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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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beiseite. Dennoch, Nialls Feuer traf ihn am Handgelenk, ließ den Mann schmerzerfüllt aufschreien und schleuderte seine Waffe in den Wald. All das geschah innerhalb von ein oder zwei Sekunden, und von Baden einmal abgesehen, der einen dritten Vogel mit einer zischenden orangefarbenen Flamme zerstörte, hatte keiner der Magier die Gelegenheit zu einem zweiten Schuss. Einer der Fremden brüllte einen Befehl in einer fremden Sprache, und alle falschen Magier suchten Deckung. Danach verlor Niall jedes Zeitgefühl. Die Nacht wurde von Blitzen roten Lichts erhellt, die mit tödlicher Kraft ins Dunkel zuckten. Die Magier reagierten mit ihren Salven oder mit schimmernden Vorhängen magischen Lichts, die sie vor den roten Blitzen schützten. Die Luft ringsumher war aufgewühlt vom Flattern echter und künstlicher Flügel, und die Schreie der Falken und Eulen klangen laut und schrill. Dichter, wirbelnder Rauch erfüllte die Senke, gespeist von Bäumen und Büschen, die bei dem Kampf in Brand geraten waren, und es sah aus, als schimmerte dieser Rauch in den unzähligen Farben des Kampfes – Orange und Braun, Grau und Lila, Blau und Weinrot und selbstverständlich im Rot der Feinde. Es fiel Niall immer schwerer, Freund und Feind zu unterscheiden.
    Aber es dauerte nur Minuten, bis er begriff, dass sie nicht lange würden standhalten können. Die Fremden waren gut ausgebildet und hatten einen fähigen Anführer. Er konnte zwar die gebrüllten Befehle und Antworten, die zwischen den Eindringlingen ausgetauscht wurden, nicht verstehen, begriff aber schnell, was sie bedeuteten. Die Fremden hatten sich zunächst in zwei Gruppen direkt vor Nialls Baum geduckt, begannen aber bald auszuschwärmen, schlichen lautlos durchs Unterholz und gaben einander mit wilden Salven roter Flammen Deckung. Innerhalb von Augenblicken hatten sie sich in einem weiten Halbkreis aufgestellt und drohten, den Magiern in den Rücken zu fallen. Und was noch schlimmer war, Niall spürte bereits, wie Nollstra müde wurde; zweifellos kämpften alle echten Vögel gegen diese gnadenlosen Geschöpfe, die die Eindringlinge mitgebracht hatten, um ihr Leben. Die mechanischen Vögel waren einfach zu zahlreich, zu groß und zu unnatürlich schnell. Und Nialls Macht schwand, je müder Nollstra wurde und je mehr Energie sie für den verzweifelten Kampf um ihr Überleben brauchte. Die Naturgesetze, denen auch die Magie unterworfen war, ließen sich nicht verändern, nur um es den Magiern zu gestatten, gegen ihre neuen Feinde zu kämpfen. Bald würden alle Magier zu schwach sein, um sich gegen das Feuer der Fremden abschirmen zu können. Oder noch schlimmer, sie würden ihre Vögel verloren haben und daher überhaupt nicht mehr in der Lage sein, sich zu verteidigen. In jedem Fall mussten die Magier etwas unternehmen, und zwar bald.
    Niall hörte, wie Ursel aufschrie, und als er rasch zu ihr hinschaute, sah er einen der dunklen Vögel, der durch den Rauch kaum mehr als ein trüber Schatten war und von der Falkenmagierin wegflog. Blut lief aus zwei parallelen Wunden oberhalb von Ursels Auge, aber ansonsten schien sie unverletzt zu sein. Niall verschwendete kein Zeit, sondern drehte sich um und schleuderte eine weinrote Feuersalve nach dem mechanischen Vogel. Er traf ihn am Flügel. Der Vogel stieß gegen einen Baum, ging in Flammen auf und stürzte zu Boden. Aber im selben Augenblick spürte Niall ein scharfes Brennen an der Schulter, und als er in die andere Richtung herumfuhr, sah er ein weiteres dieser schrecklichen Geschöpfe davonfliegen, mit Nialls Blut an den messerscharfen Krallen. Blaue und orangefarbene Lichtblitze schossen auf den Vogel zu, verfehlten ihn aber und flackerten nutzlos in die Nacht. Niall spürte, wie das Blut aus der pochenden Wunde seinen Umhang durchtränkte, aber er wagte es nicht, Nollstras Kraft noch weiter zu verschwenden, indem er sich selbst heilte.
    Ein roter Blitz traf den umgestürzten Baum direkt vor ihm und ließ eine Fontäne glühender Holzstücke in die Luft spritzen. Instinktiv duckte sich Niall und schrie bei der raschen Bewegung vor Schmerz auf. Als er dort in den Kiefernnadeln lag und die Augen schloss, bis die Schmerzen ein wenig nachgelassen hatten, rechnete Niall noch einmal alles zusammen. Dann tat er das Gleiche noch einmal und ein drittes Mal. Die Zahlen waren immer noch hoffnungslos ungleich. Sechs der mechanischen Vögel waren zerstört, einer der Fremden war tot und ein weiterer verwundet. Damit blieben sieben der riesigen

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