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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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sie ihre Gestalt verändern können.«
    Kai schluckte.
    »Dennoch ist das Ganze sehr seltsam«, sagte Thalgrim mit kehliger Stimme. »Wenn er es nicht auf mich abgesehen hat -wohin wollte er dann?« Plötzlich lag Erkennen im Blick des Königs und seine Augen funkelten vor Zorn. »Aber natürlich. Wir hüten etwas, was ihn interessieren könnte ... Unten in der alten Mondsilberschmiede mit den Schatzkammern. Wenn er nicht zu mir wollte, dann ist er jetzt ganz sicher dort! Von der Ruhmeshalle aus führt ein Zugang hinunter.«
    Wütend winkte er einen der beiden jüngeren Zwerge heran. »Himrog, lauf zurück nach oben und erstatte Meldung, was hier im Berg vor sich geht. Du kommst mit einem Trupp der besten Krieger zurück, verstanden?«
    »Ja, Majestät«, rief der Zwerg eifrig und stürmte hinaus.
    »Bleiben uns sieben Lords, ein Axtschwinger, du, Zaubergeselle, und natürlich ich selbst«, sagte Thalgrim. »Das muss reichen. Folgt mir!«
    Ungestüm bahnte sich der alte König einen Weg an Kai vorbei, während die Zwergenkrieger Thalgrim ungläubig anstarrten.
    »Majestät, mein König!«, rief einer seiner Gefolgsleute. »Ihr könnt doch nicht... « »Unsinn«, bellte ihn Thalgrim an. »Niemand dringt ungestraft in meine Hallen ein. Ich habe bereits viel zu viel Zeit mit Herumsitzen verschwendet. Es wird Zeit, dass ich selbst wieder zur Streitaxt greife.« Er lachte rau und deutete mit seiner knorrigen Hand auf eine der Statuen. Der steinerne Zwerg hielt kämpferisch Kriegshammer und Schild erhoben. »Ando-rag war der letzte meiner Ahnen, der eine dieser heimtückischen Feuerechsen mit eigenen Händen bezwungen hat. Und das ist jetzt schon siebenhundert Jahre her. Ich werde diese Tradition erneuern. Lasst unsere Waffen in Drachenblut baden!«

Traum & Blut
    Kai stand neben Bergkönig Thalgrim und verfolgte aus den Augenwinkeln heraus, wie Garfax und Cendrasch auf Geheiß des alten Zwerges einen gewaltigen Spieß von eine r der Säulen abhängten. Er bestand aus massiver Eiche und war mit Mondsilbereisen beschlagen. Die Spitze war ebenfalls mondsilbern und mit scharfen Widerhaken bestückt.
    »Andorags Drachenspieß!«, kommentierte der Bergkönig das Geschehen grimmig, während er mit Kais Hilfe in ein prachtvolles Kettenhemd aus Mondsilber schlüpfte. Immerzu hallte im Hintergrund der Ruhmeshalle ein mächtiges Dröhnen von den Wänden und Säulen. Leider hatte sich herausgestellt, dass das Portal hinunter zum Tunnel der alten Mondsilberschmiede versperrt war. Vier der Krieger waren daher damit beschäftigt, die große Trollkeule, die Kai vorhin noch bewundert hatte, als Ramme zu benutzen und das Tor aufzubrechen.
    »Wie weit seid ihr?«, brüllte Thalgrim ungehalten und griff nach einer schweren Streitaxt.
    »Es geht nur langsam voran«, rief einer der Zwergenritter. »Aber mit etwas Geduld schaffen wir es. Sieht so aus, als ob die Echse ganz einfach den Riegel vorgelegt hat.« Lord Garfax kratzte sich missmutig an seiner langen Narbe.
    »Majestät«, murmelte er. »Wir verlieren unnötig Zeit. Darf ich Euch einen Vorschlag unterbreiten?« »Ich höre.«
    »Soweit ich weiß, gibt es noch einen weiteren Weg zur Schmiede. Von unten durch das Bergwerk. Allerdings sind die Tunnel zu eng, als dass wir Andorags Drachenspieß mitnehmen könnten. Lasst es wenigstens Cendrasch und mich über diesen Weg versuchen, solange Ihr mit den anderen den Zugang hier oben freiräumt. So können wir den Drachen in die Zange nehmen.«
    König Thalgrim sann über den Vorschlag nach und deutete auf Kai. »Gut, aber nehmt Eulertins Gesellen mit. Wird sich schon irgendwie nützlich machen, der Menschenjunge. Wir haben Drachenspieß und Hammer und werden dann von oben nachkommen. Beeilt euch.«
    Die Zwerge nickten und wiesen Kai und den verbliebenen jungen Torwächter an, ihnen zu folgen. Sie warfen sich jeweils einen der mit Drachenschuppen bewehrten Schilde auf den Rücken, nahmen ihre Waffen auf und eilten mit Kai und dem jungen Krieger im Gefolge zum Ausgang der Ruhmeshalle zurück. Dort schlugen sie einen Weg ein, der in einer steinernen Halle mündete, von deren Decke ein eiserner Käfig baumelte. Unter der Konstruktion gähnte ein dunkler Schacht, der senkrecht in die Tiefe führte. An der Stirnseite des Raums hingegen waren Treibscheiben, Zahnräder und Ketten verankert, an denen Gewichte befestigt waren, mittels derer sich der Aufzug hochziehen und absenken ließ.
    »Los, rein da!«, raunzte Cendrasch und öffnete die Tür des

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