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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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Tarnspruch umgeben war. Dieser Spruch hatte bei BRES hervorragend funktioniert, und er hätte auch bei Fagles wirken müssen – nur schien dieser darauf eingestellt. Aber wie stellt man sich auf einen von einem Tarnspruch umhüllten Gegenstand ein? Dazu braucht man vor allem die Hilfe desjenigen, der diesen Spruch gewirkt hat. Und das war Radomila, die Anführerin der Schwestern der Drei Auroras. Fagles war der lebende Beweis dafür, dass sie sich mit AENGHUS ÓG gegen mich verbündet hatte.
    »Ist es ein Hund, Detective?«, fragte Hal, der bisher die Fortschritte von Jimenez und seinen Kollegen überwacht hatte, nun aber herumfuhr und rasch auf Fagles zusteuerte. Er blieb wenigeSchritte vor dem Detective stehen, aber immer noch tief genug im Laden, um nicht sehen zu können, was Fagles da anstarrte. »Sollte das nämlich nicht der Fall sein, geht es Sie nichts an.«
    Der Detective ignorierte ihn und sagte zu mir: »Sie verstecken da eine tödliche Waffe. Dafür benötigen Sie eine Erlaubnis. Besitzen Sie eine Lizenz für eine verdeckt getragene Waffe?«
    »Nicht antworten«, wies Hal mich an und richtete sein Handy auf Fagles. »Ich zeichne das auf, Detective. Laut überarbeitetem bundesstaatlichen Gesetz von Arizona, Paragraph 13–3102, Unterabschnitt G, benötigt man keine Lizenz für das Tragen von Waffen, die in einem Gürtelholster mitgeführt werden, das nur teilweise verdeckt oder offen sichtbar ist, oder Waffen, die in einer Scheide beziehungsweise in einem für das Tragen von Waffen bestimmten Kasten getragen werden, welche nur teilweise verdeckt oder offen sichtbar sind.«
    Wow. Deswegen verdiente Hal 350 Dollar die Stunde. Auswendig das Gesetzbuch von Arizona zitieren, in seinem exakten, seelenzerstörenden, juristischen Wortlaut? Das war geradezu druidisch.
    »Dies ist weder eine verdeckt getragene Waffe«, fuhr Hal fort, »noch ist es ein Hund, und nur danach dürfen sie laut Beschluss suchen.«
    Ich blendete die beiden aus, die weiter darüber stritten, ob die Scheide unter der Theke eine verdeckt getragene Waffe war oder nicht, und wandte meine Aufmerksamkeit dem magischen Geflecht zu, das Fagles’ makellos frisiertes Haupt umschlang.
    Meine Vermutung war, dass ihm die blauen Knoten ermöglichten, den Tarnspruch zu erkennen – und somit auch den Zauber um das Schwert zu durchschauen. Konnte ich also diesen speziellen Bann lösen, wäre das Problem des Schwertes buchstäblich verschwunden. Die Schwierigkeit bestand jedochdarin, dass ich beim Lösen der blauen Knoten zugleich die roten zerreißen musste. Obwohl ich sehen konnte, dass sie wahrhaft meisterlich gewirkt waren, hatte ich keine Ahnung, welche Funktionen AENGHUS hineingeflochten hatte. Vielleicht hätten mir die MORRIGAN oder BRIGHID genauer Auskunft darüber geben können, welche Art Bann diese Knoten repräsentierten und wie man ihn sicher entschärfte, aber ich selbst vermochte nicht mehr, als zu erkennen, dass es sich um einen wahrhaft teuflischen Zauber handelte. Selbst wenn ich mir die Zeit genommen und mich eingehend damit beschäftigt hätte, hätte diese Vorrichtung bei meinen tastenden Versuchen jederzeit »hochgehen« können. Und anschließend hätte ich mich trotzdem noch mit den blauen Knoten herumschlagen müssen, denn mir war klar, dass Fagles nicht aufgeben würde, bis er das Schwert hatte – AENGHUS würde das nicht zulassen. Und das grüne Flechtwerk? Das wäre ein direkter magischer Zweikampf um die Kontrolle über Fagles, in dessen Verlauf AENGHUS einiges über meine Fähigkeiten erfahren würde. Aber ich wollte meine Karten zu diesem Zeitpunkt noch nicht offen auf den Tisch legen.
    Es würde also auf einen echten Test meiner Sicherheitsvorrichtungen hinauslaufen: Ich beschloss, die gesamte magische Dämpfung zu aktivieren, die die Schutzzauber des Ladens zur Verfügung stellten, mich dann um die blauen Knoten zu kümmern und die roten einfach das tun zu lassen, wozu sie bestimmt waren, zum Teufel mit den Konsequenzen. Es war eine dieser Entscheidungen, die man trifft, wenn in den Adern zu viel Testosteron zirkuliert oder wenn man in einer Kultur des albernen Machismo aufgewachsen ist, so wie ich.
    Der blaue Knoten war auf geradezu absurde Weise fragil – er zerplatzte, kaum dass ich mental an ihm gezupft hatte. Und der rote gleich mit. Es war definitiv eine Falle, und zwar von der explosiven Sorte. Ich spürte eine Druckwelle im Gesicht, als hätteman mir unerwartet und mit voller Kraft ein Kissen ins Gesicht

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