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Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Schatten näher heran - und seine Euphorie wich jähem Entsetzen.
    Plötzlich fuhr das Phantom in die Höhe und starrte mit seinen fahlen Augen direkt in seine Richtung.
    Kai ließ die Zauberkugel hastig los und sogleich trübte sie sich.
    »War das dieser Schatten, von dem du berichtet hast?«, drängte Fi.
    »Ja, das war er«, keuchte Kai. »Bei allen Moorgeistern! Habt ihr ihn denn nicht erkannt?«
    Dystariel fauchte ungehalten und sah ihn ebenso ratlos an wie die Elfe. Natürlich, woher sollte sie? Doch wenigstens Dystariel hätte es auffallen müssen. »Diesem verfluchten Schatten fehlt die rechte Hand!«, stieß Kai hervor. »Schon damals in der Kaverne der Winde habe ich mich darüber gewundert, dass mit seinem Standbild etwas nicht in Ordnung war. Es fehlte der Schatten! Versteht ihr? Unser unbekannter Gegner ist der Schatten des Hexenmeisters. Es ist Morbus Finsterkrähe!« Einen Moment lang lastete Schweigen über der Dachkammer, das nur von einem leisen Knacken durchbrochen wurde. Dystariels Klauen hatten sich in einen Dachsparren gekrallt, der unter ihrem zornigen Griff splitterte. »Also deswegen exis tiert Finsterkrähe noch. Aber wie konnte sich der Elende retten? Ich war dabei, als ihn Thadäus zu Stein verwandelt hat.«
    Kai zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Ich bin nicht Magister Eulertin.« »Unmöglich ist es nicht«, meinte Fi. »Die Legenden meines Volkes künden davon, dass einige Menschenmagier damals in den Schattenkriegen ihren Schatten und damit ihre Seele endgültig an die Finsternis verkauft haben. Der finstere Murgurak war nur einer von ihnen. Der Handel sollte ihnen ein zweites Leben garantieren.«
    »Dann wird Finsterkrähe eben ein weiteres Mal sterben!«, grollte Dystariel. »Ich werde persönlich dafür sorgen. Und ich weiß auch schon, was ich zu tun habe. Seht ihr nur zu, dass ihr Thadäus aus dem Bild befreit. Zur Not nehmt das Gemälde und flieht damit aus der Stadt. Habt ihr mich verstanden? Überlasst den Rest mir!«
    Brüsk wandte sie sich ab und rauschte zum Ausgang des Dachbodens zurück. Kai und Fi sahen sich überrumpelt an.
    »Spinnst du? Du kannst uns doch jetzt nicht einfach hier zurücklassen? Dystariel!«, brüllte Kai ihr zornig hinterher. Doch die Gargyle war längst verschwunden. »Ich habe ihr doch gesagt, dass ich nicht weiß, wie ich den Magister aus dem Bild befreien soll«, wandte sich Kai Fi zu.
    Die Elfe starrte den Treppenaufgang noch immer stirnrunzelnd an. »Seltsam. Es ist nur ein Gefühl. Aber ich glaube, sie will nicht, dass du dich in Gefahr begibst. Sie macht sich Sorgen um dich.«
    »Sorgen? Um mich?« Kai sah die Elfe verblüfft an. »Hör mal, wenn ich tatsächlich diese verdammte letzte Flamme bin, dann werde ich hier doch ganz gewiss nicht tatenlos herumstehen, während unsere Feinde da draußen den Angriff auf die Stadt vorbereiten!«
    Fi riss die Augen auf. »Was sagst du da? Wiederhole das noch einmal. Das mit der letzten Flamme.«
    »Ach«, wiegelte Kai ab. »Der Magister hat mir von so einer Prophezeiung erzählt. Er meint, sie betrifft vielleicht mich, weil mein Element das Feuer ist. Ist doch jetzt egal. Ich weiß vielleicht einen Weg, wie wir ohne Dystariel zur Elbmündung gelangen. Bist du dabei?«
    Die Elfe sah ihn noch immer mit glänzenden Augen an. »Kai, wenn du tatsächlich die letzte Flamme bist, verändert das alles. Alles. Denn dann gibt es wieder Hoffnung.« Feierlich berührte sie seine Brust, und Kai fühlte, wie von ihrer Hand ein angenehmes, prickelndes Gefühl ausging.
    »Licht oder Schatten. Leben oder Tod. Mein Schicksal ist von nun an dein Schicksal. Verlasse dich darauf, ich werde stets treu an deiner Seite kämpfen«, erklärte sie. »Und ich werde bereitwillig mein Leben für dich geben, wenn es nötig sein sollte!« »Fi«, schnauzte Kai rüder, als er es eigentlich wollte. »Verflixt noch mal. Ich bin kein richtiger Feuermagier. Ich bezweifle auch, dass ich je einer werde. Und wenn du nicht sofort mit diesem Unsinn aufhörst, lasse ich dich ebenfalls hier zurück. Verstanden ? Und jetzt komm. Wir müssen uns beeilen.«
    Kai stürmte zurück zum Treppenaufgang, warf noch einmal einen besorgten Blick auf das Gemälde, in dem klein und verloren der Magister auf sich aufmerksam zu machen versuchte, und war mit einem Satz auf den Stufen.
    »Was hast du denn vor?«, rief Fi dicht hinter ihm.
    »Du musst mir beim Suchen helfen. Irgendwo in der Studierstube liegt eine goldene Stimmgabel, nur weiß ich nicht

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