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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Zeit immer weiter ergeben hatte, machten ihr bereits schwer zu schaffen. Sie hatte ihn zwar gemocht. Er war seit langer Zeit der Erste gewesen, mit dem sie sich offen zu reden getraut hatte. Aber nach seinen gemeinen Intrigen wollte sie nichts mehr mit ihm zu tun haben.
    Während sie über all das nachdachte, rannte die Diebin zurück zum Schloss. Sie würde einige Zeit vor Tharador und den anderen dort ankommen, da sie den verletzten Kommandanten tragen mussten.
    Sie erinnerte sich noch an das Gespräch mit Dergeron, in dem er ihr offenbart hatte, wobei es sich um den Inhalt der kleinen Flasche handelte, die sie gestohlen hatte. Vielleicht konnte sie helfen, und ein klein wenig von dem Unrecht, das Dergeron begangen hatte, gutmachen, indem sie mit dem Heiltrank nun dem Kommandanten das Leben rettete.
    Sie musste wieder an den Kampf denken, und daran was, mit Tharador geschehen war. Heute war seine Macht deutlich geworden, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Sie hatte noch niemals zuvor eine solche Kraft gespürt. Tharador besaß eine Macht, wie sie kein anderer Mensch ausstrahlen konnte. Der Moment war zwar kurz gewesen, doch hegte sie nun keinen Zweifel mehr daran, dass er wirklich der war, der zu sein er vorgab – ein Paladin.
    * * *
    Er musste schnellstmöglich aus der Stadt gelangen.
    Ein Pferd, ein Wagen, irgendetwas.
    Hauptsache, er käme hier schnell raus.
    Dergeron hielt kurz inne. Er hörte das Wiehern mehrerer Pferde. Hier in der Nähe musste ein Stall oder etwas Ähnliches sein. Der Krieger folgte dem Geräusch und fand tatsächlich ein Wirtshaus mit angebauten Ställen.
    Es war noch immer früh am Morgen, und die Straßen waren beinahe menschenleer. Er schob sich vorsichtig und unbemerkt in die Stallungen hinein und blickte sich ruhig um.
    Wie er vermutet hatte, schlief einer der Angestellten im Stall, um die Pferde zu bewachen. Dergeron war zwar noch zu erschöpft von seinem Kampf mit Tharador und seiner überstürzten Flucht, als das er sich lautlos hätte bewegen können, jedoch gab es für ihn kein Zurück mehr. Er musste darauf hoffen, dass der Stalljunge noch tief genug schlief. So behutsam wie möglich näherte er sich und zog leise sein Bastardschwert.
    Der Bengel würde nicht einmal merken, wie ihm geschah. Als er ihn erreicht hatte, hielt er ihm schnell mit einer Hand den Mund zu und schlug ihm mit der anderen den Schwertknauf auf den Kopf. Der kräftige Schlag ließ den Jungen sofort ohnmächtig werden, kaum dass er erschrocken die Augen geöffnet hatte.
    Dergeron schleppte ihn in einen leeren Verschlag und versteckte ihn hinter einem Haufen Stroh. Hier würde man ihn erst einmal nicht finden.
    Er sattelte das nächstbeste Pferd und ritt wie von Dämonen gejagt durch das gerade geöffnete südliche Tor aus der Stadt.
    * * *
    Sie erreichten gerade einen der Eingänge zum Schloss, als ihnen Calissa bereits entgegenkam, in ihrer Hand eine kleine Phiole haltend.
    »Schnell, gebt ihm das!«, rief sie und reichte Faeron die Flasche.
    Der Elf betrachtete ihren Inhalt mit einem prüfenden Blick.
    »Woher weiß ich, dass dies kein Gift ist?«, fragte er misstrauisch.
    »Vertraut mir, es ist ein Heiltrank. Wenn ihr den Kommandanten retten wollt, müsst ihr es ihm sofort verabreichen. Wenn ihr ihm den Trank jedoch verweigert, klebt an euren Händen genauso sein Blut wie an jenen Dergerons«, sagte sie in ruhigerem Tonfall und versuchte, Faerons Vertrauen zu gewinnen.
    »Ich glaube ihr«, warf Tharador schnell ein. »Außerdem haben wir keine Zeit, lange darüber nachzudenken.«
    Khalldeg zuckte mit den Schultern. »Cordovan wird so oder so sterben. Die Wunde ist zu groß, er hat zu viel Blut verloren.«
    Faeron seufzte tief, dann zuckte auch er nachgebend mit den Schultern und kniete sich vor den Kommandanten. Er zog Cordovan vorsichtig das lederne Wams aus und achtete dabei sorgfältig darauf, das Schwert in der Wunde nicht zu bewegen.
    »Tharador, auf mein Zeichen ziehst du das Schwert schnell und sauber aus der Wunde. Khalldeg, du wirst dann die Blutung mit deinen Händen stillen.«
    Faerons Gesicht war angespannt, und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er entkorkte die Flasche und hoffte, dass deren Inhalt wirklich das hielt, was sie sich alle davon versprachen.
    »Jetzt!«
    Tharador und Khalldeg taten, wie er ihnen befohlen hatte, doch obwohl sie sich beide sehr bemühten, quoll immer mehr Blut aus der tiefen Wunde.
    Der Elf versuchte, Cordovan einen Schluck des Heiltranks einzuflößen,

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