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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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bärtigen Gesicht und den grausamen Augen spiegelte, und er hörte den Mann etwas in einer Sprache rufen, die er nicht verstand, das aber deutlich von Frustration und Angst zeugte. Jaryd konnte spüren, wie ihm der Schweiß ausbrach, und er wusste, dass er Ishalla bis an die Grenzen ihrer Fähigkeiten trieb, aber sein magisches Feuer schob sich immer weiter auf den Eindringling zu, und der Stein des Mannes hatte begonnen, blasser zu werden, als hätte auch er einen kritischen Punkt erreicht. Nur noch eine Minute und... Der plötzliche, reißende Schmerz an Schultern und Rücken traf Jaryd vollkommen unvorbereitet, ließ ihn aufschreien und zwang ihn, den Angriff auf den Eindringling abzubrechen. Gleichzeitig machten ihm schwere Schläge fester Flügel gegen Kopf und Hals klar, was geschehen war. Er wand sich von den Krallen des mechanischen Vogels weg, blickte vor Schmerzen stöhnend auf und sah, wie der dunkle Schatten abermals auf ihn niederstieß, die goldenen Augen und die rasiermesserscharfen Krallen schimmernd im Licht des blauen Cerylls. Der Falkenmagier riss den Arm vors Gesicht, um sich zu schützen; er versuchte, den Angriff mit dem Stab abzuwehren, aber er hatte nicht mehr die Zeit, sein magisches Feuer einzusetzen. Er konnte das Geschöpf nicht aufhalten. Er hörte den Fremden lachen. Und dann, im letzten Augenblick, sah er einen Bogen orangefarbenen Lichts, das mit Schwindel erregender Geschwindigkeit auf den Kopf des herabstoßenden Vogels zuraste, ihn zerschmetterte und das künstliche Tier zu Boden fallen ließ. Er hörte, wie der Fremde wütend aufschrie und sah, wie der Mann die Waffe auf Baden richtete, dessen Stab den schwarzen Falken aus der Luft gerissen hatte. Diesmal jedoch war Jaryd vorbereitet. Noch während der Fremde weitere rote Blitze abschoss und den Eulenmeister zwang, Deckung zu suchen, beschwor Jaryd einen mörderischen blauen Blitz herauf, der den Fremden in einen Feuerwirbel hüllte und einen letzten Schrei aus den versengten Lungen des Mannes riss. Einen Augenblick stand die brennende Gestalt zuckend inmitten der Flammen, dann fiel der Fremde zu Boden und lag still da, den Rücken durchgebogen, die Finger starr gespreizt.
    Jaryd schloss die Augen und holte tief Luft, um sich zu beruhigen. Dann sah er seinen Onkel an. »Danke«, sagte er heiser. »Du hast mir das Leben gerettet.«
    Baden streckte die Hand aus und half dem Falkenmagier auf die Beine. »Ich glaube, das war ich dir schuldig«, sagte er. »Für heute Morgen, in der großen Halle«, fügte er als Antwort auf Jaryds fragenden Blick hinzu.
    Der junge Mann nickte und lachte freudlos. »Das war erst heute früh?«, fragte er müde.
    Baden ignorierte die Frage und sah ihn besorgt an. »Was ist mit deinem Rücken?«
    »Er tut weh«, erwiderte Jaryd ehrlich.
    Baden drehte ihn um, um sich die Wunden anzusehen. »Du blutest ziemlich stark. Wir sollten die anderen suchen und das gleich heilen lassen.« Er zögerte. »Ich würde es ja selbst tun, aber ich kann nicht.«
    Jaryd drehte sich zu ihm um. »Wie meist du -« Er hielt inne, und nun fiel ihm endlich auf, was er sofort hätte bemerken müssen. »Anla. O Baden, das tut mir Leid. Das tut mir so Leid!«
    Der Eulenmeister versuchte zu lächeln und versagte. »Ich war schon öfter ungebunden«, sagte er nüchtern. »Es wird nicht lange dauern.«
    Jaryd wollte noch etwas sagen, aber am Ende fiel ihm nichts ein, was ihm angemessen vorgekommen wäre. Die beiden Magier starrten noch einen Augenblick die immer noch brennende Gestalt an, die vor ihnen lag. Dann hob Baden die Waffe des Fremden und die Überreste des künstlichen Vogels auf, und die beiden Magier kehrten langsam zur Senke zurück, geführt vom rhythmischen Rauschen der Brandung.
    Als er Baden in die Senke folgte, mit vorsichtigen Bewegungen und immer noch ein wenig schwindlig vor Erschöpfung, sah Jaryd, dass sie anderen bereits auf sie warteten. Die Feuer des Kampfes waren gelöscht. Nialls Leiche lag immer noch dort, wo der Eulenmeister niedergestürzt war. Zu Jaryds großer Erleichterung war Alayna unverletzt, ebenso wie Trahn, und die beiden hatten bereits die Wunden an Ursels Stirn geheilt. Alayna rannte auf Jaryd zu, als sie ihn erspähte, aber Baden hielt sie auf: »Ich würde vorschlagen, dass du erst seine alten Wunden heilst, bevor du ihn anspringst und ihm neue verursachst«, sagte der Eulenmeister trocken. »Er ist zwar noch jung, aber so jung ist er auch wieder nicht.«
    Trahn eilte besorgt herbei, als er

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