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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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zotteligen Haaren folgten.
    »Beim Traumlicht«, flüsterte Fi. »Das sind Trolle!«
    Da betrat ein weiterer Zauberer die Rampe. Er hielt einen knorrigen Zauberstab in seiner Rechten und war mit einer eindrucksvollen Zeremonialrobe bekleidet, die über und über mit goldenen Stickereien verziert war. Ohne Zweifel waren dies Schutzrunen. Selten hatte Kai eine derart stattliche Erscheinung gesehen. Nur der gepflegte, weiße Vollbart des Magiers passte nicht so recht zu seiner kahlen Kopfhaut, die im Schein der magischen Schiffsbeleuchtung wie polierter Knochen schimmerte.
    Streng maß der Mann die versammelte Menge mit Blicken. Dann schritt auch er würdevoll auf den Marktplatz hinab.
    »Warte hier, Fi«, sagte Kai. »Ist wohl besser, wenn ich die Begrüßung übernehme.« Kai bahnte sich einen Weg durch die Menge und verharrte erst, als er der Abordnung aus Halla direkt gegenüberstand. Tief verbeugte er sich.
    »Ich vermute, Ihr seid der Oberste Stadtmagister Hallas?«, hub Kai freundlich an. Der bärtige Zauberer trat einen Schritt auf ihn zu, musterte ihn aufmerksam und lächelte maliziös.
    »Lass mich raten«, brummte der Magier mit tiefer Bassstimme. »Ich habe dich auf der Brücke zaubern sehen. Du bist Kai, Eulertins Adept, richtig? Jenen, den man als >die Letzte Flamme< bezeichnet.«
    Kai nickte.
    Der Bärtige gab zweien seiner Begleiter ein Zeichen. Die Zauberer hoben ihre Stäbe wie zum Gruß und plötzlich fühlte sich Kai wie in einen Schraubstock gepresst. Verzweifelt wollte er sich zur Wehr setzen, doch die Taubheit, die ihn nach dem Kampf auf der Brücke befallen hatte, war noch immer nicht abgeklungen. Der oberste Stadtmagister Hallas hob seine Hand, murmelte eine Formel und entriss Kai mit magischen Kräften seinen Zauberstab. Die Augen des Mannes verengten sich drohend.
    »Und jetzt schwärmt aus und fangt diese elenden Hexen ein«, dröhnte seine Stimme über den Platz. Die sechs Magier erhoben sich kurzerhand in die Lüfte. Weiter hinten auf dem Platz waren ängstliche Laute zu hören. Grelle Blitze fegten über die Menschenmenge hinweg und schon wurde eine der Hexen von den Beinen gerissen. Eine zweite versuchte auf ihrem Flugbesen zu entkommen, doch sogleich stürzten sich drei Luftgeister auf sie und rissen sie wieder zu Boden.
    »Ich verstehe Euch nicht, Stadtmagister«, keuchte Kai verstört. »Was soll das? Ich ...« »Von nun an wird eine neue Ordnung in Colona Einzug halten, Bürger der Stadt«, brüllte der Stadtmagister. »Ihr habt uns gerufen, und so stelle ich die Stadt von Stund an unter das arkane Kriegsrecht Hallas. Hexentum, Dämonologie, Buhlschaft mit den Schatten und Spionage für den Feind stehen unter Strafe. Zuwiderhandlungen werden mit dem Tode geahndet.«
    Der Magier ging auf Kai zu und hob forsch dessen Kinn an.
    »Und du, Letzte Flamme«, sprach er gefährlich leise, »gewöhnst es dir besser an, mich mit meinem richtigen Titel anzusprechen. Vor dir steht Aureus von Falkenhain, Magnifizenz der Universität zu Halla und Erzmagister der arkanen Zunft. Respektlosigkeit - wird bestraft. Ungehorsam - wird bestraft. Widerworte - auch die werde ich bestrafen. Die Torheiten Eulertins gehören der Vergangenheit an. Von nun an übernehme ich deine Ausbildung!«

Befehl & Gehorsam
    Kai saß wie betäubt und mit auf den Rücken gebundenen Armen auf einem klapprigen Holzstuhl und sah finster zu dem großen Schreibtisch hinüber, auf dem der Erzmagus Hallas Karten, Bücher und Pergamente ausgebreitet hatte.
    Aureus von Falkenhain studierte die Papiere schon eine geraume Zeit, ohne Kai zu beachten.
    Die Schlacht an der Rhynbrücke musste schon eine Ewigkeit zurückliegen, denn durch die Bogenfenster des Zimmers quälte sich bereits trübe das Morgenlicht. Soweit Kai wusste, waren die Kämpfe an der Brücke längst zum Erliegen gekommen. Den Sieg an der Rhynbrücke beanspruchte die Magierschaft natürlich für sich. Und so war es kein Wunder, dass kurz darauf unterwürfige Abordnungen des Magistrats vorstellig geworden waren, die dem Erzmagus und den knapp zwei Dutzend Magiern und Adepten aus Halla nur zu bereitwillig ihre Unterstützung versprachen. Die Magierschaft hatte daraufhin das Zünftehaus am alten Markt in Beschlag genommen, in Arkane Residenz Colona umbenannt und jedem Bürger damit signalisiert, dass von nun an die Zauberer das Regiment über die Stadt führten. Den Gedanken an Flucht hatte Kai dennoch nicht aufgegeben. Es ärgerte ihn maßlos, dass er sich in der Nacht so

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