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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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größer werdenden Wahnsinn, der von ihm Besitz ergriff, darin erkennen.
    Niemand sprach ein Wort. Alle warteten auf das Unvermeidliche, während sich die beiden Kontrahenten fixierten.
    »Du wolltest mich sehen. Also, hier bin ich«, brach Tharador nach einer Weile das Schweigen.
    »Ich hatte schon befürchtet, du würdest wieder verschwinden«, erwiderte Dergeron abwertend.
    Tharador funkelte ihn böse mit zusammengekniffenen Augen an. »Glaube mir, vor dir davon zu laufen, liegt mir fern«, sagte er ernst.
    »Nun, das hoffe ich doch sehr«, freute sich Dergeron. Und mit einem Lächeln fügte er hinzu: »Wie ist es dir in den letzten Tagen und Mondphasen ergangen? Ich sehe, du hast dich weiterentwickelt, Paladin.«
    Das letzte Wort traf Tharador unerwartet und brachte ihn beinahe aus der Fassung.
    Woher wusste Dergeron davon? Sollte er sich so sehr in Calissa getäuscht haben?
    »Bist du überrascht?«, lachte der Krieger. »Nun, ich habe mich verändert. Und ich habe Mittel und Wege, Dinge zu erfahren.«
    Tharador war noch immer verwirrt, doch er hatte jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken, woher Dergeron die Wahrheit kannte. In wenigen Augenblicken würde es auch keine Rolle mehr spielen.
    »So schweigsam?« Dergeron hatte ihn genau dort erwischt, wo er es am wenigsten erwartet hatte. »Wenn alles gesagt ist, denke ich, können wir endlich beginnen«, rief er und zog sein mächtiges Bastardschwert aus der Scheide hinter seinem Rücken.
    Tharador zog ohne zu zögern sein Langschwert. Es war fast zwei Fuß kürzer als Dergerons Waffe, doch das war Tharador schon vorher bewusst gewesen.
    »Bringen wir es zu Ende«, sagte er, so ruhig er konnte.
    »Heute werde ich vollenden, was ich in den Minen begann«, knurrte Dergeron zurück und kam langsam auf den Paladin zu.
    Sie umkreisten einander, setzten bedächtig einen Fuß vor den anderen. Keiner ließ den Blick vom anderen. Ihre Schwerter reflektierten das aufsteigende Sonnenlicht bei jedem Schritt in andere Richtungen und malten so blutrote Kreise auf den kalten Nebel, der immer noch den Boden dicht bedeckte. An den feinen Nebeltröpfchen brach das Licht sich wieder in Tausende winzige Funken, bis die gesamte Lichtung leuchtete.
    Es war ein wundersamer und schöner Anblick, doch niemand achtete darauf. Tharador blickte Dergeron fest in die Augen, und dieser erwiderte den Blick nicht weniger grimmig.
    Keiner von ihnen würde heute zurückweichen.
    »Was glaubst du, wie stehen seine Chancen, Elf?«, fragte Khalldeg.
    Faeron seufzte tief und sah dem Zwerg in die Augen. »Ich weiß es nicht. Tharador hat Fortschritte gemacht, aber ich befürchte, er lässt sich zu etwas hinreißen.«
    »Es ist diese Sache mit Queldan«, brummte Khalldeg vor sich hin.
    »Ja, sie scheint ihn immer noch zu verfolgen«, sagte Faeron ernst. »Aber er muss sich konzentrieren. Es steht zu viel auf dem Spiel. Dieser Kampf ist zu riskant.«
    »Das sehe ich genauso«, stimmte Khalldeg zu. Dann deutete er auf die Lichtung. »Es geht los.«
    Dergeron griff als erster an.
    Sein Schwert flog regelrecht heran, und er teilte eine schnelle Serie von Hieben und Stichen aus, die der Paladin jedoch alle ohne größere Mühe parierte.
    Schlag um Schlag ließ er auf den ehemaligen Freund niederprasseln und wurde dabei nicht um einen Wimpernschlag langsamer. Ihre Klingen kreischten jedes Mal laut auf, wenn sie sich trafen und wieder auseinander gerissen wurden.
    Tharador war überrascht. Er hatte nicht erwartet, dass Dergeron gleich zu Beginn ein solch hohes Tempo vorlegen würde, noch dazu mit solcher Härte.
    Wie lange würde er dieses Tempo noch beibehalten können?
    Tharador entschied, dass Dergeron sich erst einmal austoben sollte. So lange er so einfache Manöver benutzte, war es kein Problem, ihnen zu begegnen. Allerdings sollte er versuchen, nicht jeden Hieb mit seinem Schwert abzufangen, sonst würden seine Arme von der Wucht zu schnell ermüden.
    Der Paladin ließ sich ein wenig zurückfallen. So gab er zwar jede Chance auf einen Gegenschlag auf, doch nun konnte er den Attacken seines Gegners leichter ausweichen, und Dergeron würde vielleicht seine Angriffe überstürzen.
    »Läufst du schon wieder davon?«, schrie Dergeron ihm ins Gesicht.
    Tharador biss die Zähne zusammen. Er durfte jetzt keinen Fehler machen, und so ließ er Dergerons Provokation unkommentiert.
    Wieder sauste das Bastardschwert heran, und der Paladin sprang zurück.
    Das Gras war nass, und er fand nicht gleich wieder festen

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