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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Berchtis' geflügelte Pferde erhaschen, die kräftig mit den Flügeln schlugen und sich mit Macht in das Geschirr legten. Schließlich drehte die Kutsche ab und die Albatros brauste in südliche Richtung davon. Sie stiegen höher und höher und die schneebedeckte Landschaft unter ihnen wurde immer kleiner, bis der fantastische Ausblick schließlich vom Höhennebel verschluckt wurde.
    In Kais Rücken war ein leises Klingen zu hören. Er drehte sich um und entdeckte, dass der Silberspiegel über seinem Sitz Nivels Gesichtszüge annahm. Natürlich, es handelte sich dabei um keinen Spiegel, sondern um die Rückseite der Mondsilberscheibe auf dem Kutschbock.
    »Ich heiße die Anwesenden in der Albatros willkommen«, näselte er. »Die Herrschaften können sich jetzt abgurten. Für den Fall, dass die gnädige Frau Elfe oder der Herr Adeptus Hunger verspüren, war ich so frei, den Korb zu Euren Füßen mit einigen Köstlichkeiten füllen zu lassen.« Die Mondsilbermiene lächelte vornehm. »Danke, Nivel«, antwortete Kai überrumpelt und warf Fi einen verblüfften Blick zu. Doch sie schien nicht mitbekommen zu haben, dass ihr Flugbegleiter sie als Frau erkannt hatte. Dieser lächelte maliziös. »Mit Verlaub, der Herr, aber Ihr befindet Euch im Irrtum. Mein Name lautet Levin, im Gegensatz zu meinem Bruder Nivel bin ich für Euer leibliches Wohl verantwortlich. Nivel ist eher fürs Grobe zuständig.« »Ich hab das gehört, du Laffe!«, war von der Rückseite der Scheibe her eine gedämpfte Stimme zu hören.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Levin unbeeindruckt fort, »falls es den Herrschaften an irgendetwas mangelt, lasst es mich einfach wissen. Danke.« Das Mondsilbergesicht schloss die Augen und die spiegelnde Fläche glättete sich wieder.
    »Unglaublich!« Kai löste den Gurt und wandte sich Fi zu. »Kein Vergleich zu damals, als wir auf dem Rücken von Kriwa geflogen sind, findest du nicht auch?« »Ja«, antwortete Fi geistesabwesend. Sie beugte sich zu Gilraen hinüber und rückte dem Bewusstlosen den Fellkragen zurecht. Die Augenlider des Elfen flatterten leicht, doch ansonsten war keine Reaktion zu erkennen. Der Zauberlehrling atmete tief ein und spürte, wie sich bei ihm wieder eine gewisse Befangenheit breit machte. Herrje, damit musste es endlich mal ein Ende haben.
    »Verrätst du mir, woher ihr beiden euch kennt?«, fragte er vorsichtig. »Du sagtest gestern zu MagistraWogendamm, Gilraen hätte dir das Leben gerettet?« »Ja, hat er.« Endlich ließ auch Fi sich in den bequemen Hirschledersitz zurücksinken. »Gilraen und ich kennen uns schon seit unserer Kindheit. Seine Eltern waren berühmte Falkner auf Albion. Und so wie meine eigenen Eltern gehörten sie bis zuletzt dem Sonnenrat Albions an. Gilraens Familie hat sich damit nicht nur am Hofe von König Drachenherz, sondern auch an jenem meiner Eltern verdient gemacht.« »Moment mal, am Hof ... deiner Eltern?«, fragte Kai verwundert. »Willst du damit etwa sagen, dass deine Eltern ebenfalls Könige sind?«
    Fi lächelte wehmütig. »Es gibt nur einen wahren König der Elfen, und das ist Avalaion. Doch unsere Brüder und Schwestern auf dem Festland haben sich von uns abgewandt, als wir Sigur Drachenherz nach Albion gefolgt sind. Es heißt, eines Tages würden wir Elfen wieder vereint werden, doch diese Zeit ist noch nicht gekommen. Kurz nach dem Sieg über den Drachen Pelagor wählten die Elfen Albions einen aus ihrer Mitte, um die Geschicke unseres Volkes zu lenken. Er war mein Urgroßvater. Doch unser wahrer König ist und bleibt Avalaion. Er ist unsterblich und er war der Erste von uns, der einst aus dem Unendlichen Licht trat, und er wird auch der Letzte von uns sein, der wieder ins Licht zurückkehrt, wenn die Zeit für uns Elfen gekommen ist.«
    Kai sah Fi zweifelnd an. Wenn das stimmte, dann musste dieser Avalaion ähnlich wie die Feenkönigin Berchtis uralt sein und über eine schier unglaubliche Macht verfügen. »Fi, meinst du nicht, dass es langsam Zeit wird, mir die ganze Geschichte zu erzählen? Wie du eigentlich nach Hammaburg gekommen bist ? Ich meine, bis eben wusste ich ja noch nicht einmal, dass du so eine Art Elfenprinzessin bist.«
    Fi presste nachdenklich ihre Lippen aufeinander und entspannte sich dann wieder. »Du hast Recht. Aber all diese Heimlichkeiten ... sie sind mir längst zur zweiten Natur geworden.« Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Wenn du so willst, beginnt die Geschichte vor zwanzig Jahren. Der Sonnenrat Albions

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