Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
Vom Netzwerk:
wird niemals Frieden zwischen allen Völkern geben.«
    »Aber wir können darauf hoffen«, sagte Daavir leise.
    ***
    Seit Tagen untersuchte sie das Buch Karand , um eine Möglichkeit finden, es zu öffnen und seine Macht zu nutzen – vergeblich. Kein Zauber, keine Beschwörung und kein Werkzeug führte zum Erfolg.
    Das Buch blieb verschlossen.
    »Wie bringe ich dich dazu, mir deine Macht zu zeigen?«, sagte sie gedankenverloren während, sie das Buch zum unzähligsten Male eingehend betrachtete.
    Kaum größer als ein gewöhnlicher Foliant, aber wesentlich dünner, lag es vor ihr auf dem Tisch. Eine Platte aus poliertem Obsidian. Mehr nicht. Keine Seiten. Das Buch war ungemein schwer, viel schwerer als erwartet. Es gab keine sichtbare Schließe, die auf eine geheime Möglichkeit hindeutete, den Stein zu öffnen und an die Seiten zu gelangen.
    Wann immer sie den Obsidian mit bloßen Fingern berührte, glommen verborgene Adern hellrot auf. Sie pochten in einem unwirklichen Herzschlag, der schneller wurde, je näher die Finger dem Stein kamen.
    Als wäre es lebendig , dachte Alynéa dann stets fasziniert.
    In die Platte eingelassen waren mehrere Vertiefungen. Eine Halbkugel, umgeben von ineinander verschlungenen Ringen.
    Und jedes Mal, wenn sie das eingelassene Ornament betrachtete, hatte sie das Gefühl, es bereits gesehen zu haben. Nur wo?
    Ihr Blick schweifte im Zimmer umher. Sie saß am Waschtisch der einstigen Gräfin. Eine vergoldete Schüssel stand samt Krug auf der Seite. Vor ihr lehnte an der Wand ein großer Spiegel, in dem sie ihren gesamten Oberkörper betrachten konnte. Totenfels hatte ihr gestattet, die persönlichen Gemächer seiner verstorbenen Gemahlin zu bewohnen. So kam sie in den Genuss eines eigenen Ankleidezimmers, eines Schlafraums und einer kleinen Turmkammer, in der ein Schreibtisch stand, an dem sie ihren Briefwechsel erledigen könnte. Außerdem kümmerten sich zwei Zofen um ihr Wohl.
    Das Leben am Hof hatte durchaus seine Vorzüge.
    Alynéa sah die einstige Gräfin ständig auf einem der unzähligen Gemälde, die in der Burg verteilt die Wände zierten.
    Und sie musste zugeben, dass die Frau ausgesprochen schön gewesen war. Den Blick stets in vornehmer Zurückhaltung leicht gesenkt, die Haare als wallende Pracht, die ihr auf die weißen Schultern fiel. Und dann erst der Schmuck, den sie trug ...
    Sie konnte den Finger nicht darauf legen, doch etwas an diesem Halsschmuck wirkte seltsam vertraut ...
    ***
    »Ihr scheint viel über die Götter und deren Wirken zu wissen, Rhelon.« Tharador war allmählich froh über die Unterhaltungen mit dem Chronisten, nahmen sie seiner Gefangenschaft doch ein wenig den Schrecken.
    »Nun, wenn die Legenden auch nur zur Hälfte wahr sind, sollte das Wirken der Götter jedes denkende Wesen interessieren«, antwortete der Chronist.
    »Dann beantwortet mir eine Frage: Wie konnte Karandras so mächtig werden?«
    Rhelon seufzte tief. »Ach, es waren andere, dunklere Zeiten. Die Götter hatten gerade erst ihre Avatare verloren und bereiteten sich auf ihren Schlaf vor. Einen tausendjährigen Schlaf, der ihre Körper wieder heilen sollte. Ähnlich des verjüngenden Schlafes, den Aurelion antrat, nachdem er die Kanduri erschaffen hatte.
    Dann tauchte Karandras auf und pfuschte im Handwerk der Götter herum.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Er erschuf das Buch Karand «, erklärte Rhelon. »Damit fing der Schlammassel an.«
    »Weil es die Seelen von Menschen einfängt?«, fragte Tharador vorsichtig.
    »Teilweise, ja. Schon bevor das Buch erschaffen wurde, gingen den Kanduri einige Seelen verloren. Manche wurden zu Geistern oder Wiedergängern, doch die meisten landeten bei Llyraxis, dem Herrn der Untoten. Dies war nicht weiter tragisch, stellten der Ewige und Llyraxis doch eine Art Gleichgewicht dar.
    Aber mit dem Buch Karand verschob sich dieses Gefüge. Der Ewige reinigt eine Seele für die Reise in die nächste Welt. Llyraxis hält eine Seele hier fest und zwingt sie, für ihn in den Krieg zu ziehen. Das Buch Karand ... das Buch Karand fängt Seelen ein und quält sie bis ans Ende aller Tage. Denn nur durch Leid und nie endenden Schmerz – so glaubte Karandras – würden Seelen ihn als Gott anflehen und ihm so ihre Macht verleihen.«
    »Und hätte es geklappt?«, fragte Tharador neugierig.
    »Natürlich nicht! Karandras war in dieser Hinsicht ein Narr.«
    »Wie kommt Ihr darauf?«
    »Karandras wurde von den Gnomen als Herold des Aurelion gepriesen. Auch sonst machte

Weitere Kostenlose Bücher