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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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helfen, Dinge zu verändern und wachsamer zu werden, oder ob wir einfach nur zulassen, dass diese Gefühle schwären und zu etwas ebenso Finsterem werden wie die Gewalt, die sie hervorrufen hat.
    Aus Kapitel zwei des »Berichts von Eulenmeister Baden über seine Verhöre des Ausländers Baram«, vorgelegt auf der 1014. Versammlung des Ordens der Magier und Meister, im Frühjahr des Gottesjahres 4625.
     
    Der Ruf musste irgendwann im Lauf der Nacht oder am frühen Morgen erfolgt sein. Baden, der lange geschlafen hatte, wusste nur, dass sein Ceryll noch stetig geleuchtet hatte, als er nach seinem abendlichen »Gespräch« mit den anderen ins Gasthaus zurückgekehrt war, und als er am nächsten Morgen erwachte, hatte der orangefarbene Kristall mit jenem gleichmäßigen Blinken begonnen, das für die Aufforderung an alle Magier stand, nach Amarid zu kommen. Sonel hatte den Rufstein benutzt, um eine außerordentliche Versammlung des Ordens einzuberufen. Etwas musste geschehen sein. Wie immer in diesen Tagen musste Baden sofort an Orris denken. Der Falkenmagier war inzwischen sicher längst in Lon-Ser eingetroffen - immer vorausgesetzt, dass er noch lebte. Baden schüttelte den Kopf; solche Sorgen halfen ihm nicht. Besonders jetzt nicht, da er eine lange Reise vor sich hatte.
    Der Eulenmeister wusch sich rasch und zog sich an, und nachdem er seine wenigen Besitztümer eingepackt hatte, rief er Golivas auf seine Schulter und verließ das kleine, gemütliche Zimmer, das in den vergangenen Monaten sein Zuhause gewesen war. Er ging in die Küche, wo Peritte, die grauhaarige Wirtin, die seit dem Herbst jeden Tag sein
    Zimmer sauber gemacht und ihm Frühstück aufgetischt hatte, schon mit ihrem Tagwerk begonnen hatte. Sie stand an dem großen Holzofen und rührte in einem Topf mit lecker duftendem Eintopf.
    »Guten Morgen, Eulenmeister«, sagte sie mit zahnlosem Grinsen. »Möchtest du ...« Dann hielt sie inne, und ihre Miene wurde ernst, denn sie hatte seinen Ceryll gesehen. »Sieht so aus, als würdest du uns verlassen.«
    »Leider ja«, erwiderte Baden, der plötzlich von einer schlechten Vorahnung befallen wurde. Was hatte Sonels Ruf zu bedeuten?
    Die Frau warf ihm einen wissenden Blick zu. »Es sind doch hoffentlich nicht wieder diese Fremden?«, fragte sie.
    Der Eulenmeister schüttelte den Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich bin sicher, dass es nicht darum geht«, sagte er.
    »Gut so«, verkündete Peritte. »Wenn du mich fragst, dann hätte man diesen Mann schon lange hinrichten sollen. Wer war es überhaupt, der ihn so unbedingt am Leben erhalten wollte? Das bringt doch andere Verbrecher nur auf die Idee, ihn befreien zu wollen.«
    »Ich sollte mich auf den Weg machen.« Baden ignorierte ihre Bemerkung einfach. »Ich möchte dir für deine Gastfreundschaft danken und dich fragen, ob du vielleicht jemanden kennst, der mir ein Pferd verkaufen würde.« Sie sah ihn stirnrunzelnd an und schnalzte mit der Zunge. »Du magst vielleicht nicht meiner Meinung sein, Eulenmeister«, verkündete sie säuerlich, »aber ich bin nicht die Einzige hier, die so denkt. Es war einfach dumm, diesen Fremden nicht hinzurichten.«
    »Ein Pferd, Peritte?«, fragte er wieder.
    Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht hat Colton der Schmied eins«, sagte sie schließlich. »Aber das wird sicher kein Tier sein, dem du viel zumuten kannst.«
    »Das wäre schon in Ordnung«, erwiderte der Eulenmeister. »Danke, Peritte.«
    Sie nickte. »Wenn du willst, kannst du etwas zu essen mitnehmen«, sagte sie und wandte sich wieder dem Herd zu. »Auf dem Tisch liegt süßes Brot, und in der Vorratskammer findest du Trockenobst und Rauchfleisch.«
    Baden lächelte. »Das ist nett von dir, danke.«
    Rasch packte er Obst und Fleisch in die beiden Lederbeutel, die er in den Taschen seines Umhangs trug, und füllte mit Perittes Erlaubnis auch einen Weinschlauch. Dann griff er nach einem großen Stück von dem weichen, süßen Brot, das die Wirtin ihm angeboten hatte, biss sofort hinein und eilte kauend die Hauptstraße entlang zu Coltons Schmiede. Der Schmied selbst hatte kein Pferd für ihn, aber er schickte Baden zu einem Bauern, der mehrere alte Ackergäule zu verkaufen hatte. Der Eulenmeister fand bald einen grauweißen Wallach mit einer königlichen schwarzen Mähne, der aussah, als wäre er kräftig genug, um ihn quer durch Tobyn-Ser zu tragen. Er würde nicht sonderlich schnell vorankommen, aber zu Pferd immer noch rascher sein als zu Fuß. Der Bauer

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