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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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sicher, dass du den Magier finden kannst?«, fragte der Kommandant.
    Dezlot zuckte die Achseln. »Jedenfalls sind deine Aussichten auf Erfolg mit meiner Hilfe besser als ohne sie.« Plötzlich blickte er Cordovan fragend an. »Wirst du Jorgan noch zu der Zirkusvorstellung begleiten? Oder ist dein Rücktritt bereits davor?« Die Frage sprudelte so unvermittelt aus Dezlot heraus, dass er selbst etwas verwirrt dreinschaute.
    Cordovan fiel es indes wie Schuppen von den Augen. Der Zirkus! Natürlich!
    »Wie konnte ich so blind sein?«, rief er laut.
    Dezlot horchte auf, wagte jedoch nicht, die Gedankengänge des Kommandanten zu stören.
    »Kurz bevor ihr beide nach Berenth gekommen seid, hielt der Zirkus hier Einzug«, erklärte Cordovan aufgeregt. »Das hatte ich in der ganzen Aufregung völlig vergessen.«
    »Nun«, Dezlot zupfte sich erneut an einem imaginären Kinnbart, »das allein reicht wohl kaum aus, um den Mörder zu finden.«
    »Nein«, räumte Cordovan ein. »Aber es ist ein Ausgangspunkt. Bevor wir blind durch die Stadt rennen, könnten wir dem Zirkus einen Besuch abstatten.«
    »Jetzt gleich?«, fragte Dezlot, als er Cordovans auffordernden Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Je eher, desto besser.« Der Krieger musterte den schmächtigen Jüngling. »Wir stecken dich in eine Rekrutenuniform und einen Kapuzenmantel. Dann dürftest du keine unliebsamen Blicke auf dich ziehen.«
    »Und dann?«, fragte Dezlot und unterbrach damit Cordovans Redeschwall. »Wir können nicht einfach zu den Gauklern gehen und sie fragen, ob einer von ihnen Gordan getötet hat.«
    »Natürlich nicht«, stimmte Cordovan zu. »Aber vielleicht fällt dir etwas auf, oder wir sehen etwas. Wir müssen zwar behutsam vorgehen, doch das heißt nicht, dass wir uns nicht genau umsehen können.«
    Dezlot hob die Arme und prüfte den Sitz der Rekrutenlivree. Sie war ihm ein wenig zu groß, doch auf die Schnelle hatte Cordovan keine bessere finden können. Besonders an den Schultern war sie dem Jungen viel zu weit. Er war dem Kommandanten einen zweifelnden Blick zu, doch Cordovan lachte nur und reichte ihm einen schweren Mantel aus gewachstem Leinen. »Der Mantel wird das kaschieren«, sagte er aufmunternd.
    Dezlot schlüpfte hinein und fühlte sich augenblicklich besser. Cordovan hatte Recht, der Mantel verschleierte seinen Mangel an Körperkraft. Einem Passanten mochte er nun wie ein Mitglied der Wache erscheinen.
    Cordovan legte den Finger an die geschürzten Lippen und die Stirn in Falten. »Irgendetwas fehlt noch«, meinte er abwesend. Er musterte Dezlot von Kopf bis Fuß, ehe er an sich selbst hinabblickte. »Ah. Warte hier.« Damit verschwand er aus seinem Amtszimmer und kehrte kurz darauf mit einem Schwert in der Hand zurück. Er überreichte Dezlot den Waffengurt und blickte ihn auffordernd an. »Na los, leg es an.«
    Dezlot gürtete ungelenk das Langschwert. Das Gewicht der Waffe zog ihn in eine schiefe Körperhaltung.
    »Herrje, Junge!«, lachte Cordovan. »Soll ich dir lieber einen Dolch geben?«
    »Ich kämpfe mit Waffen, die weitaus mächtiger sind als bloßer Stahl«, gab Dezlot trotzig zurück und straffte sich.
    »Schon gut, schon gut.« Der Krieger lachte und klopfte dem Magier aufmunternd auf den Rücken.
    »Ich bin nun mal kein Krieger«, bekräftigte Dezlot.
    »Zumindest siehst du nun fast wie einer aus«, sagte Cordovan augenzwinkernd. »Niemand wird die Verkleidung durchschauen«, beteuerte er.
    Schweigend durchschritten sie das große Tor des Palastgeländes. Cordovan ging voraus und zielstrebig nach links. Dezlot blieb wie angewurzelt stehen.
    Zum ersten Mal verließ der junge Mann den königlichen Palast und betrat er eine Großstadt der Menschen, die nicht von den Orks besetzt war. Die morgendliche Sonne schien aus voller Kraft herab, doch war sie zu dieser Jahreszeit bereits zu schwach, um wohlige Wärme zu spenden. Weißer Schnee bedeckte die Hausdächer, brauner Schneematsch die Ränder der Straßen und Gassen.
    Als Cordovan bemerkte, dass der Magier ihm nicht mehr folgte, blieb er stehen und drehte sich um. Die offenkundige Freude des jungen Mannes über den Anblick der Stadt zauberte ein Lächeln auf das Gesicht des erfahrenen Kriegers. Einst war ich wohl wie er , dachte Cordovan und erinnerte sich an seine ersten Tage in Berenth. Er war nicht in der großen Stadt geboren, sondern in einem kleinen Fischerdorf, das weniger als einen halben Tagesmarsch südöstlich der Stadt an der Küste des Westmeeres lag.
    Entspannt

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