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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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die Luft mit beißendem Gestank erfüllte. Noch einmal sprach er das Gebet, und endlich begann die Macht des Szepters zu wirken. Ein Sprühnebel aus unendlich feinen Wassertropfen stob der Feuerkugel aus der Spitze des Stabes entgegen. Fünf Schritte vor dem Podest trafen die beiden Kräfte aufeinander, und für einen Moment schien es, als würde die Magie des Attentäters einfach über Fylgarons Schutz hinwegwalzen und drei Leben auslöschen.
    Doch sie tat es nicht. Die Kugel zischte laut, und heißer Dampf stieg zum Himmel empor, aber ihr Vormarsch war gebremst. Schon bald verlor sie an Größe, schrumpfte, bis sie schließlich mit leisem Knistern verging.
    Soldaten kamen herbeigeeilt und bauten sich mit gezogenen Klingen schützend vor dem König auf.
    »Majestät, seid Ihr verletzt?«, fragte Fylgaron besorgt und bezog neben dem König Stellung.
    »Nein«, antwortete Jorgan mit stoischer Ruhe. »Dank Eures beherzten Eingreifens.«
    »Konnte der Angreifer gefasst werden?«, fragte Vareth, als er die Fassung zurückerlangte.
    Fylgaron setzte eine ernste Miene auf und verbarg die knotigen Finger in den Falten seiner Robe. »Ich vermochte nur, der Hexerei zu kontern, doch scheinbar ist es dem Angreifer gelungen zu fliehen.«
    »Er hat einen der Soldaten getötet«, sagte Cordovan, als er in den Kreis der Anwesenden trat.
    »Konnte ihn dann wenigstens jemand erkennen?«, fragte der neue Kommandant.
    »Ich fürchte nicht, mein Prinz«, gab Fylgaron zurück.
    »Dann müssen wir ihn suchen.« Vareth drehte sich einer Gruppe aus sechs Soldaten zu. »Ihr kommt mit mir, der Rest begleitet meinen Vater zurück in den Palast und schlägt dort Alarm. Wir werden Berenth von oben bis unten durchkämmen!«
    Cordovan unterdrückte ein Kopfschütteln. Berenth durchsuchen? Unmöglich! Er wagte jedoch nicht zu widersprechen. Vareth war nun Kommandant der Garde und er selbst nicht einmal mehr Mitglied derselben. Außerdem erregte das Gespräch zwischen Fylgaron und Jorgan seine Aufmerksamkeit.
    »Ihr seht, mein König«, sagte der alte Kleriker. »Ihr benötigt den Schutz des Ordens.«
    Cordovan sah, dass Jorgan zähneknirschend zustimmte. Der König mochte die Kleriker nicht sonderlich, doch auf eine so leibhaftige Bedrohung konnte er nicht anders reagieren, ohne sich selbst in den Augen der Verrückten verdächtig zu machen, das wusste Cordovan. Mit diesem Angriff hatte Fylgaron genau das bekommen, was er sich seit Jahren für die Kleriker wünschte: einen festen Platz an der Seite des Königs.
    »Ich werde Euch in den Palast begleiten und meine Aufgaben von dort aus erfüllen«, fuhr Fylgaron fort.
    Cordovans Kiefer mahlten aufeinander. Dezlot wird ihm direkt in die Hände fallen! , schoss es ihm durch den Kopf. Zu seinem Erstaunen winkte Jorgan ihn zu sich heran.
    »Cordovan. Die Soldaten sind damit beschäftigt, nach dem Angreifer zu suchen. Ich weiß, Ihr seid kein Mitglied der Wache mehr, dennoch bitte ich Euch um einen Gefallen. Eilt zum Palast zurück und lasst für Ordensmeister Fylgaron ein Zimmer herrichten. Dann könnt Ihr auch gleich Eure persönlichen Gegenstände an Euch nehmen und seid frei zu gehen, wohin Ihr wollt.«
    Die Augen des Königs blitzten kurz schelmisch auf, und der Krieger nickte verstehend.
    Ein paar Schritte Vorsprung, mehr würde Dezlot nicht bekommen.
    ***
    »Nimm nur das Nötigste mit!«, drängte er den jungen Magier, der noch immer verwirrt auf dem Bett saß. Cordovan war zum Palast gerannt, so schnell er konnte. Mehr als einmal war er auf den glatten Straßen ausgerutscht, und seine Kleider waren vom geschmolzenen Schnee völlig durchnässt. »Beeil dich endlich! Du musst hier weg!«
    »Wo bringst du mich hin?«, fragte Dezlot, während er in seine Stiefel schlüpfte. Gordan hatte sie beide magisch nach Berenth versetzt, also hatte der Junge kein Gepäck, das er noch packen musste. Sobald der zweite Schuh richtig am Fuß saß, sprang er auf und blickte den Krieger auffordernd an.
    »Der König hat mir ein Haus zur Verfügung gestellt«, erklärte Cordovan rasch. »Nicht allzu weit von hier.«
    Gemeinsam rannten sie durch die verlassenen Korridore des Palasts. Dezlot war in einem der Gästetürme untergebracht gewesen, der jedoch offiziell keine Gäste beherbergte.
    »Was ist eigentlich geschehen?«, fragte der Junge, als sie den Palast durch eine Seitentür verließen und quer durch den königlichen Garten rannten. Cordovan steuerte zielstrebig auf das rückseitige Tor in der Burgmauer zu.

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