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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Händen. Ein kräftiger Zug brachte Baldrokk in eine sitzende Position, und wenige Augenblicke später hatte Skadrim den Leichnam auf dem Thron platziert. Gultho ist ein guter Krieger. Aber er ist auch gerissen , arbeitete es weiter in Skadrims Hirn. Ob er es auf den Thron abgesehen hat?
    Selbst im Tode wirkte Baldrokk königlich. Sein Gesicht war zwar blasser als sonst, aber sein massiger Körper strahlte noch immer eine Erhabenheit aus, die ihresgleichen suchte.
    Skadrim wusste, dass sie nicht lange führerlos bleiben konnten. Schon bald würde man nach einem Nachfolger für Baldrokk verlangen. Und eigentlich, so wusste er, war er selbst prädestiniert dafür. Doch es gab noch andere Gnome, die über mehr Ehrgeiz als er selbst verfügten. Gultho war möglicherweise einer von ihnen. Sie durften jetzt nicht in Streitigkeiten verfallen, wer den Thron erben sollte. Es war vor allem wichtig, dass sie die Ereignisse weiter vorantrieben, die durch die Ankunft des Herolds eingeleitet worden waren. Aurelion könnte womöglich nach Kanduras zurückkehren. Dafür mussten sich seine Anhänger in Einigkeit den schwachen Göttern und ihren noch viel schwächeren Gläubigen gegenüberstellen.
    Und niemand konnte sie bei dieser Aufgabe besser anführen als der Herold.
    Dergeron.
    ***
    Kalt. So unendlich kalt. Eisiger Nebel umgab ihn und raubte ihm jegliche Sicht.
    Er wusste, dass er auf der Schwelle des Todes stand, denn er hatte den Stich des Schwertes gespürt.
    Den Stich, den Tharador ihm versetzt hatte.
    Er blickte zu Boden, und der Nebel lichtete sich. Dort lag ein regloser Körper – sein Körper. Dergeron betrachtete fasziniert, wie das Blut weiter aus der Bauchwunde sickerte und den Schnee in tiefes Rot tauchte. Die Haut seines Leichnams war bereits blau vor Kälte.
    »So endet es also.« Die Worte blieben ungehört, denn er bildete sie nur in seinem schwindenden Geist. Und dennoch, er sprach sie ohne Trauer. Sogar ohne Angst. Doch nicht ohne Bedauern. Jetzt, da er seinen erschlagenen Leib sah; die beim Aufprall gebrochenen Knochen und verdrehten Gliedmaßen, da erkannte er seine Fehler.
    »Ich habe nichts hinterlassen« , stellte er trocken fest. »Nur Tod und Leid.«
    Queldans Bild huschte durch seine Gedanken. Und auch Gastors Antlitz. Er erinnerte sich an ihre gemeinsame Zeit bei der Stadtwache Surdans. »All meine Freunde« , seufzte er. Dann dachte er daran, wie er sogar Tharador aus falschen Motiven heraus angegriffen hatte, und schämte sich. In seinem toten Körper steckte noch immer das Langschwert des Paladins. Und es würde wohl für alle Ewigkeit darin stecken bleiben.
    »Tharador, du hattest Recht. Es kann nur hier enden.«
    Ein kehliges Lachen ließ ihn erzittern. Er kannte dieses Lachen, und es verhieß nichts Gutes.
    »Falsch!« , erklang die verzerrte Stimme des Dämons Pharg’inyon.
    Der Nebel zog sich zusammen und wirbelte um einen Punkt vor Dergerons Gesicht. Schon bald nahm der Wirbel eine groteske Gestalt an. Dürre Beine formten sich heraus und ein muskulöser Oberkörper mit affenartigen Armen. Das Gesicht des Aureliten glich eher einer Ansammlung von verdrehten Hörnern und Zähnen. Sein klaffendes Maul füllten drei Reihen spitzer Reißzähne, und wenn er sprach, bewegte er die abgefressenen Reste, die einmal Lippen dargestellt haben mochten, noch nicht einmal. Seine Stimme wurde durch den bloßen Willen der Höllenkreatur erschaffen.
    »Hast du unseren Pakt vergessen?« , rasselte der Schinder.
    Dergeron deutete beifällig auf den am Boden liegenden Leichnam. »Ich fürchte, dass ich unseren Pakt nicht mehr erfüllen kann.«
    »Nicht diesen!« , lachte Pharg’inyon. »Ich meine den Pakt, den wir schlossen, als du mein Gefängnis um deinen Hals gelegt hast!«
    »Dein Gefängnis?« , fragte Dergeron verwirrt.
    »Dein Amulett! Die Träne der Nacht! Der Ort meiner Gefangenschaft seit unzähligen Jahren!« , erklärte der Aurelit.
    »Was für eine Art Pakt sollen wir dabei geschlossen haben?«
    Pharg’inyon lachte sein kehliges Lachen und leckte sich mit zwei peitschenartigen Zungen über die spitzen Zähne. »Hat Xandor dich etwa nicht gewarnt?«
    »Xandor?« Dergeron wich einen Schritt zurück, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass jede Bewegung nur in seinem Geist stattfand. Er kramte in den Tiefen seiner Erinnerung und versuchte, sich den Moment ins Gedächtnis zu rufen, als Xandor ihm das Amulett überreichte, doch es wollte ihm nicht einfallen.
    Pharg’inyon schien darüber wenig

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