Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
Vom Netzwerk:
Ungetüm abschießen. Ebenfalls ohne sichtbaren Erfolg.
    Kai kam den Hexen mit einem neuerlichen Feuerball zu Hilfe und wandte sich wieder dem unheimlichen Brandherd zu. Schnell. Er musste das Feuer auf der Brücke löschen, bevor es sich weiter durch das Gestein fressen konnte.
    Nur wie?
    Ihm kam eine verzweifelte Idee. Er konnte elementares Feuer heraufbeschwören. Vielleicht war es ihm auch möglich, einen Brand zu löschen ? Kai hob seinen Zauberstab und konzentrierte sich auf jene Pforte in seinem Innern, durch die seine Zauberkräfte strömten. Mit den Lippen ahmte er ein saugendes Geräusch nach und versuchte, den Fluss magischer Energien umzukehren.
    Das schwarz-rote Flammenmeer zog sich prasselnd zusammen, stieg spiralförmig in die Höhe und schlug ihm wie eine glühend heiße Wand entgegen.
    Gepeinigt schrie Kai auf. Er glaubte, seine Lunge würde in Flammen stehen. Rücklings fiel er auf den harten Untergrund und konnte nur mit Mühe seinen Zauberstab in den Händen halten. Seine Kleidung schwelte und der Geruch verbrannten Haares stach ihm in die Nase. Kai hustete blutigen Schaum. Doch die Brücke vor ihm war nun vom Feuer befreit.
    Kai rappelte sich mühselig wieder auf, taumelte gegen die Brustwehr und musste hilflos mitansehen, wie weiter hinten zwei der Gardisten von einem zuschnappenden Scherenarm gepackt und in die Tiefe gerissen wurden. Gischt spritzte empor. Die Brücke schwankte.
    Mit zittriger Geste versuchte Kai einen neuen Zauber zu weben, doch eine plötzliche Schwäche zwang ihn erneut zu Boden. Ein armseliger Kugelblitz jagte aus seiner Rechten und zerplatzte wirkungslos am Körper des Riesenkrebses unter ihm. Kai stöhnte. Die schwarzen Flammen, die noch immer in seinem Inneren loderten, zehrten ihn so aus, als habe er einen Kelch mit Gift gelehrt.
    In diesem Augenblick schmetterte ein heller Fanfarenstoß durch die Nacht und über dem Kastell am jenseitigen Flussufer riss der Himmel auf. Das, was sich da oben aus den Wolken schob, war ... ein Schiff!
    Das wundersame Luftgefährt ähnelte in mancherlei Hinsicht den Koggen, die Kai in Hammaburg gesehen hatte. Nur dass dieses Flugschiff einen schnittigeren Bug aufwies und aus dem weißen Holz der Perl-Eiche gebaut war, aus dem damals auch die Kutsche der Feenkönigin bestanden hatte. Beständig wurde es von silbrigen Lichtpunkten umkreist, die stolz geblähte Segel beleuchteten, deren filigrane Masten nicht nur in die Höhe ragten, sondern auch weit über die Reling reichten.
    Auf der Brücke setzten erstaunte Rufe ein und der Angriff des Riesenkrebses war für einen Moment vergessen. Als Kai das bunte Wappen Hallas an der Beplankung des wundersamen Himmelsgefährts erkannte, hätte er vor Erleichterung schreien mögen. Die vereinte Magierschaft war endlich eingetroffen. Das konnte nur bedeuten, dass auch Magister Eulertin nah war.
    Im nächsten Augenblick regnete vom Vorderkastell des Flugschiffes ein Blitzlichtgewitter auf die gepanzerte Flussbestie nieder. Es roch nach verbranntem Horn und abermals stieß das Ungetüm sein markerschütterndes Fiepen aus. Doch diesmal klangen die Geräusche schmerzerfüllt. Der Panzer des Krebses knackte und das Ungeheuer wurde der Länge nach gespalten. Gurgelnd versank es in den Fluten. Von dem Flugschiff erhoben sich drei Riesenhabichte, auf denen Zauberer in weißen Gewändern saßen. Zügig setzten sie den flüchtenden Luftelementaren nach und verfolgten sie über die Dächer der Stadt. Kai sah ihnen gebannt hinterher. Das imposante Flugschiff glitt jetzt mit leisem Rauschen über ihre Köpfe hinweg, steuerte in einem eleganten Manöver den Marktplatz Colonas an und ging zur Landung über.
    Kai wankte zurück zum alten Markt und ließ sich dabei von Fi stützen, die ebenso verwundert das Eintreffen der Magierschaft beobachtete, wie alle, die eben noch auf der Brücke gekämpft hatten. Mit einem sanften Knirschen kam das Flugschiff zum Stillstand. Fenster und Türen der umliegenden Häuser öffneten sich und immer mehr Bürger betraten den Marktplatz, um mit eigenen Augen Zeuge des ungeheuerlichen Schauspiels zu werden. Auch einige der Hexen näherten sich dem Gefährt neugierig. Vier in graue Gewänder gekleidete Zauberlehrlinge ließen von Deck aus eine Rampe zu Boden gleiten und nahmen neben der Reling Aufstellung. Kai überflog das Deck und zählte gut zwei Dutzend Gestalten. Sechs der in weiße Gewänder gehüllten Zauberer betraten nun den Platz, denen zwei große Wesen mit schweren Äxten und

Weitere Kostenlose Bücher