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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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sie«, sagte Walt. »Aber egal wohin sie gehen, sie müssen immer den Fluss überqueren, der diesen Wald überschwemmt hat.« Er deutete auf die grauen Bäume, die in der abendlichen Dämmerung geisterhaft aussahen. »Und es gibt nur eine einzige Furt innerhalb der nächsten fünfzehn Meilen.«
    »Stimmt«, sagte Horace grinsend. »Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass Tennyson scharf darauf ist, einen tiefen Fluss zu durchschwimmen und patschnass zu werden.«
    »Er ist ein Mann, der seinen Komfort genießt, nicht wahr?«, fügte Walt trocken hinzu. »Das ist ein weiterer Grund für uns, weiter westlich zu gehen, bevor wir uns wieder in den Wald begeben. Abgesehen davon, dass wir weitere Fallen umgehen, die der Genovese ausgelegt haben könnte, kommen wir so schneller zur Furt.«
    »Wo wir dann ihre Spur wieder aufnehmen«, sagte Will, den der Vorschlag überzeugte.
    »Ja, mit etwas Glück«, stimmte Walt zu. Er faltete die Karte zusammen und steckte sie zurück in seine Satteltasche. »Und ich finde, es wird Zeit, dass wir zur Abwechslung auch mal ein wenig Glück haben und nicht nur die gegnerische Seite.«
    »Außer dem einen, der immer noch im Wald liegt«, sagte Will.
    Walt nickte. Ja. Außer ihm. Vielleicht bin ich ja undankbar. Wir hatten schließlich auch unser Quentchen Glück.«
    Was eine Ironie war angesichts dessen, was am nächsten Vormittag geschehen sollte.

D er Tag begann ganz normal. Alle standen frühzeitig auf. Ein langer Tag im Sattel stand ihnen bevor, daher nahmen sie ein gutes Frühstück zu sich, brachen das Lager ab und ritten durch das Grasland am Rande des Waldes nach Westen. Nach einigen Meilen entdeckte Walt einen schmalen Pfad durch den Wald, den sie auch einschlugen.
    Will und Walt waren bereits vertraut mit der düsteren Atmosphäre, die von den grauen, leblosen Umrissen um sie herum ausging. Horace jedoch nicht. Er sah sich immer wieder nervös um.
    »Wie habt ihr es nur geschafft, überhaupt irgendjemand in diesem Dickicht zu erkennen?«, fragte er.
    »Es war ja auch nicht gerade leicht«, sagte Will.
    »Gilan hat gute Arbeit geleistet, als er den ersten Schützen ausgeschaltet hat«, sagte Walt geistesabwesend.
    Will sah ihn verblüfft an. »Gilan?«
    Walt schaute ihn neugierig an. »Was ist mit ihm?«, fragte er verständnislos.
    »Du hast gesagt: Gilan hat …«, fing Horace an.
    »Nein, hab ich nicht«, widersprach Walt, fügte jedoch unsicher hinzu: »Oder?«
    Der Ausdruck auf den Gesichtern seiner beiden Freunde verriet ihm, dass er tatsächlich »Gilan« gesagt hatte. Er schüttelte den Kopf und lachte kurz auf.
    »Ich meinte natürlich Will«, sagte er. »Entschuldige, Will. Du weißt ja, wie ich euch beide immer verwechsle.«
    »Schon gut«, antwortete Will, obwohl Walt ihn noch nie mit Gilan verwechselt hatte. Er warf Horace einen Blick zu, doch der gab sich mit der Erklärung zufrieden, also beließ auch Will es dabei.
    Es gab kaum Gelegenheit, darüber zu reden, während sie den Wald durchquerten. Walt ließ sie nacheinander in einem Abstand von zwei bis drei Pferdelängen reiten, nur für den Fall, dass der überlebende Genovese eine weitere Falle für sie aufgebaut hatte. Diesmal machte Will die Nachhut und behielt den Weg hinter ihnen im Auge.
    Alle drei waren sehr erleichtert, als sie endlich den ertrunkenen Wald verlassen konnten. Vor ihnen lag Grasland, und sobald sie den niedrigen Kamm auf der anderen Seite des Waldes erklommen hatten, sahen sie das Flussufer vor sich.
    »Ich bin froh, aus diesem Wald heraus zu sein«, sagte Horace.
    Walt lächelte ihn an. »Ja. Man konnte ja nicht wissen, ob diese verdammten Genovesen nicht noch etwas für uns in Petto hatten.«
    Will runzelte die Stirn. »Die Genovesen? Von wie vielen sprichst du?«
    Walt sah ihn verwirrt an.
    »Von zweien«, sagte er. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Natürlich nur einer. Du hast ja einen von ihnen erwischt, nicht wahr?«
    »Wir haben ihn beide erwischt«, erinnerte Will ihn.
    Walt sah einen Moment lang so aus, als wüsste er nicht, was Will meinte, doch dann nickte er.
    »Aber natürlich.« Er machte eine Pause, runzelte wieder die Stirn und fragte: »Habe ich gerade zwei gesagt?«
    »Ja«, sagte Will.
    Walt lachte laut auf und schüttelte verwundert den Kopf. »Mir scheint, ich bin heute etwas zerstreut«, sagte er munter.
    Will beschlich langsam der Verdacht, dass irgendetwas nicht stimmte. Walt war normalerweise nicht so leutselig. Und zerstreut war er auf keinen

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