Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise
seine Freunde glauben, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein neuer Angriff aus Lon-Ser erfolgen wird.
Der Orden kann sich allerdings über Jahre hinweg nicht dazu durchringen, etwas gegen diese potenzielle Gefahr zu unternehmen. Viele Magier und ein Großteil der Bevölkerung drängen, Baram, den Gefangenen aus Lon-Ser, endlich hinzurichten. Baden und seine Freunde hingegen sprechen sich dafür aus, Gesandte nach Lon-Ser zu schicken, und Baram soll ihnen als Führer in diesem vollkommen fremden Land dienen.
Als der Orden diesbezügliche Vorschläge immer wieder abschmettert, handelt Orris schließlich auf eigene Faust, befreit Baram aus dem Gefängnis und macht sich mit ihm auf den langen Weg nach Lon-Ser. Leider begreift er erst zu spät, dass Baram in der Gefangenschaft den Verstand verloren hat. Nur mit großer Mühe gelingt es Orris, den Stadtstaat Bragor-Nal zu erreichen, wo Baram schließlich flieht - und Orris in der vollkommen fremden Umgebung allein zurücklässt.
Inzwischen plant Cedrych, einer der Oberlords von Bragor-Nal, einen erneuten Schlag gegen Tobyn-Ser, der von einer Söldnertruppe ausgeführt werden soll. Er hat vor, sich mit der Eroberung des Nachbarlandes einen Namen zu machen und so schließlich zum Herrscher des mächtigen Lon-Ser aufzusteigen. Als Kommandantin der Söldnertruppe wählt er Melyor aus, eine Frau, die sich durch ihren Mut und ihre Fähigkeiten als Kämpferin hervorgetan hat.
Was Cedrych nicht ahnt, ist, dass Melyor von den Gildriiten abstammt, Nachfahren von Schülern Therons, die nach dem Tod des in Ungnade gefallenen Ersten Meisters ins Exil nach Lon-Ser gegangen sind. Diese Gildriiten wurden in den gewaltorientierten Stadtstaaten bald wegen ihre Fähigkeiten, in die Zukunft zu sehen, brutal verfolgt und haben sich in den Untergrund oder in abgelegene Bergdörfer zurückgezogen.
In einem dieser Dörfer hat Gwilym, Erbe des Stabs und des Cerylls eines vor tausend Jahren nach Lon-Ser geflohenen Magiers, eine Vision von einem Falkenmagier, der nach Lon-Ser kommen und allen Gildriiten helfen wird. Gwilym ist kein Kämpfer, und er ist nicht mehr der Jüngste, aber er weiß, dass dieser Falkenmagier in Gefahr ist, und er macht sich auf eine lange Reise quer durchs Land, um ihn zu retten. Dabei wird er vom Netzwerk, der Untergrundorganisation der Gildriiten, unterstützt.
Melyor hat ebenfalls eine Vision von Orris, und zunächst sieht sie in ihm nur eine Gefährdung ihrer eigenen ehrgeizigen Pläne, denn der Magier könnte sie als Gildriitin entlarven. Ein Anschlag ihres Freundes und Leibwächters Jibb auf Orris misslingt dank Gwilyms Einmischung, und Cedrych erfährt von der Anwesenheit eines Falkenmagiers in Bragor-Nal. Er schickt ausgerechnet Melyor, um Orris in seinen Palast zu holen, denn er will den Magier aushorchen und die Informationen, die dieser ihm geben kann, für seine dunklen Pläne nutzen ...
Das Gespräch zwischen Cedrych und Orris, aber auch der Kontakt mit dem gildriitischen Steinträger Gwilym machen Melyor schließlich klar, dass ihr Platz an der Seite des Magiers und der Gildriiten ist. Sie flieht gemeinsam mit Orris und Gwilym, die vorhaben, Shivohn, die Herrscherin des benachbarten Stadtstaats Oerella-Nal, dazu zu bewegen, im Herrscherrat von Lon-Ser gegen Cedrychs Pläne zu protestieren.
Shivohn erkennt, dass bei einem Erfolg von Cedrychs Plänen das empfindliche Gleichgewicht zwischen den in etwa gleich starken Stadtstaaten zum Nachteil Oerella-Nals gestört würde, aber sie glaubt nicht, etwas unternehmen zu können, da der dritte Herrscher in Rat, Marar von Stib-Nal, praktisch ein Lakai Durells ist, des Herrschers von Bragor-Nal. Aber dann greifen von Cedrych gesandte Attentäter Melyor, Orris und Gwilym direkt vor Shivohns Plast an und töten den Steinträger. Als letzte Geste übergibt Gwilym seinen Stab an Melyor, und tatsächlich wechselt der Kristall die Farbe und erkennt somit Melyor als neue Erbin Gildris an.
Shivohn hat nun einen Grund, offiziell im Herrscherrat zu protestieren, und Herrscher Durell erfährt endlich von den Umtrieben Cedrychs. Marar, der seine eigene Position gefährdet sieht, schlägt sich zum ersten Mal in der Geschichte des Rats auf die Seite von Oerella-Nal, und Durell muss versprechen, seinen Oberlord zur Rede zu stellen und angemessen zu bestrafen. Cedrych kommt dem zuvor, indem er Durell tötet und sich selbst zum Herrscher erklärt. Noch während der danach ausbrechenden Unruhen kehrt Melyor mit Orris nach
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