte Tanis. Seine Stimme hallte unheimlich über das Wasser. Berem sah zu ihm und schrak beunruhigt zusammen. Apolettas Augen verengten sich vor Zorn. Tanis holte tief Luft, dann biß er sich auf die Lippe, er schämte sich plötzlich.
    »Es tut mir leid...«, begann er, aber da kam Goldmond auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Arm.
    »Tanis? Was ist los?« fragte sie.
    »Nichts, was man dagegen tun könnte.« Seufzend sah er an ihr vorbei. »Habt ihr Caramon und Tika gefunden? Geht es ihnen gut?«
    »Ja, wir haben sie gefunden«, antwortete Goldmond, ihr Blick folgte Tanis’. Zusammen beobachteten sie die beiden, die langsam hinter Flußwind und Zebulah die Stufen herunterkamen. Tika sah sich erstaunt um. Caramon hielt seine Augen starr geradeaus gerichtet. Als Tanis das Gesicht des Mannes sah, wandte er sich an Goldmond.
    »Du hast meine zweite Frage nicht beantwortet«, sagte er.
    »Tika geht es gut«, antwortete Goldmond. »Caramon. . .« Sie schüttelte den Kopf.
    Tanis sah wieder zu Caramon und konnte einen bestürzten Ausruf gerade noch unterdrücken. Er hätte diesen Mann mit dem grimmigen, tränenverschmierten Gesicht und den gehetzten dunklen Augen nicht als den lustigen, immer gutgelaunten Krieger wiedererkannt.
    Als Tika Tanis’ entsetzten Blick sah, trat sie näher zu Caramon und legte ihre Hand auf seinen Arm. Bei ihrer Berührung schien der Krieger aus seinen dunklen Gedanken zu erwachen. Er lächelte sie an. Aber in Caramons Lächeln lag etwas – eine Sanftheit, ein Kummer –, etwas, was niemals zuvor dagewesen war.

    Tanis seufzte wieder. Noch mehr Probleme. Wenn die alten Götter zurückgekehrt waren , was versuchten sie ihnen anzutun? Sehen, wie schwer die Bürde werden könnte, bevor man

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