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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Sturmleitern und Feuer über uns kommen. Lasst sie kommen und an unseren Mauern zerschellen!«
    Der Jubel steigerte sich ein wenig, aber Jorgan wusste, dass die Menge noch nicht überzeugt genug war.
    »Berenth hat sich niemals dem Angriff eines Feindes ergeben. Und ich weiß, wir werden auch diesmal bestehen! Dies ist unsere Heimat! Unser Land! Jedes Haus wurde von unseren Händen gebaut! Wer nimmt sich das Recht heraus, uns hier herauszufordern? Wer könnte so töricht sein?«
    Jorgan lächelte beinah befreit, als er spürte, wie der Kampfeswille durch die Adern der Menschen pulsierte.
    »Nur ein Tor würde es wagen, uns anzugreifen! Ihr Töchter und Söhne Berenths, ihr stolzen Berenthi, begegnen wir unseren Feinden mit blankem Stahl und ohne Gnade. Auf zum Sieg!«
    ***
    »Er wirkt verunsichert«, bemerkte Dezlot im Flüsterton und achtete dabei tunlichst darauf, dass niemand außer Cordovan ihn verstehen konnte. Sie hatten sich unter die Menge gemischt, waren jedoch etwas abseits am Rand geblieben.
    Der ehemalige Kommandant hatte es nicht länger in dem kleinen Häuschen ausgehalten; zu groß schien die Gefahr, dass Fylgaron bereits in dieser Nacht zuschlagen könnte.
    »Er ist verunsichert«, wisperte Cordovan. »Jorgan ist ein gütiger König, aber er war noch nie ein Kriegsherr. Kämpfe gegen Barbaren im Norden sind eine Sache – eine Belagerung der eigenen Stadt eine ganz andere. Diese Rede sollte ihn selbst ebenso wie die Miliz ermutigen.«
    »Heute Nacht werden sie zu Soldaten«, sagte Phelyne mit bitterem Unterton.
    »Viele von ihnen werden sterben«, fügte Couryn ernst hinzu. Cordovan nickte zustimmend.
    »Wir müssen näher an Jorgan heran«, schwor Dezlot sie wieder auf ihr eigentliches Ziel ein.
    »Ich glaube, ich weiß, wie wir das anstellen«, sagte Phelyne kalt lächelnd und deutete auf eine kleine Gruppe Milizsoldaten.
    ***
    Die Stadtmauer erstreckte sich zu beiden Seiten bis über den Rand seines Blickfeldes hinaus. Die Sonne war untergegangen, und das Mondlicht erhellte den frisch gefallenen Schnee in fahlem Blau. Er selbst war umringt von gnomischen Kriegern, gerüstet für den Kampf und bereit, die Mauern zu erstürmen. Hinter ihnen drängten sich Soldaten aus Totenfels, Bauern, Handwerker – einfache Leute.
    Sie werden die erste Welle sein , dachte Pharg’inyon verzückt und ließ den Blick über die blinkenden Speerspitzen der Verteidiger Berenths wandern.
    Das ist Wahnsinn! , protestierte Dergeron. Du schickst sie blindlings in den Tod! Was willst du sein? Ein Gott ohne Untertanen?
    Pharg’inyon unterdrückte ein lautes Lachen. Ich habe das Buch, du Narr! Für jeden Mann, der hier stirbt, wird ein anderer mir bereitwillig folgen. Verstehst du es denn noch immer nicht? Ich kann Tausende kontrollieren, aber erst ihre Verzweiflung und Furcht werden mich vollkommen machen.
    Dergeron hatte keine weitere Erwiderung, und Pharg’inyon labte sich an der aufkommenden Verzweiflung des Kriegers, der seine Machtlosigkeit erkannte.
    »Der Pöbel soll angreifen«, richtete er das Wort an Skadrim, der zu seiner Rechten stand.
    Der Gnom leitete den Befehl weiter. Wenige Augenblicke später marschierte die erste Welle auf die Stadtmauer zu.
    Es würde keine Verhandlungen über eine mögliche Kapitulation geben.
    Berenth würde untergehen.
    ***
    »Mein König, sie greifen an«, stellte ein Soldat das Offensichtliche fest.
    »Ohne Warnung. Ohne Erklärung«, sagte Jorgan leise. »Hier wird es keine Sieger geben, bloß diejenigen, die überleben.« Er sammelte sich und holte tief Luft: »Ihr tapferen Menschen Berenths!«, schrie er in den Nachthimmel. »Fasst allen Mut zusammen und seid stark! Schlagt sie zurück! Bei den Göttern, schlagt sie zurück!«
    »Vater, du solltest dich zurückziehen.« Vareth stand mit gezogenem Schwert auf der Wehrmauer und hatte den Blick auf die Angreifer gerichtet, während er mit Jorgan sprach.
    »Und unser Volk in der Stunde größter Not im Stich lassen?«, fragte der König ungläubig. »Ich bin kein Feigling.«
    »Ich bin hier«, erwiderte Vareth. »Sollten wir die Mauer nicht halten können ... Die Menschen brauchen dich – nicht bloß heute. Sie brauchen dich, wenn dieser Krieg vorüber ist.«
    »Wie wollen sie die Stadt erobern, wenn sie kaum ein Dutzend Sturmleitern haben?«, fragte ein Soldat verwundert und lenkte die Aufmerksamkeit auf das Schauspiel am Fuß der Mauer.
    Männer und Frauen in zerschlissenen Kleidern, mit schartigen Waffen oder lediglich

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