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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Flammen verdampfte und sich in feinen Staub verwandelte.
    Zeit zu sterben, Jorgan!
    Fylgaron griff im Geist in den elementaren Wirbel und schöpfte aus der vollen Kraft.
    Er formte die Kraft zu einem gewaltigen Feuerball. Fylgaron liebte die reinigende Kraft der Flammen; wie sie ihr Opfer komplett aufzehrten und nur Asche zurückließen, die der Wind davontrug. Feuer ist Reinheit! Die Flamme verbrennt und lässt nichts zurück.
    Der Feuerball wuchs über seinem Kopf, und der alte Magier spürte, dass er mittlerweile auch für alle Umstehenden deutlich zu sehen war. Was ihm wie eine Ewigkeit vorkam, war in Wahrheit nur ein flüchtiges Blinzeln gewesen.
    Fylgaron öffnete die Augen und schleuderte die Flammenkugel auf Jorgan und Vareth. Sollen sie beide verbrennen , dachte er hämisch.
    Eine bläulich schimmernde Gestalt mit wässrigen Umrissen stellte sich dem magischen Geschoss in den Weg, und der Feuerball verzehrte sich an ihr. Wasser verdampfte zischend und bildete eine dichte Wolke zwischen ihnen.
    Fylgaron kniff die Augen zusammen, als in der Wolke plötzlich der Umriss eines Mannes sichtbar wurde.
    »Dein Plan ist gescheitert, Kleriker«, sprach eine jugendliche Stimme. Die Stimme des jungen Magiers – und dennoch, es war fast, als könnte Fylgaron noch die Stimme eines anderen Magiers hören.
    »Traust du dich also endlich aus deinem Versteck, Junge«, entgegnete Fylgaron mit aufgesetzt gelassener Stimme.
    »Dieselbe Frage könnte ich dir stellen, Ordensmeister.«
    Fylgaron rang sich ein süffisantes Lachen ab. »Ja, meine Tarnung war nahezu perfekt, nicht wahr?«
    »Ein Meistermagier unter fanatischen Gottesgläubigen. Damit hätte niemand gerechnet«, stimmte Dezlot zu und trat aus der Wolke. Sein Haar war weit weniger zerzaust als damals, als er ihn mit Cordovan bei den Gauklern gesehen hatte. Seine Schultern wirkten ein wenig breiter, seine Statur schien straffer und erwachsener zu sein.
    »Du hast dich verändert, Junge«, bemerkte Fylgaron anerkennend. »Du wirkst schon fast wie ein richtiger Mann.«
    »Und jetzt erkenne ich dich wieder, Mörder«, sagte Dezlot mit unverhohlenem Zorn, doch völlig beherrscht. »Ich habe dein Gesicht damals in Malvners Turm nur flüchtig erblickt, aber dein Feuerball war unverkennbar.«
    »Malvner?« Ein Lächeln der Erkenntnis huschte über Fylgarons Züge. »So lange hegst du deinen Rachewunsch also schon?«
    Dezlot nickte. »Heute werde ich ihn erfüllen.«
    »Du wirst dich ihm heute anschließen!« Der alte Magier lachte und begann eine weitere Beschwörung.
    Dezlots rechte Hand schnellte nach vorn. Die Finger versteiften sich, als würden sie sich um Fylgarons Hals schließen; eine unsichtbare Kraft packte den alten Magier tatsächlich und presste ihm die Luft aus den Lungen.
    »Diese Kraft«, röchelte der Ordensmeister. »Unglaublich!«
    »Gordan hat mich ausgebildet«, spie Dezlot verächtlich zurück.
    »Gordan!« Ein ersticktes Lachen gluckste die Kehle des alten Magiers empor.
    Kaltes Eisen wurde in Dezlots Nacken gepresst, und der Zauber des Jungen brach augenblicklich ab. Er sank schreiend auf die Knie und hielt sich die Schläfen. Hinter ihm ragte Bruder Sarphin empor, in der Linken einen unscheinbaren Metallstab.
    »Meister Fylgaron!«, rief der Kleriker aus. »Seid Ihr unverletzt?«
    Fylgaron stand langsam auf und klopfte sich den Schnee von der Robe. »Ja, mein Sohn. Dank deinem beherzten Eingreifen.«
    Sarphin straffte die Schultern und zeigte die Freude über dieses Lob mit einem breiten Grinsen. Bisher hatte Fylgaron eher Tadel für ihn bereitgehalten.
    »Töte ihn!«, forderte der Ordensmeister.
    »Was tut Ihr, Fylgaron?« Jorgan baute sich vor Sarphin auf und richtete sein Breitschwert auf den alten Kleriker. Neben ihm bezog Vareth Stellung, einen halben Schritt vor seinem Vater, um den König schützen zu können. »Ihr könnt Sarphin täuschen, aber ich habe den Feuerball gesehen, den Ihr beschworen habt!«
    »Was?« Sarphin fiel aus allen Wolken.
    »Eine Lüge, Bruder!«, rief Fylgaron den jungen Kleriker an, doch die Worte des Königs hatten zu viele Zweifel gesät. Aber Sarphin hatte bereits mehr als genug getan.
    Fylgaron öffnete die Schleusen seiner magischen Kräfte und ließ einen Teil der Wehrmauer mit der Kraft seiner Erdmagie in sich zusammenbrechen. Dezlot und Sarphin stürzten haltlos in die Tiefe. Vareth warf sich geistesgegenwärtig gegen Jorgan und rettete sie beide auf den noch intakten Mauerteil. Die Kluft zwischen ihnen und

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