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Die Chronik der Unsterblichen 13 - Der Machdi

Titel: Die Chronik der Unsterblichen 13 - Der Machdi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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anderen Männer, die ihn sehr aufmerksam im Auge behielten, aber auch kein Hehl daraus machten, was sie von Hadschis Auftritt hielten. Die drei anderen waren neben dem Treppenaufgang stehen geblieben und hatten nicht einmal ihre Waffen gezogen. Aber das mussten sie auch nicht, um Andrej davon zu überzeugen, dass sie sehr viel gefährlicher waren als Hadschi. Sonderbarerweise spürte Andrej keinerlei Gefahr, die von ihnen ausging. Zweifellos würden sie eingreifen, wenn er Widerstand zu leisten oder zu fliehen versuchte, um ihn darin zu hindern (irgendetwas sagte Andrej, dass sie es durchaus konnten), aber sie waren nicht seine Feinde.
    »Geht und sagt Bescheid, dass wir einen Spion gefangen haben«, befahl Hadschi, ohne ihn aus den Augen zu lassen oder das Schwert von seiner Kehle zu nehmen. »Ich bringe ihn runter. Falls er mir nicht doch noch den Gefallen tut und einen Fluchtversuch riskiert, heißt das.« Einer der beiden Machdiji an der Treppe verschwand, um seinen Befehl auszuführen. Andrej wich – sehr langsam -ein paar Schritte vor Hadschi zurück, um dem Biss seiner Schwertklinge zu entgehen. Warmes Blut lief an seinem Hals hinab, und er versuchte die Wunde unauffällig mit der Hand zu verdecken. Zu seinem eigenen Glück verzichtete Hadschi darauf, ihm zu folgen, sondern steckte seine Waffe ein und bückte sich dann, um Andrejs Saif aufzuheben.
    »Sei vorsichtig damit«, sagte Andrej. »Es ist sehr wertvoll. Und sehr scharf.«
    »Das will ich doch hoffen«, feixte Hadschi. Er machte eine auffordernde Geste mit der freien Hand, während sein Blick fast bewundernd über die prachtvolle Klinge strich. Aber auch gierig.
    »Und pass auf mein Schwert auf«, fügte Andrej hinzu. »Ich möchte es wiederhaben. Unversehrt, wenn möglich.« »Es liegt ganz bei dir, ob Blutflecken draufkommen oder nicht«, antwortete Hadschi, ohne zu ahnen, wie recht er damit hatte. Doch Andrej nahm sich fest vor, es ihm bei der nächsten passenden Gelegenheit zu beweisen. Doch jetzt trat er gehorsam an Hadschi und seinen beiden wortkargen Begleitern vorbei und steuerte die Treppe an. Das Haus war leer, ganz wie er es erwartet hatte. Die Möbel, falls es sie überhaupt einmal gegeben hatte, waren längst zu Staub zerfallen, und das einzige Licht kam von einer halb heruntergebrannten Fackel, die jemand in eine der unzähligen Sandverwehungen gesteckt hatte, die es praktisch in jedem Winkel gab. Das Alter dieses verlassenen Gebäudes war unübersehbar, aber da war noch etwas anderes und vage Unheimliches. Etwas, das sich unter der Staubschicht eines Jahrtausends an den Wänden verbarg und nach Aufmerksamkeit verlangte. Doch Hadschi gab ihm keine Gelegenheit für einen genaueren Blick, sondern trieb ihn in scharfem Tempo vor sich her, und Andrej verspürte wenig Lust, ihm einen Vorwand zu liefern, die Schärfe des Saif an seinem Rücken zu testen. Fast schon im Laufschritt durchquerten sie das Haus und traten in den Innenhof hinaus. Zwei der schweigsamen Machdiji gingen voraus, alles andere als aufmerksam und so nahe, dass Andrej sie ohne Mühe hätte packen und überwältigen können, eigentlich ein nahezu unverzeihlicher Fehler. Aber vielleicht wollten sie ihm auf diese Weise zeigen, dass sie nicht seine Feinde waren.
    Selbstverständlich ließ es sich Hadschi nicht nehmen, ihm noch einmal einen derben Stoß zwischen die Schulterblätter zu versetzen, und Andrej tat ihm den Gefallen, einen ungeschickten Stolperschritt zu schauspielern, fügte aber der Liste der Dinge, über die sie sich später unterhalten würden, noch einen weiteren Punkt hinzu.
    »Hadschi, lass den Unsinn«, sagte Murida scharf. Sie wirkte nicht überrascht, Andrej zu sehen, und auch nicht wirklich erschrocken, allerhöchstens ein wenig verärgert.
    Immerhin verzichtete Hadschi darauf, ihm einen weiteren Stoß zu geben. Vielleicht würde Andrej ihn doch nicht umbringen.
    Oder wenn, dann wenigstens schnell.
    Murida warf Hadschi dennoch einen abschließenden, warnenden Blick zu und winkte Andrej dann endgültig heran. »Das hättest du einfacher haben können.«
    »Was?«
    Murida wedelte mit der Hand. »Das hier. Du hättest mich nur zu fragen brauchen. Es wäre einfacher gewesen. Für uns beide.«
    »Aber dann wüsste ich jetzt nicht, dass ich mich nicht auf dein Wort verlassen kann«, sagte Andrej. Murida blickte hilflos, und Andrej fügte hinzu: »Nicht wegzulaufen, meine ich.«
    »Dieses Wort habe ich dir nie gegeben«, erwiderte Murida.
    »Und außerdem«,

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