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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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dergleichen getan«, behauptete Fagles.
    »Mein Mitarbeiter kann es bezeugen.«
    »Dann steht sein Wort gegen unseres.«
    »Er hat mit seinem Handy ein Video Ihrer Durchsuchung aufgezeichnet.«
    Fagles verkniff sich seine ursprüngliche Antwort und mahlte einen Moment lang mit den Kiefern. Dann sagte er: »Hören Sie, wer Sie auch sein mögen …«
    »Mein Name ist Hal Hauk.«
    »Wie auch immer. Wir haben einen richterlichen Befehl, diese Räumlichkeiten zu durchsuchen. Entweder Sie treten jetzt beiseite, oder wir nehmen Sie fest.«
    »Ich trete beiseite, Detective, aber ich warne Sie davor, dieselben Methoden anzuwenden wie im Haus meines Klienten. Sie suchen nach einem großen Hund, nach nichts anderem, und ich werde Ihr Vorgehen aufzeichnen. Sollten Sie an Orten suchen, an denen sich unmöglich ein großer Hund aufhalten kann, fällt die gegen Sie erhobene Klage noch weit schwerwiegender aus.«
    »Gut.«
    »Gut«, sagte Hal. »Das hier nehme ich an mich.« Er pflückte den Durchsuchungsbeschluss aus Fagles’ Hand, so rasch, dass es mit bloßem Auge kaum erkennbar war, und trat dann beiseite. Fagles war stinksauer . Vermutlich hatte er Hal das Dokument gegen die Brust klatschen wollen oder etwas Ähnliches, mit einem leichten Schubs oder Schlag, um seine Überlegenheit zu demonstrieren. Aber nicht nur hatte ihn Hal dieser Möglichkeit beraubt, er hatte Fagles zudem langsam und dämlich aussehen lassen – was er, gemessen an Hal, sicher auch war. Zu Fagles Verteidigung sei anzumerken: Er hatte keineAhnung, dass er sich auf Machtspielchen mit einem Werwolf einließ.
    Anstatt irgendetwas zu sagen, das seine Schmach noch vertieft hätte, marschierte Fagles steifbeinig los, Jimenez und die anderen folgten ihm. Vor der Ladentür hielt er inne, musterte das zerbrochene Glas im Türrahmen und die Splitter auf dem Boden im Inneren des Ladens. Sein Blick durchbohrte mich, ehe er über die Schwelle trat. Ich stand links von ihm, hinter der Theke, zu der er von der Tür aus freien Zugang und einen guten Blick hatte.
    »Was ist hier vorgefallen, O’Sullivan?«, fragte er.
    »Ein Kunde hatte Einwände gegen meine Umtauschpolitik«, erklärte ich.
    »Ach, tatsächlich?«, murmelte Fagles, während er durch die Tür trat. Kaum hatte er den Fuß über die Schwelle gesetzt, warnten mich sämtliche Schutzvorrichtungen im Laden, dass er mit einem magischen Bann belegt war. Ich studierte aufmerksam seine Aura, während er die anderen hereinwinkte und ihnen bedeutete, mit der Durchsuchung zu beginnen. Dann schaltete ich meine Feenbrille ein. Ein Flechtwerk aus grünen Knoten umgab Fagles’ Schädel wie ein römischer Lorbeerkranz. Das war der Zauber, mit dem er kontrolliert wurde. Aber zwischen den grünen Strängen entdeckte ich außerdem sehr feine blaue und rote Linien. Ich konnte das grüne Geflecht nicht zerstören, ohne die anderen ebenfalls zu zerreißen, und ich hatte keine Ahnung, wozu sie da waren. Höchstwahrscheinlich für nichts Gutes – eine Art Ausfallsicherung vielleicht, oder versteckte magische Sprengladungen, oder einfach irgendetwas, mit dem ich Zeit verschwenden sollte.
    Die übrigen Beamten, so stellte ich rasch fest, hatten ganz normale menschliche Auren – zwar alle stark gefärbt von Aggression und Stress, aber das war nicht anders zu erwarten nach einer Zurechtweisung durch einen Anwalt. Hal folgteJimenez und den anderen Cops, die sich jetzt im Laden verteilten, also konnte ich all meine Aufmerksamkeit beruhigt Fagles zuwenden. Er blieb in der Türe stehen, völlig gebannt von etwas, das er in den Fächern unter der Theke sah.
    »Was ist das?«, fragte Fagles und wies mit dem Kinn vage in meine Richtung.
    »Was ist was?«
    »Das da«, sagte er, setzte seine Sonnenbrille ab und deutete damit. »Sieht aus wie eine Schwertscheide. Bewahren Sie ein Schwert unter der Theke auf?« Er klappte die Sonnenbrille zusammen, schob sie in die Brusttasche seines Hemds und sah mich erwartungsvoll an.
    »Nein.«
    »Lügen Sie mich nicht an. Ich kann es sehen!« Richtig. Das verriet mir einiges. Wenn er das Schwert sah, Oberon aber nicht, obwohl der in seiner Blickrichtung am anderen Ende des Raumes auf einem Tisch saß, dann hatte AENGHUS ihm eine sehr selektive Fähigkeit verliehen: Es war nicht die generelle Fähigkeit, Tarnzauber zu durchschauen, denn diese hätte ihm sofort das angebliche Ziel seiner Suche offenbart. Vielmehr war es die spezifische Eigenschaft, Fragarach zu entdecken, auch wenn dieser von einem

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