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Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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rings um den Versammlungssaal stehen sah, begriff sie. Ihr werdet für das zahlen, was ihr heute Nacht getan habt. Wer hätte glauben können, dass er schon so bald eine angemessene Strafe finden würde? Als hätte es nicht genügt, ihre Mutter zu töten und ihr Heim zu zerstören, hatte er nun vor, sie auch noch die Magie zerstören zu lassen. Die Unbehausten waren seine Armee, seine Diener. Und dies war sein Wille.
    »Seht ihr?«, schrie Sartol triumphierend, als wollte er ihre Angst bestätigen. Er zeigte abfällig auf Theron. »Selbst ohne den großen Eulenmeister kann ich euch besiegen. Und ich brauche nicht einmal die Hand zu heben. Ich kommandiere die mächtigste Armee, die dieses Land je gesehen hat! Sie werden euch vernichten!«
    Widersetze dich. Sie hörte die Stimme als leises Flüstern, nicht mehr als das Rascheln des Windes im Gras der Ebene. Aber sie kannte die Stimme. Es war Theron, der noch nicht völlig verloren war.
    Wie können wir das tun, Eulenmeister? Wir haben es versucht, aber er ist so stark.
    Widersetze dich, sendete Theron wieder. Du musst eine Möglichkeit finden.
    »Du hast versagt, Eulenmeister!«, triumphierte Sartol, der Therons Stimme ebenfalls hören konnte. »Du warst der Stärkste von allen und du hast versagt. Wie kannst du erwarten, dass sich die anderen gegen mich halten können?«
    Und als wollte er das beweisen, zwang Sartol sie, ihre Cerylle zu heben und magisches Feuer nach den Magiern und den Männern des Tempels zu schleudern. Die Magier errichteten ihren Schild, um sich und den Ältesten zu schützen, aber selbst Rhonwen erkannte, dass die Männer und Frauen, gegen die sie kämpfte, erschöpft waren. Sie hatten keine Chance. Die Männer des Tempels hoben die Waffen und feuerten auf die Geister, aber selbstverständlich gingen die roten Flammen durch sie hindurch.
    »Begreift ihr immer noch nicht?«, fragte Sartol und lachte triumphierend. »Keiner kann sich mir widersetzen. Selbst Lon-Ser wird mir gehören, bevor ich fertig bin!« Aber wieder erklangen die Worte, leise, aber drängend.
    Widersetze dich. Du bist unsere letzte Hoffnung. Wenn du versagst, wird das Land sterben.

15
     
    N ach allem, was ich dir über die freien Magier und meine Erfahrungen mit der Liga erzählt habe, hältst du mich wahrscheinlich für verrückt, wenn ich zu hoffen wage, dass die Magie unser Land so schützen kann, wie Amarid es wollte. Zweifellos liegt eine große Gefahr in der Art, wie die Magier miteinander rivalisierten, seit ich dein Land aufgesucht habe. Aber am Ende muss ich doch glauben, dass unsere Gemeinsamkeiten wichtiger sind als das, was uns trennt. Selbst wenn unsere Umhänge unterschiedliche Farben haben, selbst wenn einige von uns nicht einmal Umhänge tragen, binden wir uns doch alle an Vögel, die wir lieben, und wir alle konzentrieren unsere Macht mit Hilfe von Kristallen, die unsere Farben tragen. Trotz der Spaltung des Ordens sind wir alle durch den Rufstein miteinander verbunden. Und hin und wieder erleben wir alle den Schmerz, einen Vertrauten zu verlieren, und zu diesen Zeiten bindet uns sogar unsere Angst vor Therons Fluch aneinander.
    Solange diese Dinge also weiterhin die Magie definieren, habe ich Hoffnung, dass es in Zeiten der Krise Möglichkeiten geben wird, zum Nutzen des Landes zusammenzuarbeiten. Vielleicht ist es dumm von mir, so zu denken; vielleicht sollten meine Kollegen im Orden und ich einen Plan schmieden, wie wir zurechtkommen wollen, wenn diese Hoffnung auf Versöhnung schwindet. Aber ich kann die Hoffnung nicht aufgeben. Das ist einfach nicht meine Art.
    Falkenmagier Orris an Melyor i Lakin, Herrscherin und Steinträgerin von Bragor-Nal, im Frühling des Gottesjahres 4633
     
    Baden wusste, dass Sartol ihn mehr hasste als alle anderen. Ihre Geschichte war so viele Jahre miteinander verbunden gewesen, und dies war nicht das erste Mal, dass die Zukunft des Landes und ihre eigene Feindseligkeit innerhalb der Großen Halle einen kritischen Punkt erreicht hatten. Als Sartol noch lebte, hatte er versucht, Baden als Verräter hinrichten zu lassen, aber er war von der gesammelten Macht des Ordens getötet worden, nachdem Baden bewiesen hatte, dass es Sartol gewesen war, der das Land verraten hatte. Aber als Geist versuchte Sartol nun unter Benutzung der Unbehausten, sich für alles zu rächen. Und seine intensivsten Rachegelüste galten Baden.
    Baden wusste das, und daher war er nicht überrascht, als Sartol Phelan schickte, um ihn zu töten.
    »Ich

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