Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)
Parkbuchten. Cops mit Sonnenbrillen kletterten heraus, rückten ihre Pistolengürtel zurecht und überprüften, ob ihre Hemden noch in den Hosen steckten. Detective Darren Fagles, der Mann, der einen auf Reservoir Dog machte, hielt ein flatterndes, offiziell aussehendes Stück Papier in der Hand, ganz offensichtlich ein juristisches Dokument mit viel Kleingedrucktem darauf.
Ich legte den Hörer auf, während der Handwerker noch mitten im Satz war, und wies Oberon an, auf einen Tisch ganz hinten an der Wand zu springen. »Roll dich auf der Tischplatte zusammen und halte absolut still. Kein Ohrenzucken, kein Schwanzwedeln, kein gar nichts, bis diese Kerle wieder weg sind.«
›Welche Kerle?‹, fragte er, während er sich in Bewegung setzte.
»Die Cops sind im Anmarsch. Falls dich einer von ihnen sehen sollte, rennst du sofort hier raus, direkt zum hinteren Garten der Witwe, und versteckst dich dort, verstanden? Und warte nicht erst meinen Befehl ab.«
›Du meinst, sie können meine Tarnung durchschauen?‹
»Möglicherweise. Sie haben Hilfe von außen, sonst wären sie nie so weit gekommen.« Vorsichtig hüpfte Oberon auf den Tisch, der winzig unter ihm wirkte und auf dem er sich gerade eben zusammenrollen konnte.
Sobald er sich niedergelassen hatte, beseitigte ich alle Spuren seiner Anwesenheit. Dann warf ich einen raschen Blick auf Fragarach, der immer noch im Regal unter der Theke lag, und zur Sicherheit umgab ich ihn ebenfalls mit einem Tarnzauber.
Während die Cops sich draußen zu einer Gruppe formierten und dann in Richtung meines Ladens in Bewegung setzten, fragte ich mich, ob dies wohl ihre erste Anlaufstelle war oder ob sie bereits meinem Haus einen Besuch abgestattet hatten. Falls sie dort zuerst gewesen waren, wo zum Teufel blieben dann meine Anwälte?
Ein lautes Hupen ertönte und lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit auf einen metallicblauen BMW Z4, der knirschend hinter Fagles zum Stehen kam. Hal Hauk sprang aus dem Wagen, als hätte ich ihn heraufbeschworen.
»Verzeihung, sind Sie Detective Fagles?«, fragte er, während er sich dem Detective in den Weg stellte, und das vielleicht ein bisschen schneller, als es ein normaler Mensch vermocht hätte. Die übrigen Polizisten registrierten das, und ihre Muskeln spannten sich. Einige Hände zuckten zu den Holstern.
»Treten Sie beiseite, Sir, dies ist ein Polizeieinsatz«, kommandierte Fagles. Hal wirkte kein bisschen eingeschüchtert.
»Falls Ihr Einsatz den Buchladen Das Dritte Auge oder seinenBesitzer betreffen sollte, wenden Sie sich bitte an mich«, sagte er. »Ich bin der Rechtsanwalt von Mr. Atticus O’Sullivan.«
»Sie sind sein Rechtsanwalt? Und wer war dann der andere Kerl in seinem Haus?«
»Ein Mitarbeiter meiner Kanzlei. Er hat mich angerufen und mir berichtet, dass Ihre Durchsuchung des Hauses meines Mandanten nicht ganz legal gewesen ist, und ich versichere Ihnen, wir werden Beschwerde einreichen, vielleicht sogar klagen.«
Das ließ die Cops aufhorchen. Sie starrten Hal wütend an und Fagles schnaubte: »Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss, ausgestellt von einem Richter aus Tempe.« Er hielt Hal das Dokument vor die Nase, um seine Aussage zu unterstreichen. »Unsere Durchsuchung war absolut legal.«
»Ich nehme an, dieser Beschluss gestattet Ihnen, nach einem Irischen Wolfshund oder einem artverwandten Tier zu suchen und nach nichts anderem. Trifft das zu, Detective?«
Fagles wollte nicht mit einem klaren Ja antworten, daher knurrte er ein trotziges: »So steht’s in der richterlichen Anordnung.«
»Irische Wolfshunde sind eine ziemlich große Hunderasse. Ich habe den von Ihnen gesuchten Hund gesehen, bevor er entlaufen ist, und ich versichere Ihnen, er wiegt fast so viel wie Sie. Angesichts dieses Umstands können wir wohl davon ausgehen, dass er kaum in einer Kommode, einem Küchenschrank oder unter einer Basilikumpflanze verborgen sein kann. Trotzdem haben Sie und Ihre Kollegen sämtliche der genannten Orte im Haus meines Klienten durchsucht und damit eindeutig seine Bürgerrechte verletzt.«
Mehr musste ich nicht hören, um zu wissen, dass sie nicht nur nach meinem Hund suchten. AENGHUS ÓG hatte diese Männer geschickt, um Fragarach zu finden. Sie hatten das Basilikum in meiner Küche herausgerupft – und hoffentlich nurdort. Falls sie den gesamten Kräutergarten hinterm Haus durchwühlt hatten, den ich zuvor mit einem Tarnzauber versehen hatte, dann würde Oberon wohl bald flitzen müssen.
»Wir haben nichts
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