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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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»Unsereins ist natürlich einzigartig!« »Wie wäre es, wenn ihr Landratten euch etwas beeilt.« Koggs starrte die geflügelten Pferde misstrauisch an.
    »Sehr gern«, näselte der magische Droschkenlenker. »Ihr werdet begeistert sein. Die Albatros verfügt selbstverständlich über höchsten Komfort. Gepolsterte Hirschledersitze, Gepäckstangen aus Colonaer Flussgold, Radowinger Blattfederung, Bergbremsen aus der berühmten Zwergenschmiede von Meister Gulbrand - nicht, dass wir sie brauchen würden, haha - ein Fahrgestell, das ...«
    »Ruhe da oben, du Aufschneider!«, krähte der Klabauter. »Wir haben im Moment andere Sorgen.«
    Das Mondsilbergesicht verstummte und setzte einen beleidigten Gesichtsausdruck auf. Ganz klar, Koggs hatte in Nivel einen ernst zu nehmenden Rivalen für seine eigenen Prahlereien ausgemacht.
    »Käpt'n Windjammer hat Recht«, erklärte Doktorius Gischterweh mit fester Stimme und kratzte sich am Bauch. »Wenn Ihr noch länger wartet, dann steht die Sonne so hoch am Himmel, dass das Geheimnis Eurer Abreise schon bald keines mehr sein wird.«
    Kai und Koggs halfen Fi nun dabei, Gilraen zur Kutsche zu tragen. Die Seitentür öffnete sich selbsttätig und sie legten den Kranken vorsichtig auf die hintere Sitzbank. Beeindruckt sah sich Kai um.
    Auch das Innere der Kutsche war von ausgesuchter Eleganz. Die Wände waren mit edlem Rosenholz getäfelt, vor den Kristallscheiben der Türfenster hingen blütenweiße Schleier herab und im Fußraum stand ein abgedeckter Korb, in dem sich dem Geruch nach zu urteilen einige Köstlichkeiten befanden. Über der Sitzlehne zum Kutschbock hin war sogar ein kostbarer, runder Silberspiegel eingelassen.
    »Ich hoffe, Ihr habt inzwischen den Namen dieses Däumlingsdorfes herausgefunden«, wandte sich Kai wieder dem Doktorius zu. Der kramte eine aufgerollte Landkarte unter seinem Mantel hervor. »Natürlich, Junge. Magistra Wogendamm und ich waren es ja, die damals Magister Eulertin nach Hammaburg gebeten haben, um uns gegen Morbus Finster-krähe beizustehen, der drauf und dran war, in Hammaburg die Macht an sich zu reißen.« Er trat zu Kai und Fi, faltete die Karte auseinander und deutete auf ein Gebirge am unteren Ende der Karte, über dem in sauberer Schrift Harzene Berge stand. Rechts neben der eingezeichneten Bergwelt war dick die Gelehrtenstadt Halla markiert. »Magister Eulertin lebte damals in einem Däumlingsdorf namens Sperberlingen«, erklärte Gischterweh. »Es liegt irgendwo versteckt in den Harzenen Bergen. Wo genau, wissen wir leider nicht. Wir hatten unser Bittgesuch damals einem vertrauenswürdigen Zwergenhändler aus der Region mitgegeben, der dafür gesorgt hat, dass es Eulertin erreichte.«
    Kai zog die Stirn in Falten und trat mit der Karte an den Kutschbock heran. »Nivel, weißt du, wo dieses Sperberlingen liegt?«
    »Ach«, hub das Mondsilbergesicht verschnupft an, »ist es mir jetzt etwa wieder erlaubt zu sprechen?« »Jetzt sagt schon.«
    »Natürlich weiß ich, wo Sperberlingen liegt, hochverehrter Adeptus«, näselte sein Gegenüber hochmütig. »Sperberlingen liegt ganz in der Nähe des Bergkönigtums Mondraiosch. Die Siedlung wurde von den dort ansässigen Däumlingen vor etwa dreihundertfünfzig Jahren gegründet.«
    »Gut, dann wünsche ich, dass Ihr uns dorthin bringt.«
    »Stets zu Diensten, Adeptus. Wenn ich die Herrschaften nun bitten dürfte einzusteigen ...«
    Kai und Fi verabschiedeten sich und umarmten Koggs, ehe sie in die Kutsche stiegen. »Nun wollen wir mal nicht sentimental werden, ihr Prielkrabben«, brummte der Klabauter. »Ist ja kein Abschied auf ewig.«
    Magistra Wogendamm kramte ein Fläschchen aus ihrer Tasche hervor und drückte es Kai in die Hand. »Ein Wasserelementar. Ich schenke es dir. Du kannst es sicher irgendwann gebrauchen.«
    Ihre Gefährten zogen sich an den Rand der Lichtung zurück.
    »Während des Aufstiegs bitte anschnallen und Essen und Trinken einstellen!«, ertönte das blecherne Kommando von Nivel. Kai und Fi entdeckten erst jetzt die Gurte, die an den Sitzen befestigt waren.
    »Hü!«, dröhnte Nivels Stimme und das Schlagen von Flügeln war zu hören. Ein kräftiger Ruck ging durch die Albatros. Kai und Fi hörten lautes Hufgetrappel und sie wurden in die Sitze gepresst. Vor den Fenstern rasten die Stämme der Pappeln vorbei und die Kutsche hob vom Boden ab.
    Nivel ließ es sich nicht nehmen, eine Ehrenrunde über der Lichtung zu drehen, und so konnten Kai und Fi einen kurzen Blick auf

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