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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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darauf, ihre Steine bedeckt zu halten. Sie nahmen eine karge Mahlzeit zu sich, was die Rationen, die Gwilym in seinem Rucksack hatte, beinahe aufzehrte, und dann schliefen sie abwechselnd.
    Im ersten Morgenlicht standen sie wieder auf und machten sich sofort auf den Weg. Der Pfad war hier weniger steil als in den Bergen und brachte sie zu der Ebene, von der Gwilym gesprochen hatte. Aber der Boden war sehr trocken und mit losem Geröll bedeckt, das das Gehen erschwerte und sie nur langsam vorankommen ließ.
    »Wir wirbeln zu viel Staub auf«, sagte Orris. »Dadurch wird man uns von den Bergen aus leicht erkennen können.« »Können wir etwas dagegen tun?«, fragte Melyor hinter ihm. Der Magier sah sich um. Selbst abseits vom Weg, unter den Wacholderbüschen und Krüppelkiefern, war der Boden trocken. Dort würden sie dasselbe Problem haben und noch dazu vom Unterholz aufgehalten werden.
    »Ich glaube nicht«, antwortete er schließlich.
    »Dann hör auf, dir darüber Sorgen zu machen.«
    Er warf einen Blick über die Schulter und hätte beinahe laut über ihre Miene gelacht. Dann drehte er sich wieder um und schüttelte den Kopf.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Nichts«, rief er zurück. »Gar nichts.«
    »Sag es mir!«, drängte sie und beeilte sich, ihn einzuholen. »Du bist komisch«, erklärte er, als sie neben ihm war. Sie warf ihm einen Seitenblick zu, und das süffisante Grinsen kehrte zurück. »Wie meinst du das?« »Ich meine einfach nur, dass du komisch bist. Kann ich nicht etwas sagen und genau das meinen?«
    »Nicht im Nal«, erklärte Melyor. »Außerdem verstehe ich deine Sprache gut genug, um zu wissen, dass dieses Wort verschiedene Bedeutungen haben kann. Meintest du, dass ich amüsant oder dass ich seltsam bin?«
    »Muss ich mich entscheiden?«
    Sie wandte sich ab, aber sie konnte ihr Lächeln nicht verbergen. »Jetzt bist du komisch.«
    »Ich meinte einfach nur«, begann Orris wieder, »dass es nicht immer einfach ist zu erkennen, ob du wirklich wütend bist oder nur so tust.«
    »Das liegt daran, dass ich nicht leicht zu durchschauen sein will«, sagte Melyor. »Ich bin ein Nal-Lord, und zwar ein guter.« Sie lachte. »Na gut, ich war einer«, verbesserte sie sich. »Und das hätte ich nicht so schnell und so gut schaffen können, wenn ich die Leute jederzeit wissen ließe, was in mir vorgeht. Im Nal kann man es sich nicht leisten, ehrlich zu sein. Es ist einfach zu gefährlich dort.«
    »Es muss doch Menschen geben, denen gegenüber du ehrlich sein kannst. Hast du keine Verwandten?«
    Melyor schüttelte den Kopf. »Meine Mutter wurde, als ich noch klein war, bei einer Explosion getötet, die eigentlich meinen Vater treffen sollte. Und mein Vater wurde ermordet, als ich elf war. Ich habe keine Brüder oder Schwestern. Ich habe eine Tante, bei der ich nach dem Tod meines Vaters gewohnt habe, aber von dort bin ich mit fünfzehn ausgerissen. Seitdem habe ich nicht mehr mit ihr gesprochen.« Orris sah sie fragend an. Sie hatte das alles vollkommen ruhig erzählt, aber er konnte sich vorstellen, wie schwer es war, so aufzuwachsen. »Was ist mit Freunden?«, fragte er.
    »Ich habe einen guten Freund - du kennst ihn bereits, es ist Jibb.« Sie grinste. »Der Mann, der versucht hat, dich zu töten.«
    »Und das ist alles?«
    Melyor sah ihn überrascht an. »Ich bin sehr froh, dass ich ihn habe. Er ist derjenige, der bei meinem Tod am meisten zu gewinnen hätte, und dennoch vertraue ich ihm jeden Tag mein Leben an. Nicht viele in meiner Position haben solches Glück.«
    »Du lebst in einem seltsamen Land«, sagte Orris leise und versuchte zu begreifen, was sie ihm da anvertraut hatte. »Ich bin nicht sicher, ob ich hier lange überleben könnte.« Sie zuckte die Achseln. »Ich denke, du würdest ganz gut zurechtkommen.«
    Diesmal war es an Orris, überrascht dreinzuschauen. »Tatsächlich?«
    »Ja. Du bist mit Cedrych zurechtgekommen. Du hast ihm nur wenig darüber gesagt, was du von seinen Plänen weißt, aber viel von ihm erfahren. Es gibt nicht viele, die bei Begegnungen mit ihm so viel herausholen und selbst so wenig geben.«
    Er dachte darüber nach. »Danke«, sagte er schließlich. »In dem Orden, dem ich angehöre, muss ich oft mit anderen Magiern verhandeln und diskutieren. Dabei lernt man einiges über andere Menschen. Ich nehme an, im Lauf der Jahre habe ich ganz gut gelernt, mit Leuten umzugehen, denen ich nicht wirklich vertraue.«
    Sie gingen einige Zeit schweigend weiter, und wieder bemerkte

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