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Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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wir es lieber eine Mission, von welcher der Ausgang des nächsten großen Krieges abhängt.«
    Kai hob besorgt eine Augenbraue. Doch da er bereits ahnte, dass ihm Fi über all das nicht mehr enthüllen würde, wechselte er das Thema. »Ist denn Fi dein richtiger Name ?«
    »Nein.« Die Elfe schien zu überlegen, wie weit sie ihm trauen konnte. »Ich heiße in Wahrheit Fiadora. Besser, du nennst mich weiterhin Fi.«
    Kai nickte und fragte sich, was es war, was Fi vor ihm verbarg. Er wusste nicht viel über die Elfen, aber er hätte seine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass die Mission, von der Fi gesprochen hatte, in Zusammenhang mit Morgoya stand. Alles Übel der Welt schien irgendwie von der dunklen Zauberin auszugehen. Ihm kam ein beunruhigender Gedanke.
    »Du entstammst jenem Elfenvolk, das auf Albion heimisch ist, richtig?« Fi starrte ihn überrascht an. »Ja - ich komme von dort. Morgoya hält mein Volk in grausamer Knechtschaft, Kai.«
    »Du bist also eine entflohene, äh ...«
    »Sklavin? War es das, was du sagen wolltest?«, fauchte sie.
    Kai sah die Elfe erschrocken an. »Hey, Fi. Ich bin nicht dein Feind. Im Gegenteil. Ich versuche doch nur, dich zu verstehen. Ich will dir helfen, wenn ich kann.« »Du kannst mir nicht helfen.« Die Elfe senkte ihre Schultern und sah ihn traurig an. »Und du musst mir versprechen, dass du über all das Stillschweigen bewahrst!« »Ich verspreche es dir beim Andenken an meine Großmutter. In Ordnung?« Kai erhob sich feierlich, doch Fi blieb regungslos sitzen. Es schien ihr noch immer schwer zu fallen, ihm zu vertrauen. Aus irgendeinem Grund versetzte ihm das einen Stich. Doch was hatte er erwartet ? Fi war immerhin eine Elfe. Er hingegen war nicht mehr als ein unwissender Bauerntölpel vom Lande. Und außerdem kannten sie sich kaum. Mit einem Mal kam er sich ziemlich töricht vor.
    »Na ja, dann gehe ich wohl besser mal.« Kai räusperte sich verlegen und nickte Fi zum Abschied zu. Nachdenklich machte er sich wieder auf den Rückweg. Doch kaum, dass er die Baumgrenze des verwilderten Gartens erreicht hatte, ließ ihn Fis Ruf innehalten. »Und dir hat sich wirklich eine Pforte im Licht geöffnet?«
    Kai drehte sich überrascht um. »Ja, das hat es. Ich konnte ganz einfach hindurchschreiten und war in deiner Welt.«
    Fi blickte ihn mit ihren unergründlichen Katzenaugen an. »Dann wirst du von nun an an meinen Träumen teilhaben, Zauberlehrling. Ich befürchte, sie werden dir nicht gefallen.«

Verbotene Pforten
    Und du bist dir sicher, dass du diese zwei Kopfgeldjäger im Gespräch mit Ratsherrn Schinnerkroog beobachtet hast?«
    »Ja«, antwortete Kai dem Däumlingszauberer. »Darauf würde ich meine Flöte verwetten. Diese Mistkerle würde ich jederzeit wiedererkennen.«
    Magister Eulertin ging gedankenverloren auf dem Codex der Heptessenz auf und ab, der aufgeschlagen auf der Arbeitsfläche seines Schreibpultes lag. Wann der Zauberer das Buch bei Magister Vermis abgeholt hatte, wusste Kai nicht. Als er gegen Mittag in der Windmachergasse eingetroffen war, war es bereits im Haus gewesen. Natürlich hatte Koggs Windjammer es sich nicht nehmen lassen, Kai persönlich zurück zur anderen Elbseite zu bringen. Von seinem nächtlichen Rausch war dem Klabauter nichts mehr anzumerken gewesen. Im Gegenteil, Koggs hatte ihn bereits kurz nach Sonnenaufgang geweckt und ihn anschließend einigen Leuten aus dem Schmugglerviertel vorgestellt. Und jedem, der es wissen oder nicht wissen wollte, hatte der Klabauter in äußerst ausschmückender Weise von ihrem Kampf gegen den untoten Piraten erzählt. Kai hatte vorsichtshalber zu allem genickt. Ganz sicher würde die Geschichte bereits in wenigen Tagen vollkommen entstellt sein.
    Immerhin, auf diese Weise hatte Kai erfahren, woher der Seekobold Mort Eisenhand kannte: Der Klabauter war drei Jahre zuvor entscheidend an dessen Ergreifung beteiligt gewesen. Koggs behauptete natürlich, dass er selbst es gewesen sei, der den Piraten niedergestreckt und in Ketten gelegt hatte. Kai hatte da so seine Zweifel. Fi hatte ihn anschließend zum Haus des Zauberers geführt. Geredet hatten sie nicht viel miteinander. Sowohl Kai als auch die Elfe waren sichtlich befangen gewesen. Dass Fi ein Mädchen war, schien Kai mittlerweile mehr als augenfällig. Ihr schmales, herzförmiges Gesicht, die graziösen Bewegungen, einfach alles deutete daraufhin. Doch er musste zugeben, dass sie auch ihn gekonnt an der Nase herumgeführt hatte. Bei dem Gedanken an Fi wurde

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