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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Mistgabeln bewaffnet, stemmten die wenigen Sturmleitern gegen die Stadtmauer und begannen, langsam daran emporzuklettern.
    Gezielte Pfeilsalven brachten die Ersten zur Strecke. Bald gingen die Verluste in die Hunderte.
    Die Verteidiger Berenths brachen in überschwänglichen Jubel aus, der sich jedoch plötzlich mit panischen Schreien und dem Klirren aufeinanderschlagender Waffen mischte.
    »Was geht hier vor?«, fragte Jorgan verwirrt. Überall auf der Wehrmauer waren wilde Kämpfe entbrannt. Doch es waren nicht die Angreifer, die die Mauer erstürmt hatten – nein, es waren die Verteidiger, die gegeneinander kämpften!
    »Bei den Göttern!«, entfuhr es Vareth, als er das Chaos erblickte.
    ***
    Phelynes Plan war aufgegangen. Sie hatten sich die Kleider von vier Milizsoldaten übergezogen und waren so näher an Jorgan herangekommen. Dezlot bezweifelte dennoch, dass sie den König rechtzeitig erreichen würden, sollte Fylgaron ihn tatsächlich angreifen.
    Der junge Magier grübelte gerade über eine Lösung des Problems, als die ersten Angreifer getötet wurden.
    »Sie werden niedergemäht wie Gras«, stellte Phelyne fest.
    Neben ihnen fiel Couryn auf die Knie. »Er ist ein Gott!«, wimmerte er. »Ein Gott! Wir dürfen uns ihm nicht widersetzen.«
    »Couryn?«, fragte Cordovan besorgt. »Was ist los?«
    »Pharg’inyon«, winselte der Soldat, »lass mich zu dir!«
    »Was faselst du da?«
    Couryn schaute auf, die Augen von plötzlichem Zorn erfüllt. »Niemand wird mir im Weg stehen!«
    »Couryn!«, rief Cordovan eindringlich. »Du bist von Sinnen!«
    »Ich sah nie klarer.« Er sprang auf die Füße und warf sich Cordovan entgegen. Ihre Schwerter prallten klirrend aufeinander; der ehemalige Kommandant hatte Mühe, sich gegen den überraschenden Angriff zu behaupten.
    »Er ist völlig verrückt!«, hauchte Phelyne.
    »Sie sind alle verrückt«, bemerkte Dezlot und deutete die Wehranlage entlang.
    Die Verteidiger waren in wilde Handgemenge verstrickt, teils mit den Angreifern aus Totenfels, häufiger jedoch untereinander. Dezlot beobachtete, wie ein Gardist des Königs einen in Lumpen gehüllten Mann erstach, nur um sich danach verwirrt umzublicken und kurz darauf selbst einen Mann des Königs anzugreifen.
    »Welcher dämonische Zauber ...«, stieß Phelyne hervor.
    »Wir müssen zu Jorgan!«, drängte Dezlot. »Ich spüre Fylgarons Aura wachsen.«
    In dem Moment rutschte Cordovan auf dem vom Schneematsch glitschigen Wehrgang aus und fiel rücklings zu Boden. Phelyne änderte ihren Kurs.
    »Ich kann Cordovan nicht sterben lassen!«, rief sie und warf sich gegen Couryn.
    ***
    Die Schreie. Das Chaos. Es war einfach perfekt.
    Zeit zu sterben, Jorgan! , dachte Fylgaron voll Verzückung. Jorgan und Vareth standen fassungslos auf der Wehrmauer – keine fünf Schritte von ihm entfernt – und beobachteten, wie die Schlachtordnung der Verteidiger völlig in sich zusammenbrach.
    So viele Jahre hatte er gewartet, versteckt in den Schatten der Ordensfestung, umgeben von Narren.
    Einmal, vor vielen Jahrzehnten, hätte ein Kleriker ihn beinah gestellt. Damals hatte er erkannt, dass er ein sicheres Versteck brauchte. Am Ende hatte sich der Orden selbst als der sicherste Ort des Kontinents erwiesen. Nicht einmal Xandor oder Gordan – niemand hatte es gewagt, sich mit den Klerikern anzulegen.
    Dann war Xandor gestorben und der Paladin aufgetaucht. Und mit ihm kam auch Gordan zurück.
    Doch schließlich bist auch du gestorben, alter Mann , sinnierte Fylgaron. Jetzt ist meine Zeit gekommen!
    Der Nullstab hatte ihn tatsächlich für eine gewisse Zeit seiner Kräfte beraubt, bis Phelyne ihm von Dezlot erzählte. Wie der junge Magier einen neuen Zugang zu seinen Kräften fand – das hatte Fylgaron inspiriert, und schließlich hatte auch er einen neuen Weg gefunden, die elementaren Kräfte anzuzapfen.
    Nun griff er tief in die dunkelsten Ecken seines Geistes. Die Mauer des Nullstabs war für ihn gut sichtbar. Wie aus dunkelgrauen Granitblöcken, sauber aufeinander gesetzt, sodass kaum sichtbare Fugen entstanden, ragte die Wand drei Mannshöhen in das Nichts seines Geistes. Doch Fylgaron kannte nun ihre Schwachstelle, und auf einen leichten Druck seiner Handfläche gab einer der Quader nach, rutschte aus dem Gefüge, und die gesamte Mauer brach lautlos in sich zusammen. Dahinter, zwischen den Trümmern, schimmerte seine Kraft als Wirbel aus elementaren Kräften.
    Windstöße erzeugten aus Wasser einen feinen Sprühregen, der in roten

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