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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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angeblich die Götter stürzen will. Was mich wohl erwartet?
    Er schob den Riegel beiseite, und die eisenbeschlagene Tür schwang knarrend auf. Ein letzter Schritt trennte ihn noch von der Wahrheit.
    »Ah, Graf Totenfels persönlich, welche Ehre«, begrüßte ihn eine bekannte Stimme.
    »Rhelon? Ihr seid noch immer hier?«, wunderte sich Totenfels.
    Der Chronist gab ein erbärmliches Bild ab. Abgemagert bis auf die Knochen und in verdreckten Lumpen stand er an die Wand gekettet da. Sein ungepflegter Bart war verfilzt von Staub, Geifer und Essensresten. Die Haare hingen ihm strähnig ins Gesicht, doch seiner jämmerlichen Erscheinung zum Trotz zeigte er seine weißen Zähne in einem fröhlichen Lächeln. Wie er sich solch gesunde Zähne bewahrte, war dem Grafen unerklärlich.
    »Eure – ich darf vermuten – Gemahlin war der Meinung, dass mir ein längerer Aufenthalt gut tun würde«, erwiderte der Chronist unbekümmert.
    Wieso will sie diesen Alten bestrafen? , fragte sich Totenfels, ging aber nicht weiter darauf ein. Er war seinem Ziel nun so nahe, dass er jegliche Ablenkung einfach ignorierte. Vorsichtig schritt er an Rhelon vorbei und auf die hinteren Zellen zu.
    »Ah, Ihr wollt sicherlich zum Paladin, nicht wahr?«, fragte der Chronist vergnügt. »Man könnte Eintritt dafür verlangen, immerhin sieht man das nicht alle Tage.«
    »Paladin?«, entgegnete Totenfels verwirrt.
    »Nun, aus Eurer Verwunderung, mich zu sehen, schloss ich, dass Ihr zu Tharador wollt. Weitere Gäste sind mir unbekannt.«
    Totenfels ließ Rhelon links liegen und ging weiter.
    »Es ist das Zimmer hinten rechts«, sagte der alte Geschichtenerzähler vergnügt, als er die Unsicherheit des Grafen bemerkte.
    Totenfels tat die Bemerkung mit einem missmutigen Schnauben ab und stapfte entschlossen weiter.
    Zu seiner erneuten Überraschung stand die Tür offen. Seine Fackel tauchte den kleinen Raum in dämmriges Licht, ließ Schatten geisterhaft an den Wänden tanzen und eröffnete ihm den Blick auf einen an Händen und Füßen angeketteten Mann, der Mühe hatte, sich auf seiner Pritsche aufrecht zu halten. Es stank nach Harn und schimmligem Brot. Die Brotschale war gerade außerhalb der Reichweite des Gefangenen platziert worden. Totenfels wusste nicht, wie lange man dem Mann bereits die Nahrung verwehrte, aber es musste länger als fünf Tage sein. Seine Lippen waren ausgetrocknet und aufgesprungen, die Kleider von den eigenen Körperausscheidungen verdreckt.
    Totenfels zögerte kurz und betrachtete den Gefangenen. Das soll der Erzfeind der Götter sein?
    »Wollt Ihr mich nur betrachten oder auch mit mir sprechen?«, fragte der Gefangene unvermittelt.
    Totenfels räusperte sich verlegen und suchte nach einer passenden Einleitung. »Ihr seid Tharador?«
    »Ja.«
    Totenfels trat näher heran und ließ seine Fackel besseres Licht auf den in Ketten liegenden Mann werfen.
    Ein dunkelroter, fast schwarzer Fleck auf seinem Hemd, über der Hüfte, markierte die Stelle, an der Verrens Rapier den Mann durchbohrt hatte.
    Wie er sich so rasch von einer solchen Wunde erholt hatte, war dem Grafen ein Rätsel. Seine dunkelbraunen Haare waren ähnlich strähnig wie die des alten Rhelon, wenn auch ungleich voller. Sein Körper wirkte zwar druchaus muskulös, doch die Gefangenschaft hatte ihn sichtlich ausgezehrt.
    »Was kann ich für Euch tun?«, wollte Tharador wissen.
    Der Graf betrachtete ihn noch eine Weile, eher er antwortete: »Ich weiß es nicht. Ich dachte, ich könnte von Euch mehr erfahren.«
    »Wieso haltet Ihr mich hier fest, wenn Ihr noch nicht einmal wisst, was Ihr von mir wollt?«, fragte Tharador.
    »Wie ich bereits sagte, ich weiß es nicht«, gestand der Graf. »All dies ist auf Anordnung meiner Gemahlin geschehen.«
    »Ich verstehe ...«
    »Aber ich nicht!«, platzte es aus Totenfels heraus. »Ich möchte endlich wissen, wer Ihr seid! Und damit meine ich nicht bloß Euren Namen.«
    »Ich bin Tharador Suldras. Sohn des Engels Throndimar und Paladin von Kanduras.«
    »Der Sohn eines Engels?«, bohrte der Graf nach. »Das klingt mir nicht nach dem Erzfeind der Götter.«
    »Der bin ich gewiß nicht! Aber Ihr solltet euch fragen, wie gut Ihr Euer Weib kennt«, entgegnete Tharador trocken. »Oder was Ihr über das Buch wisst, das sie stets bei sich trägt. Das Buch Karand. «
    »Was redet Ihr da?«
    »Was wisst Ihr über die Zeit Throndimars und seinen Kampf gegen Karandras?«
    »Was hat das alles mit mir zu tun? Und wieso sollte sich meine

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