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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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verantwortlich waren, dingfest gemacht hatte. Zweifellos würden die Tage nach der Rückkehr ihrer kleinen Gruppe von Phelans Dorn gekennzeichnet sein von Trauer um Niall, Jessamyn und Peredur, aber auch von stillen Feiern, weil die unmittelbare Gefahr für das Land zunächst einmal gebannt war. Und er war sicher gewesen, dass die Menschen von Amarid und Tobyn-Ser außer sich vor Freude sein würden, sobald sich erst einmal herumsprach, dass der Orden an den Angriffen des vergangenen Jahres keine Schuld trug.
    Nichts hätte weiter von dem entfernt sein können, was tatsächlich geschah.
    Die Nachricht darüber, was auf Phelans Dorn geschehen war, schien sich tatsächlich auszubreiten wie Feuerrauch auf dem Wind und schnell jede Ecke der großen Stadt zu erreichen. Das führte wiederum dazu, dass alle Einwohner nun von Furcht einflößenden Vorstellungen von Fremden, die zu Tausenden in ihr Land eindrangen, heimgesucht wurden. Innerhalb von Stunden, nachdem die Magier aus ihrem Kampf mit den Eindringlingen zurückgekehrt waren, hatte die Information, dass die beiden Gefangenen in kleinen Zellen im Keller der Großen Halle saßen, eine gewaltige Menschenmenge in die Straßen rings um das Gebäude gelockt. Viele waren einfach nur neugierig. Aber eine beträchtliche Minderheit, zweifellos angetrieben von Angst ebenso wie von Zorn, verlangte, die beiden Fremden sollten ihnen ausgeliefert werden, damit der Gerechtigkeit rasch Genüge getan würde. Diese Leute erinnerten Radomil, wie er später Jaryd erzählte, an jene Szene, als Baden, Trahn und Orris sich ergeben hatten, um sich Sartols Anklagen zu stellen. Nur dass im Fall der Magier viele in der Menge gezögert hatten, solche Gewalttätigkeit zuzulassen. Die Zuschauer, die sich nun vor der Großen Halle versammelt hatten, hatten derartige Skrupel nicht; sie hätten nichts dagegen gehabt, wenn man die Fremden sofort auf der Straße getötet hätte. Die Aufrührer brauchten nicht lange, um die Menge in rachsüchtige Stimmung zu versetzen, und selbst die Bitten und Drohungen der Magier und Wachtmeister konnten die Massen nicht zerstreuen oder ihren Eifer verringern. Den ganzen Tag lang und bis weit in die Nacht wuchs die Menschenmenge, und obwohl es den Aufrührern nicht gelang, die Menschen zu Gewalttätigkeiten zu treiben, blieb die Stimmung auf den Straßen dennoch angespannt.
    Es war so schlimm, dass spät an diesem Nachmittag, als die gerade Zurückgekehrten immer noch die Auswirkungen ihrer langen und anstrengenden Nacht ausschliefen, Toinan, Sonel und eine Mehrheit der anderen Magier beschlossen, die Anzahl der Wachen, die man für die Gefangenen abgestellt hatte, zu verdoppeln, was zu der Frage führte, ob diese Männer dazu da waren, eine Flucht der Fremden zu verhindern oder sie zu schützen.
    Es erwies sich allerdings, dass ihnen beides nicht gelingen sollte.
    Einer der Fremden - Jaryd sollte später erfahren, dass es der Bärtige gewesen war, den Trahn vor Nialls Scheiterhaufen geschlagen hatte - konnte am ersten Abend aus seiner Zelle fliehen. Irgendwie war es ihm gelungen, das Schloss zu seiner Tür zu öffnen, zwei der großen, kräftigen Diener, die ursprünglich von Sartol eingestellt worden waren, bewusstlos zu schlagen, obwohl er kaum halb so groß war wie sie, und sich zur Hintertür der Halle zu schleichen. Dort allerdings hielt er inne. Vielleicht ernüchterte ihn der Anblick der zornigen Menschenmenge draußen, oder vielleicht trieb ihn sein Gewissen zu seinem Kumpan zurück. Was immer der Grund war, er kehrte in den Versammlungssaal zurück und fand sich dort fünf Mitgliedern des Ordens und ihren Ceryllen gegenüber. Er ergab sich rasch, und die Magier eskortierten ihn wieder in die Zelle, aber danach wurden die Wachen vor den Zellen durch Magier ersetzt, und ihre Anzahl wurde noch einmal verdoppelt. Selbst diese Maßnahmen jedoch erwiesen sich als wirkungslos. Weniger als eine Stunde, nachdem man ihn zurück in seine Zelle gebracht hatte, war der Fremde tot. Offensichtlich hatte er ein Gift eingenommen, das er bei sich gehabt hatte. Die Magier hatten nicht einmal den Namen des Mannes erfahren.
    Als die Eulenmeister vom Tod des Fremden hörten, befahlen sie sofort, dass der andere Fremde, der jüngere, blonde Mann, der Jaryd auf dem Dorn so verängstigt angesehen hatte, neue Kleidung erhielt und unter permanente Bewachung gestellt wurde, damit er es seinem Freund nicht gleichtun konnte. Eine Durchsuchung der Kleidung, die er getragen hatte,

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