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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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dazu brauchst. Aber es fällt dir zu, sie einzusetzen. Ich muss sagen, ich beneide dich.« Und mit seinen nächsten Worten hatte er Calbyr gleich ein zweites Mal überrascht: »Du bist der Mann, der die Expansion von Lon-Ser vorbereitet, der Eroberer von Tobyn-Ser. Du wirst die Zukunft schaffen, von der der Rest von uns nur träumen kann. Ich bin sicher, nicht alle hier würden unsere Taktik billigen, wenn wir sie fragten. Sie billigen vielleicht nicht einmal unsere Ziele. Zumindest jetzt noch nicht. Aber das wird noch geschehen, und dann werden sie uns dankbar sein. Sie werden dir dankbar sein, Calbyr, weil du Lon-Ser gerettet und dem Land eine Zukunft geschenkt hast. Vergiss das nicht, wenn die Dinge einmal nicht so sind, wie du möchtest. Vergiss das nicht, wenn du müde und weit von deinem geliebten Nal entfernt bist«, hatte er mit einem schiefen Grinsen hinzugefügt, bevor er Calbyr zur Tür geführt und ihn zum letzten Mal verabschiedet hatte.
    Ja. Cedrych hätte ihn verstanden. Diese Erkenntnis hellte Calbyrs Stimmung ein wenig auf, gestattete ihm, die Umstände, die dieses letzte schlechte Vorgefühl heraufbeschworen hatten, ein wenig ruhiger zu betrachten. Sicher, es hatte als reiner Aberglaube begonnen. Seit einem Jahr war nun alles sehr gut gegangen. Zu gut, wie ihm kürzlich klar geworden war. Bei einer Operation wie dieser gab es immer irgendwelche Probleme. Immer. Und je länger es bis zum ersten dauerte, desto schlimmer würde es sein. Aber nein, alles war hervorragend gelaufen. Seit mehr als einem Jahr. Sicher, Sartol war schon recht früh über sie gestolpert, hatte sie alle erschreckt und Yarit getötet, als dieser prahlerische Idiot gedroht hatte, den Magier mit dem Werfer zu töten. Aber dann hatte sich Sartol als sehr wertvoller Verbündeter erwiesen, hatte ihnen Zugang zu Einzelheiten über den Orden verschafft und ihnen geholfen, ihre Strategie zur Untergrabung des Rufs von Tobyn-Sers Magiern und Meistern zu verbessern. Es hätte bei einer so kleinen Truppe zwar unangenehm sein können, auch nur einen einzigen Mann zu verlieren, aber Calbyr war damals schon klar gewesen, dass er mit Yarit eine schlechte Wahl getroffen hatte. Yarit war einfach zu unbeherrscht und zu dumm gewesen. Wenn er Sartol gegenüber keinen Fehler gemacht hätte, dann sehr wahrscheinlich später, und das hätte sie teurer zu stehen kommen können. Alles in allem war ihre unerwartete Begegnung mit Sartol recht gut verlaufen, viel besser, als Calbyr hätte erwarten können.
    Ebenso wie seine zufällige Begegnung mit dem Mann und dem kleinen Jungen, die er auf der Insel im Süden getötet hatte. Auch andere Einwohner von Tobyn-Ser hatten ihn schon aus der Ferne gesehen, genau wie dieser Mann. Das an sich stellte kein Problem dar. Aber die anderen hatten ihm zugewinkt und ihn weitergehen sehen und nicht darüber nachgedacht, wenn er nicht stehen geblieben war, um mit ihnen zu sprechen. Dieser Mann jedoch hatte sich unerklärlicherweise umgedreht und war geflohen. Calbyr hatte nie erfahren, warum. Vielleicht hatte er irgendwie gespürt, dass etwas nicht stimmte; vielleicht hatte er eine Art von Vorahnung gehabt. Calbyr lächelte in sich hinein, als ihm die Ironie auffiel. Was immer der Grund gewesen war, Calbyr hatte sofort erkannt, dass der Mann sterben musste, ebenso wie der Junge. Zunächst hatte er sich Sorgen gemacht, ob diese plötzliche Eskalation der Vorfälle, für die er und seine Bande verantwortlich waren, zu Problemen führen würde; vielleicht würde jemand auf die Anwesenheit von Fremden im Land aufmerksam werden. Aber es hatte sich herausgestellt, dass ohnehin der Zeitpunkt für eine Eskalation gekommen war. Der Vorfall machte die Dinge nicht schwieriger, sondern bot sogar einen recht überzeugenden Übergang von dem relativ geringfügigen Vandalismus des vergangenen Herbsts und Winters zu den ernsthafteren Angriffen, die später im Frühling begannen und über den Sommer heftiger geworden waren. Es schien also, dass sich selbst ihre Fehler nur zum Besten auswirkten. Diese beiden ganz bestimmt. Nach allem, was Sartol ihm erzählt hatte, hatten der Vandalismus und die Morde die erwünschten Auswirkungen. Der Glaube der Menschen an den Orden schwand; Magier klagten andere Magier des Verrats an, und der Hauptverdächtige des Ordens für all diese Verbrechen war seit tausend Jahren tot. Alles lief nach Plan. Exakt. Hervorragend. Und Calbyr bekam immer mehr Angst. Früher oder später würde etwas schief gehen. Genau

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