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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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bestimmt.
    »Tharador wird sowieso verlieren, er hat nicht die Spur einer Chance«, behauptete der Kommandant.
    »Also ist es eine Falle. Aber wie?«, setzte der Zwerg an, doch er brach seine Überlegungen sofort ab. Er hatte bereits die Antwort.
    Der Nebel! Es musste etwas mit dem Nebel hier zu tun haben.
    »Gar nicht gut«, brummte Khalldeg vor sich hin, als er des Rätsels Lösung gefunden hatte.
    »Was ist es?«, fragte Faeron besorgt.
    »Ein alter Zwergentrick«, fing der Zwergenprinz an zu erklären. »Wenn wir Schlachten auf rutschigem Untergrund austragen mussten, schlugen wir kurze Nägel von innen durch unsere Stiefelsohlen. Dadurch bekamen wir einen festen Stand und waren unseren Gegnern gegenüber im Vorteil«, und dann deutete er auf den Kampfplatz. »Sieh es dir an, genau wie ich vermute.«
    Khalldegs Vermutung entsprach der Wahrheit. Dergeron stand völlig sicher, und jeder seiner Schritte fand festen Halt.
    »Deshalb kämpfen sie hier im Nebel«, schlussfolgerte Faeron.
    Besorgt schaute er den beiden weiter zu.
    Er konnte nichts tun. Tharador würde ihnen jetzt sowieso nicht zuhören, er war viel zu vertieft in den Kampf und zu verbissen.
    Khalldeg seufzte laut, und Faeron konnte sich vorstellen, was der Zwergenprinz gerade dachte.
    Diesen Kampf würde Tharador nicht mehr lange durchstehen können.
    »Ihr könntet das hier beenden«, sagte Faeron so ruhig wie möglich an Cordovan gewandt.
    »Nein.«
    »Seid kein Narr. Dergeron hat Euch benutzt. Beendet diesen Kampf, und ich schwöre, der König wird niemals etwas davon erfahren. Ist Euch diese kleinliche Rache denn so viel wert? Ist Euch Eure Ehre gar nichts wert?«
    Cordovan schwieg, doch Faeron wusste, dass er den richtigen Punkt getroffen hatte.
    »Ich weiß, dass Ihr kein schlechter Mensch seid. Tharador würde es uns niemals verzeihen, wenn wir uns einmischten, und als seine Freunde sind wir es ihm schuldig, dass wir seinen Willen respektieren.«
    »Ich habe völlig versagt. In all meinen Aufgaben.«
    »Im Gegenteil. Ihr seid ein guter Kommandant. Und Ihr versucht nur, den König zu schützen. Doch man entledigt sich nicht auf solche Weise unliebsamer Gegner. Der König hat von uns nichts zu befürchten, und Ihr auch nicht, glaubt mir.«
    Cordovan schaute nachdenklich zu Boden.
    »Die Zeit wird knapp!«, drängte Faeron jetzt.
    Sein Herz raste wie wild, und sein Atem kam kurz und stoßweise.
    Wie schaffte Dergeron es, ein solch hohes Tempo vorzulegen und das schon seit so langer Zeit?
    Tharador spürte, wie seine Glieder immer schwerer wurden und seine Muskeln schmerzten.
    Wieder griff Dergeron an, und erneut hatte Tharador Schwierigkeiten, seinen festen Stand beizubehalten.
    Er war kurz davor, diesen Kampf zu verlieren, das wusste er genau.
    Doch er würde nicht aufgeben.
    Wieder prallten ihre Klingen aufeinander, und ihre Gesichter trafen sich über dem gekreuzten Stahl.
    »Heute wirst du dafür bezahlen, dass du mich gezwungen hast, Queldan zu töten!«, schrie Dergeron, der sich seines Vorteils durchaus bewusst war.
    »Ich habe dich nicht gezwungen! Ihn zu töten, war ganz allein dein Entschluss!«, brüllte Tharador ihm wütend entgegen. »Du bist kein Mensch mehr. Du bist nichts anderes als ein dreckiger kleiner Mörder und völlig wahnsinnig!«
    »Vielleicht. Doch ehe wir fortfahren, beantworte mir eine Frage: Vermisst du Queldan genauso sehr wie ich?«, grinste er dabei Tharador spöttisch ins schweißbedeckte Gesicht.
    Das war zuviel für den Paladin. Es musste ein Ende haben. Hier und jetzt.
    Mit einem markerschütternden Schrei riss Tharador die beiden Schwerter beiseite und verpasste Dergeron einen kräftigen Fausthieb, der den Krieger mehrere Schritte zurücktaumeln ließ.
    Dergeron sah Tharador direkt in die Augen, doch er konnte dem Blick nicht standhalten. In ihnen loderte plötzlich ein goldenes Feuer, heller als die Sonne. Selbst Tharadors Körper schien zu glühen, und sein Schwert funkelte in gleißendem Licht. Der Nebel um ihn herum hatte sich zurückgezogen. Der Paladin strahlte eine Erhabenheit aus, die Dergeron verängstigte. Tharadors Schrei fuhr ihm durch Mark und Bein, und der Krieger befürchtete, dass die Kraft von Tharadors Stimme ihn einfach hinwegfegen würde.
    Einen kurzen Moment später war alles wieder vorbei und sie standen sich erneut gegenüber, beide völlig überrascht von den letzten Augenblicken.
    »Du hast lange genug gelebt, alter Freund«, spuckte Tharador verächtlich aus. »Deine Schandtaten werden

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