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Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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die Lippen. »Mit mir selbstverständlich.«
    Sie erreichten das Ende der Treppe, und Jaryd und Cailin, die großen Adler auf den Armen, zogen die Tür auf und führten die Magier hinein. Jaryd erwartete halb, dass Sartol Feuer nach ihnen schleuderte, sobald sie die Halle betraten, aber das tat er nicht. Stattdessen stand er, gehüllt in Tammens Körper wie in ein Gewand, am anderen Ende der Halle über den Rufstein gebeugt und starrte in den schimmernden Kristall, als könnte er das Ergebnis der Schlacht, die bevorstand, bereits darin erkennen. Und er ignorierte die Magier, als kümmerte ihn ihre Anwesenheit nicht.
    Es wäre besser, wenn er uns angegriffen hätte, dachte Jaryd.
    Sie stellen sich rings um den Versammlungssaal auf, die Ordensmagier folgten Jaryd, die Ligamagier Cailin, so dass ein Beobachter hätte glauben können, sie seien in die Große Halle gekommen, um gegeneinander zu kämpfen. Rithlar stieß einen leisen Ruf aus, und Jaryd hob die Hand, um ihr das Kinn zu kraulen. Mut, liebe Freundin, sendete er. Aus diesem Grund haben die Götter uns hergebracht.
    Erst als alle Magier drinnen waren, richtete sich Sartol schließlich auf und sah sie an, ein amüsiertes Lächeln auf Tammens Gesicht.
    »Willkommen in meiner Halle«, sagte er mit der Stimme der Frau. Er warf einen kurzen Blick auf die durchscheinenden Fenster, durch die die letzten goldenen Sonnenstrahlen fielen. »Und gerade rechtzeitig.«
    Wie aufs Stichwort erschien Sartols geisterhafter Falke auf Tammens Schulter. Und einen Augenblick später stand Theron vor ihnen, leuchtend in smaragdgrünem Licht, seine Augen hell und Unheil verkündend.
    Ein Lächeln breitete sich auf Tammens Gesicht aus. »Es tut mir Leid, dass ich nicht gegen euch kämpfen kann«, sagte Sartol. »Aber dafür ist Theron hier.«
    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich wieder dem Rufstein zu. Und gleichzeitig trat Theron einen Schritt vor und hob die Faust, als wollte er sie alle zerschmettern.
    »Ihr hättet früher kommen sollen«, sagte der Eulenmeister mit einem Blick zu Jaryd und Alayna. »Nun ist alles verloren.«
    »Verteidigt euch!«, hörte Orris Jaryd schreien, bevor Theron die Hand nach unten riss und eine Welle smaragdgrünen Feuers nach ihnen schleuderte.
    Sofort zog Orris seinen Schild der Macht hoch, ebenso wie alle anderen Magier in der Halle - alle außer Nodin, dessen Freunde ihre Schutzmauer ausdehnten, um auch ihn zu schützen. Dutzende von Farben - Gelb, Blau, Lila und Orange, Orris' eigener Bernsteinton und Trahns Braun - erleuchteten den Saal. Zusammen bildeten die Schilde der Magier eine Mauer wie ein Regenbogen, mit Jaryds saphirblauem und Cailins goldenem Licht an beiden Enden. Und obwohl Therons grünes Feuer mit der Kraft von tausend Abborij-Armeen auf sie prallte und die Große Halle beben und ächzen ließ, hielt der Schild.
    »Warum seid ihr nachts gekommen?«, knurrte Theron, noch während er eine weitere Feuerwelle entsandte. »Ihr wusstet, dass er uns zu seinen Dienern gemacht hat! Ihr wusstet, dass er uns benutzen kann, um gegen euch zu kämpfen!«
    Eine dritte Welle grüner Macht krachte in den Schild, und Orris spürte, wie seine Arme vor Erschöpfung zu zittern begannen. Er fühlte, wie Kryssan müde wurde, und er wusste, dass es den Vögeln der anderen genauso ging. Die Mauer aus magischer Macht hielt dem Angriff des Geistes immer noch Stand - aber wie lange noch?
    »Wir dachten, wir sollten warten, Eulenmeister«, sagte Jaryd. »Wir dachten, wir sollten nachts kommen, um zu tun, was wir vorhatten.«
    Das schien Sartols Aufmerksamkeit zu wecken, denn Tammen richtete sich plötzlich wieder auf und trat schnell neben Theron.
    »Und was wäre das?«, fragte er.
    Orris konnte das gelbe Feuer in den Augen der Frau und einen kleinen gelben Fleck inmitten ihres blauen Cerylls sehen und erschauderte. Welches Leiden Sartol auch immer für die Magier im Sinn hatte, die hergekommen waren, um gegen ihn zu kämpfen, es war nichts im Vergleich mit dem, was er Tammen angetan hatte.
    Jaryd antwortete nicht auf Sartols Frage, und einen Augenblick später stampfte Tammen mit dem Fuß auf wie ein zorniges Kind. Eine weitere grüne Flamme ging von Therons Hand aus, heller als die vorherigen. Mehrere Magier, darunter, wie Orris bemerkte, auch Baden, sackten auf ein Knie. Dennoch, ihr Schild hielt. »Sagt es mir!«, knurrte Sartol.
    »Wir sind gekommen, um dich zu vernichten, Verräter!«, sagte Jaryd durch zusammengebissene Zähne. Er war schweißgebadet.

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