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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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kurzen Verbeugung verließ er den Raum.
    »Das ist eine Falle!«, schnaubte Khalldeg. »Geh da bloß nicht hin, Junge! Dieser Kommandant und Dergeron stecken doch unter einer Decke.«
    »Das denke ich auch. Cordovan hat zweifellos dafür gesorgt, dass dort hinten keine Wachen stehen, damit ihr ungestört kämpfen könnt«, überlegte Faeron.
    »Elf, du sollst ihn nicht auch noch ermutigen! Ich denke, dass dieser Cordovan dir ein Messer in den Rücken rammen wird, sobald du dort ankommst!«
    »Dann müsst ihr eben mit mir gehen und ihn im Auge behalten«, sagte Tharador nach einer langen Pause. Er hatte Cordovans letzte Bemerkung nicht überhören können, und sie hatte ihren Zweck erfüllt. Er hätte den Kampf in den Minen beenden oder es zumindest versuchen können, doch er hatte Schwäche gezeigt, und wenn sie nicht von Gordan gerettet worden wären, hätte Tharador in den Minen mehr als nur seinen besten Freund verloren.
    Er konnte sich Queldans Tod niemals verzeihen, und gerade deswegen musste er jetzt Dergeron entgegentreten. Er musste zu Ende bringen, was damals in den Minen begonnen hatte.
    »Ich gehe zu ihm«, sagte er fest entschlossen. »Und es ist allein mein Kampf«, fügte er noch hinzu und blickte seinen Freunden dabei ernst in die Augen, und sie nickten. Sie würden nur aufpassen, dass es ein fairer Kampf bleiben würde.
    »Dann sollten wir ihn nicht zu lange warten lassen«, sagte Faeron und versuchte, dabei gelassen zu bleiben, doch man merkte ihm die Anspannung deutlich an.
    Tharador nickte aufmunternd. »Nicht so ernst, immerhin steht nicht dein Kopf auf dem Spiel.« Er überprüfte noch einmal die Schärfe seiner Klinge, dann verließen sie das Zimmer.
    Heute würde er nicht davonlaufen.
    * * *
    Die Sonne war kurz davor, sich erneut über den Horizont zu erheben, und erfüllte den Himmel mit einem unwirklichen, roten Glühen, als würden die Wolken selbst in himmlischem Feuer verzehrt werden.
    Auf dem Gras lag eine dünne Schicht kalten Nebels, der bei jedem Schritt zurückwich, um sich dahinter wieder zu einer dichten Schicht zu vereinen.
    »Du musst vorsichtig sein. Das Gras erscheint mir sehr rutschig«, bemerkte Faeron besorgt.
    »Das wird ein Problem sein, das ihn und mich gleichermaßen betrifft«, antwortete Tharador, so gelassen er konnte. In Wirklichkeit hatte ihn die Anspannung des bevorstehenden Kampfes bereits völlig vereinnahmt. Sein Herz raste in der Brust, und er spürte, wie eine Unmenge heißen Blutes durch seine Adern gepumpt wurde. Seine Muskeln zuckten, als könnten sie den Kampf kaum noch erwarten.
    Doch auch das Verlangen nach Rache durchströmte seinen Körper.
    Er wollte Rache. Rache für Queldan.
    »Dergeron ist nicht dumm. Er ist vielleicht wahnsinnig, das mag sein, aber ich bin mir sicher, dass er noch etwas in der Hinterhand hat«, überlegte Faeron weiter.
    »Das denke ich nicht. Er ist besessen. Besessen vom bösen Zauber Xandors und von dem Gedanken, mich zu töten«, entgegnete Tharador. »Er will diesen Kampf mehr als alles andere, glaube mir. Da ist kein Hinterhalt. Er will endlich wissen, wer von uns beiden der Bessere ist.«
    »Genau wie du, was, Junge?«, fragte Khalldeg offen heraus.
    Tharador schwieg.
    »Khalldeg hat Recht. Du bist mindestens genauso versessen auf diesen Kampf wie er«, stimmte Faeron dem Zwerg zu. »Du musst dich konzentrieren. Denke daran: Die wahre Stärke liegt nicht in den Muskeln, sondern im Geist.«
    Tharador nickte kurz, doch er war bereits zu tief in seinen Gedanken versunken, als dass er über die Worte nachgedacht hätte.
    Sie erreichten den verabredeten Kampfplatz. Dergeron erwartete sie bereits. Cordovan stand abseits an einem Baum. Faeron und Khalldeg stellten sich zu ihm und nahmen ihn in ihre Mitte. So konnte er keinen Schaden anrichten, stellte Tharador beruhigt fest.
    Tharador stellte sich einige Schritte vor Dergeron auf und musterte den einstmaligen Freund.
    Wie sehr er sich verändert hatte. Seine Gesichtszüge waren hart und kalt geworden. Von der einstigen Freundlichkeit und Ausgelassenheit war keine Spur mehr. Seine Schultern waren breiter, und er wirkte im Gesamten ein wenig größer. Tharador war sicher, dass Dergeron ebenso hart an sich gearbeitet hatte wie er selbst.
    Doch am meisten fesselten den Paladin die Augen seines Gegenübers. Dergerons Blick war nicht wie früher. Damals waren seine Augen klar und strahlend hell gewesen, doch nun war sein Blick verklärt, und auf eine gewisse Weise konnte man den immer

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