Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Titel: Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Keller
Vom Netzwerk:
Glieder schickte. wahrscheinlich enthielt er diesen Alkohol, von dem Sepatrik gesprochen hatte. „Woher kommt ihr?“
    „ Aus dem Westen.“, antwortete Sarn ausweichend. „Sehr weit aus dem Westen. Wir wurden losgeschickt um … etwas in Erfahrung zu bringen.“
    Aliben zwinkerte Sarn listig zu. „Verstehe schon. Wie schlimm steht es im Westen mit den Dämonen?“
    „Viel weniger schlimm als hier.“, sagte Sarn. „Aber es wird wohl nicht lange dauern, bis … “
    „… wieder die Zeit der Hürnin anbricht.“, fiel Kern ihm plötzlich ins Wort. Danach kaute er wieder auf seinem Brot herum als sei nichts gewesen.
    Aliben ließ seinen Blick vom einen zum anderen wandern und setzte dann den Becher ab, aus dem er getrunken hatte.
    „Hürnin?“, fragte er prüfend. „Ihr glaubt an Hürnin? Versteht mich nicht falsch, aber wenn eines schlimmer ist als diese Dämonen, dann …“
    Erich kam es so vor als ob es plötzlich kälter in der Höhle geworden wäre.
    „Beachtet ihn nicht.“, antwortete Sarn so beiläufig wie möglich. „Er ist nicht bei Sinnen.“
    „ Hat nur betrunkene Würmer im Hirn.“, bestätigte der Halken.
    Aliben lächelte, aber man konnte sehen, dass es kein echtes Lächeln war. „Warum belastet ihr euch dann mit ihm, wenn er verrückt ist?“, wollte er wissen.
    „Er hat seine lichten Momente.“, sagte Sarn, aber im Moment schien er sich tatsächlich ernsthaft zu fragen, warum er Kern mitgenommen hatte.
    Eine der Frauen brachte eine dampfende Schüssel mit Gemüse herein, aus der sie  gemeinsam aßen und eine Weile war es still.
    Als sie ihren gröbsten Hunger gestillt hatten, sagte Sarn: „Ihr scheint euch ziemlich sicher zu sein, dass der Scharif euch hier nicht finden kann.“
    Aliben grinste kauend. „Oh, er weiß genau wo wir sind. Aber er kann uns nichts anhaben. An diesen Höhlen endet seine Macht. Er kann seine Kamelreiter schicken, aber mit denen werden wir fertig.“
    „Wie das? Ich meine warum hat der Scharif hier keine Kraft?“
    „ Die Höhlen sind ein heiliger Ort. Siroco ist gesegnet. Seit Jahren trotzen wir der Macht der Dämonen und der Tag ist nicht fern, an dem er uns zum Sieg führen wird. Kein Dämon hat hier Zutritt und bald wird es auch keinen Ort mehr geben, an dem die Dämonen sich vor uns verstecken können.“
    Sarn, Erich und der Halken warfen sich vielsagende Blicke zu. Die Höhlen mochten ein heiliger Ort sein, aber sie hatten keinerlei Einfluss auf Dämonen. Zumindest nicht auf uns Horndämonen.
    „ Es ist der Dämon im Wasser. “, sagte plötzlich Karak, so dass nur ich und vielleicht Nuur es hören konnten, der aber nirgends zu sehen war. Ich fragte mich plötzlich, wie er den Kampf mit den Scharifoi verkraftet hatte. Ob er sich bereits wieder erholt hatte?
    „ Dieses weiße Ding? Im Kristallgefüge habe ich nichts … “
    „ Aber ich. Wir sind hier auf feindlichem Terrain. Die Höhlen sind die Domäne eines Dämons. Halte dich verborgen. “, sagte Karak. Dann verschwand er wieder und ließ mich grübelnd zurück.
    Es machte Sinn was er sagte. Was hätte das bleiche Wesen im Wasser sonst sein sollen, wenn kein Dämon? Aber das würde bedeuten, dass Siroco nicht nur um dessen Existenz wusste, sondern mit ihm zusammenarbeitete, wahrscheinlich sogar unter seiner Kontrolle stand. War er vielleicht nur ein Werkzeug im Machtkampf zwischen zwei Dämonen? Das würde erklären, warum der Scharif hier keine Macht hatte und die Höhlen nicht betreten konnte.
    „ Weiß Sarn davon? “, wisperte ich, aber Karak antwortete nicht. Feindliches Terrain …
    Ohne richtig hinzuhören, worüber sich die Hürnin mit Aliben unterhielten, sah ich ihnen beim Essen zu. Je mehr sie aßen und je mehr sie vom vergorenen Saft tranken, desto entspannter wurden sie und ich fragte mich, ob Aliben nicht genau das damit erreichen wollte. Egal was geschehen würde, ich beschloss besonders wachsam zu bleiben. Doch es geschah nichts, was mein Misstrauen bestätigt hätte.
    Alibens Frauen räumten schließlich die Reste des Essens beiseite und bereiteten den Hürnin in der Mitte des Raums ein Lager aus Decken. Eine von ihnen folgte danach Aliben nach draußen, um den Geschäften des Tages nachzugehen. Er wünschte den Hürnin erholsame Ruhe und verwies sie an seine zweite Frau sollten sie noch etwas brauchen. Und er entschuldigte sich, dass ihnen nur diese beiden zur Verfügung standen. Die Frauen nickten und während die eine mit ihm das Haus verließ, zog sich die andere im

Weitere Kostenlose Bücher