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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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doch hat er sich diesen Ruhestand redlich verdient. Wir alle erinnern uns an den Krieg gegen die Barbaren, das Monster von Telphar oder den Hafenschlächter. Und Cordovan hat seine Männer stets mit Eifer und Besonnenheit geführt. Von heute an wird mein Sohn diese Aufgabe übernehmen!«
    Die Menge brach in Jubel aus, als Vareth an die Seite seines Vaters trat und von ihm das Schwert des Kommandanten entgegennahm.
    Cordovan hatte an jenem Morgen die Klinge, die ihm seit vielen Jahren treue Dienste leistete, an seinen König ausgehändigt, als letztes Zeichen für das Niederlegen seines Amtes. Als Kommandant war es Privileg und Pflicht zugleich, die Tigerkralle zu führen, eine meisterhaft gefertigte Waffe, der vom Volksmund allerlei Wunder und Magie nachgesagt wurden. Cordovan wusste, dass nichts davon der Wahrheit entsprach.
    Es war nur eine Waffe, doch die Menge feierte die Übergabe wie ein göttliches Wirken.
    Er hatte den richtigen Zeitpunkt abgewartet, ganz so, wie der Herold es ihm befohlen hatte. Nun war es soweit, zuzuschlagen. Tizir zog die Kapuze seines Mantels etwas tiefer und arbeitete sich durch die jubelnde Menge vorsichtig an den König heran.
    Jorgan muss sterben! , hallte die Stimme des Herolds noch immer in seinem Kopf. Die Kleriker würden ihn bemerken, doch der Herold hatte ihm versichert, dass er sie ablenken würde. Tizir brauchte lediglich das Ende der Rede abzuwarten. Sobald der König seinem Sohn das Schwert überreichte, könnte er sie beide mit einem Streich auslöschen.
    Er öffnete seinen Geist für den Astralraum; die Berührung mit der rohen Kraft der Elemente ließ ihn kurz erzittern. Selten hatte er einen so mächtigen Spruch gewirkt, bestand doch die Gefahr, durch die bloße Kraftentladung selbst zerrissen zu werden.
    In seinem Geist formte sich das Bild eines mächtigen Feuerballs, der auf dem errichteten Podest einschlug und König und Prinz verzehrte. Tizir gestattete sich ein zufriedenes Lächeln und riss die Arme hoch. Sofort bildete sich zwischen seinen Handflächen eine kleine Feuerkugel, die sich um die eigene Achse drehte und dabei ständig wuchs. Zuerst blieb das Schauspiel unbemerkt, da auch viele der übrigen Zuhörer die Hände emporreckten. Doch schließlich ertönte ein aufgeregter Schrei hinter ihm, und er spürte, wie die Menge hinter ihm sich panikartig auflöste.
    »Die neue Zeit bricht an!«, schrie Tizir ekstatisch und schleuderte die nunmehr mannshohe Feuerkugel in Richtung des Podests.
    Jorgan und Vareth waren wie versteinert, so gefangen nahm sie der Anblick des mächtigen Feuerballs.
    Neben dem König verfiel ein grauhaariger Mann in rasche Bewegungen. Tizir kannte seinen Namen, Fylgaron, doch er war dem Ordensvorsteher der Kleriker niemals zuvor begegnet.
    Aber Tizir war vorsichtig genug zu wissen, dass etwas schiefgelaufen war. Wenn der Herold für die nötige Ablenkung gesorgt hätte, wäre es dem Kleriker nicht möglich gewesen, sich in sein Vorhaben einzumischen. Shango tat, was er stets in solchen Situationen tat.
    Er rannte, so schnell er konnte.
    Ein Soldat stellte sich ihm in den Weg, doch der alte Magier verbrannte ihn mit einem einzigen Gedanken. Der Mann schrie vor Schmerz, als seine Haut Blasen zu werfen begann und die Flammen so heiß wurden, dass die Klinge in seiner Hand erst rot glühte und dann einfach schmolz.
    Tizir ermahnte sich, weitere Gegner auf andere Weise zu beseitigen – solche Leuchttürme würden ihn nur verraten.
    Ein zweiter Zauber öffnete ein Tor im Astralraum, und nach einem beherzten Schritt fand sich Tizir in seinem Zelt am anderen Ende der Stadt wieder. Hastig griff er nach einem Bündel, das er zuvor dort bereitgelegt hatte und verschwand durch die Plane. Seine Flucht kam einem Geständnis gleich, doch er konnte nicht sicher sagen, ob ihn jemand erkannt hatte. Das Risiko, in seinem Zelt zu sitzen und den Häschern ausgeliefert zu sein, war einfach zu groß. Beim Verlassen des Zeltes rannte er in Tondar hinein und riss den Jungen mit sich.
    Es könnte sich als Vorteil erweisen, einen Laufburschen bei sich zu haben.
    Dann ließ er seinen geliebten Zirkus zurück.
    ***
    Fylgaron sprang vor seinen König und zog aus den Falten seiner Robe ein unscheinbares blaues Szepter. »In Alghors Namen, tilge diese Hexerei!«, schrie er und richtete den kleinen Stab nach vorn.
    Der Feuerball füllte sein gesamtes Sichtfeld aus und wirkte wie eine zweite Sonne. Er konnte bereits die Hitze spüren, die ihm die Haarspitzen versengte und

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