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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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morscher Zweig.
    Alynéa versuchte, sich mit einem Zauber zu wehren, doch wie auf dem Gipfel blockierte die Kraft des Paladins ihre Magie. Verzweifelt streckte sie ihm das Buch Karand entgegen und schrie voll Angst. Wie zuvor überschwemmte das Buch den Paladin mit seiner dunklen Macht.
    Die Kräfte der Dämonen forderten ihn heraus, während die gefangenen Seelen ihn um Hilfe anflehten. Die pervertierte Kraft der Seelen entlockte dem Paladin noch mehr seiner Macht, und die schwarze Macht Aurelions stemmte sich ihr entgegen. Es war ein Duell der Willenskräfte, und der Paladin stand zwei übermächtigen Gegnern gegenüber. Wie ein Sturm fachte das Buch seine Macht weiter an. Und je heller die Aura des Paladins schien, desto stärker blies der Sturm aus Verkommenheit und Wahnsinn ihm entgegen.
    In ihrem Wettstreit konnte es keinen Sieger geben; das Buch drohte den Paladin zu verbrennen. Sein Licht strahlte bereits greller als die Sonne und erhellte den Himmel über Totenfels.
    Tharador erkannte, dass er zu verglühen drohte. Das Buch brachte seine Macht nicht nur zum Vorschein, es verschlang sie regelrecht. Verzweifelt setzte er eine gewaltige Kraft frei – die Druckwelle fegte Alynéa von den Beinen und aus dem Raum. Das Buch entglitt ihrem Griff und fiel außerhalb Tharadors Sichtweite zu Boden.
    Er spürte die Erschöpfung, die ihn übermannte, und gab sich dem Gefühl der Leichtigkeit hin, als er zu Boden glitt und ohnmächtig wurde.
    Alynéa stand vorsichtig auf und betrachtete den bewusstlosen Mann, der vor ihr im Staub lag. Das goldene Licht war verschwunden. Zurück blieb der junge Krieger, den sie blutend nach Totenfels gebracht hatte.
    War es ein Fehler gewesen? , fragte sie sich. Ihre Hand wanderte zu einem schlanken Dolch, den sie am Gürtel trug.
    »Nein«, sagte sie laut, als ihr die Lösung dämmerte. »Eure Macht hat die Macht des Buchs gespeist und umgekehrt. Welche Kraft auch immer durch das Buch auf mich übergehen wird, durch Euch werde ich sie um ein Vielfaches verstärken.« Sie lachte. »Solange ich das Buch bei mir trage, könnt Ihr mir nichts tun, nicht wahr?« Sie gab sich die Antwort selbst. »Nein, das könnt Ihr nicht. Ihr würdet bei dem Versuch verbrennen.«
    Sie beugte sich über sein Ohr und flüsterte: »Ihr werdet die leuchtende Galionsfigur meines Feldzugs sein.«
    Als sie den Kerker verließ, befahl sie den Wachleuten, Tharador wieder festzuketten, und tadelte sie für ihre Schwäche.
    »Sobald ihr euch vergewissert habt, dass die Ketten sicher sind, verschließt ihr die Tür hier und verlagert euren Posten. Niemand außer mir darf sich ihm nähern, verstanden? Euer neuer Wachtposten wird am oberen Ende der Treppe sein.«
    »Jawohl!«, antworteten die beiden Soldaten spürbar erleichtert.
    »Was ist geschehen?« Sein Mund fühlte sich trocken und pelzig an.
    »Ihr habt der zukünftigen Gräfin ein eindrucksvolles Schauspiel geboten, Paladin«, sagte Rhelon vergnügt.
    »Nicht eindrucksvoll genug«, stellte Tharador fest.
    »O doch, sie war mehr als überrascht. Sie rannte eilig hinaus. Kurz darauf wurdet ihr in neue, dickere Ketten gelegt.«
    »Wieso hat sie mich nicht getötet?«
    »Ah, die alte Frage, warum wir Feinde in unserem Rücken zurücklassen«, sinnierte Rhelon. »Ich selbst habe das Glück, mir selten Feinde zu machen. Aber weshalb hat die schöne Geliebte des Grafen Euch am Leben gelassen? Was meint Ihr?«
    Tharador wollte sich mit der Hand über die Augen reiben, doch die neuen Ketten ließen eine solche Bewegung nicht zu. Er lag auf dem Rücken auf seiner Holzpritsche und war nun an Händen und Füßen gefesselt. »Das Buch. Ich habe es gesehen.« Das Bild des Obsidians hatte sich in sein Hirn gebrannt. »Ich konnte nichts dagegen tun. Es war, als forderte das Buch Karand meine Kraft geradezu heraus.«
    »Vielleicht hat es das ja auch?«
    Tharador zuckte die Achseln, was von einem lauten Kettenrasseln begleitet wurde.
    »Wir werden es bald herausfinden. Euer Scheppern bringt mich auf einen anderen Gedanken. Ich befürchte fast, so bemitleidenswerte Gestalten wie wir beide sind für so manche Gruselgeschichte verantwortlich. Gespenstisches Kettenrasseln in alten Kellergewölben. Ich halte jede Wette, dass höchstens hinter der Hälfte solcher Fälle wahre Geister stecken. Der andere Teil sind vergessene Gefangene, die kläglich umherschlurfen. Wenn ich nicht bald etwas Besseres zu Essen vorgesetzt bekomme, rutscht mir noch die Hose vom Hintern.«
    »Ich weiß nicht,

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