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Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Titel: Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Keller
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lachte leise. Eine Weile blieben sie schweigend beieinander liegen, bis sie schließlich aufstand, um über das Bett zu steigen und ihre Kleidung zusammenzusuchen. „Ich sollte jetzt gehen. Ich danke dir.“ Erich hörte Stoff und Leder und fragte sich, ob er etwas tun oder sagen sollte, als Amarill noch einmal über sein Bett stieg.
    „Gib mir deinen Arm.“, bat sie ihn und Erich tat es ohne nachzufragen, was sie damit wollte. Er spürte, wie sie ein Bändchen um sein Handgelenk schlang, an dem ein kleines Steinchen oder etwas ähnliches hing.
    „ Was ist das?“, wollte Erich wissen.
    Amarill war von seiner Frage überrascht. „Ein Glücksbringer. Und eine Erinnerung.“, antwortete sie lachend. Dann ließ sie seine Hand los und Erich konnte hören, wie sie sich wieder auf den Weg zur Tür machte. „Du solltest dich zurück auf das Lager legen.“, sagte sie, als sie die Tür zur Seite zog. „Sonst findet dich meine Schwester vielleicht nicht. Sie ist manchmal ein wenig ungeschickt.“
    „Deine Schwester?!“, fragte Erich verwirrt, aber Amarill war schon weg. Er hörte ein paar gewisperte Worte und ein Kichern vor seinem Zelt, dann kam lautlos eine andere Gestalt herein und schloss die Tür von innen.
    „ So so, du bist also einer von der ganz schnellen Sorte.“, flüsterte eine andere Frauenstimme, die Amarills Schwester gehören musste. „Ich hab da genau das Richtige für dich.“
     
    Erich wurde vom Geräusch des Regens geweckt, der wie tausend kleine Trommelschläge auf sein Zelt herunterprasselte. Er überraschte mich damit, dass er seine ersten Worte direkt an mich richtete.
    „ Ist das gestern Nacht wirklich passiert?“
    „ Die beiden Bänder an Eurem Handgelenk beweisen es. “, antwortete ich.
    Schwerfällig führte Erich seinen rechten Arm vor seine Augen und starrte die beiden schmalen Lederbänder an, die daran verknotet waren. Eines trug einen dunkelgrünen Stein, der in Form eines Käfers geschnitten war, das andere drei rote Glasperlen. Erich schien es trotzdem nicht so recht glauben zu wollen.
    „Wie spät ist es?“, fragte er.
    „ Die Hälfte des Tages ist bereits vorbei. Sarn und die anderen sind mit Borken in den Wald gegangen, um einen Blick auf das Sommerfeld zu werfen. “
    „ Ist es denn so nah?“
    „ Es ist noch ein gutes Stück weit entfernt, aber es gibt hier einen Fels, von dessen Spitze aus man einen weiten Blick hat. “
    Erich nickte und brummte etwas, das ich nicht verstehen konnte. Dann suchte er sich seine im Zelt verstreuten Sachen zusammen, und ging nach unten, um sich zu erleichtern und zu waschen. Währenddessen unterhielt er sich mit mir über die vergangene Nacht, aber ich fand dafür ebenso wenig die passenden Worte wie er selbst.
    Als er wenig später mit einem Teigfladen und ein paar Resten vom Braten ins Zelt zurückkehrte, roch es dort immer noch ein wenig nach Kaninchen. Er aß mit großem Appetit und schlief nach diesem späten Frühstück noch einmal ein. Er schreckte erst wieder hoch, als er Sirr und die anderen hörte und trat vors Zelt. Die Elfe warf ihm einen spöttischen Blick zu.
    „ Na? Aufgewacht?“
    „ Ja, natürlich, ich bin schon eine Weile wach.“, erwiderte Erich.
    „ So müde kannst du gar nicht sein.“, stichelte sie mit einem Fingerzeig auf seine beiden Lederbändchen „Da waren die anderen fleißiger.“
    Erich verstand erst nicht, was sie damit meinte, aber dann sah er, dass auch Sarn, Kern und der Halken ähnliche Bändchen an ihren Armen trugen. Sie hatten alle mehr als er, der Halken sogar sieben, wenn Erich richtig zählte und er fragte sich, wie das möglich sein konnte. Dann erinnerte er sich an die Bettwanzen unter seinen Augen und ihre Wirkung auf den Körper. Der Halken sah so frisch aus, als hätte er eine ausgiebige Nachtruhe hinter sich und die Grau- und Schwarztöne seiner Haut glänzten wie polierter Stein. Als er Erichs Blick bemerkte, ließ er mit einem breiten Grinsen seine beeindruckenden Zähne sehen.
    „Der Halken hatte Recht. Wir finden hier Freunde.“, sagte der Halken.
    Auch Sarn war trotz durchnässter Kleidung und verdreckten Hosen in ausgezeichneter Stimmung. „Eine Nacht werden wir noch hier bleiben, dann wird der Regen nachgelassen haben und wir brechen auf. Borken hat uns den schnellsten Weg über das Sommerfeld gezeigt. Wenn wir Glück haben, ist es sogar von Vorteil, dass es in letzter Zeit so viel geregnet hat, dann treibt sich nämlich nicht so viel darauf herum, dem wir besser aus dem

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