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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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merkte Magister Chrysopras eifrig an und schnäuzte sich.
    »Wie dem auch sei«, brummte der Doktorius, »Kaiser Kirion jedenfalls beschloss damals, fünf Schiffe mit Siedlern gen Norden zu entsenden, um dort eine Handelsstation zu gründen. Das Ganze geschah vor über tausend Jahren. Was wir ebenfalls wissen, ist, dass sich diese Siedler noch während der Schattenkriege vom alten Kaiserreich lossagten und im Norden ihr eigenes Königreich gründeten.« »Das heutige Reich der Nordmänner!«, ergänzte Kai, dem sich nun endlich die Zusammenhänge erschlossen. »Ich schätze, das hat Kaiser Kirion gar nicht gefallen.« »Oh ja, das ist anzunehmen«, brummte Gischterweh. »Aber was sollte er tun ? Er hatte wegen des Krieges mit den Drachen und Trollen ganz andere Probleme. Allerdings heißt es, dass anschließend während der Schattenkriege dieser verdammte Hexenmeister Murgurak der Rabe versucht haben soll, seine Hand nach dem Nordreich auszustrecken. Das war kurz bevor er die sagenhaften neun Albtraumkreaturen aus den Schattenklüften heraufbeschwor.«
    Kai bezweifelte, dass Eulertin den dicken Magier darüber aufgeklärt hatte, dass eines dieser fürchterlichen Monstren noch immer unter Hammaburg lauerte. »Damals jedenfalls haben die Nordmänner mit großem Erfolg eine neue Macht gegen die Schergen des Hexenmeisters eingesetzt«, nahm Magister Chrysopras den Faden seines Kollegen auf. Mit mahnend erhobenem Zeigefinger blickte er sich um. »Eismagie! Das war das erste Mal, dass die magische Zunft von dieser Spielart der Zauberei erfuhr.«
    »Und was hat es mit dieser Eismagie auf sich?«, wollte Kai wissen.
    Der Doktorius seufzte. »Das, mein wissbegieriger Zauberlehrling, ist bis heute ein Mysterium geblieben. Es heißt, dass die Zauberer unter den alten Nordmännern den eisigen Hort Glaciakors gefunden hätten. Andere Quellen sprechen von Glaciakors Grab. Genaues weiß man nicht. Händler, die das Eisreich bereist haben, berichten aber, dass die Zauberer Hraudungs ihre Magie mittels gemalter und geschnitzter Runen wirken. Ganz ähnlich wie die Zwerge. Daher auch ihr Name: >Runenmeister<.« »Und was ist eurer geschätzten Auffassung nach Kapitän Asmus zugestoßen?«, bohrte Ratsherr Hansen nach.
    »Ich glaube, das kann ich beantworten«, ließ Magistra Wogendamm von der Treppe zum Turmzimmer her vernehmen. Die Stirn der Wettermagierin war sorgenumwölkt, als sie mit dem Logbuch in der Hand an den Tisch herantrat.
    »Asmus hat einfache Zaubertinte benutzt.«
    »Wir benutzen untereinander für unsere Geheimbotschaften die gleiche Methode«, unterbrach sie Magister Chrysopras eifrig. »Allerdings haben wir unsere Mittel inzwischen verfeinert. Wir ha... ha... ha...«
    Er nieste laut.
    Die Magistra zog pikiert eine Augenbraue hoch, schlug das Logbuch auf und strich die Seiten glatt. »Ich war so frei, mir die Einträge auf dem Weg nach oben durchzulesen. Die gute Nachricht vorweg: Asmus ist im Nordreich angekommen und ihm wurde eine Audienz bei König Hraudung gewährt.«
    »Und die schlechte Nachricht?«, fragte Hansen angespannt.
    »Die schlechte Nachricht lautet, dass dort bereits eine Gesandtschaft Morgoyas vorstellig war.«
    »Verflucht, habe ich es doch gewusst.« Der Stadtkämmerer schlug wütend mit der Faust auf den Tisch und Magister Chrysopras rannte wieder zum Fenster. »Und?«, fragte Koggs Windjammer.
    »Interessanterweise schreibt Asmus, dass sich unter den Botschaftern der Nebelhexe auch ein Elf befand.« Die Magistra blickte Fi fragend an.
    »Was wollt Ihr damit sagen?«, brauste diese wütend auf. »Niemals war Gilraen als Morgoyas Botschafter unterwegs. Ihr habt keine Ahnung, wie Morgoya mit uns Elfen verfährt. Gilraen hat mir unter Einsatz seines Lebens zur Flucht aus Albion verholfen. Wie könnt Ihr es wagen, seine Loyalität in Zweifel zu ziehen? Anstatt hier herumzusitzen, sollten wir ihm lieber helfen, damit er sich gegen diese gemeinen Vorwürfe zur Wehr setzen kann.« Verzweifelt blickte Fi zu Kai, der betreten die Augen senkte.
    »Niemand beschuldigt Euren Elfenfreund«, stellte der Stadtkämmerer ruhig fest. »Wenn er der Elf ist, den Asmus gemeint hat, mag es dafür auch eine Erklärung geben. Und nun fahrt bitte fort, werte Magistra.«
    »Viele Einträge gibt es anschließend nicht mehr. Offenbar hat die Gesandtschaft Albions bei Hraudung wenig Gehör gefunden, ebenso wenig übrigens wie Asmus selbst. Doch er schreibt, dass Morgoyas Speichellecker auch bei Hraudungs Söhnen vorstellig

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