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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Fall.
    »Walt?«, sagte er. »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    »Aber natürlich bin ich das«, antwortete Walt nun wieder schroff. »Und jetzt halten wir nach dieser Furt Ausschau, ja?«
    Er drückte Abelard die Fersen in die Seiten und ritt voraus, um einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Will fiel auf, dass er immer wieder seinen verletzten linken Arm rieb.
    »Alles in Ordnung mit deinem Arm?«, rief er Walt nach.
    Walt hörte sofort auf, ihn zu reiben. »Alles bestens«, antwortete er in einem Ton, der keine weitere Nachfrage zuließ.
    Will und Horace tauschten verblüffte Blicke aus. Dann zuckte Horace mit den Schultern. Es war nicht das erste Mal, dass Walts Verhalten ihn verwunderte. Will wollte die Angelegenheit eigentlich nicht so einfach abtun, doch er zögerte, Horace von seinem wachsenden Unbehagen zu erzählen, hauptsächlich weil er gar nicht hätte sagen können, wieso er mit einem Mal so besorgt war.
    Sie kamen zur Furt, einer Stelle, wo der Fluss sich verbreiterte,
sodass das ansonsten schnell fließende Wasser etwas langsamer und flacher wurde. Walt ritt voran, bis Abelard bis zu den Fesseln im Wasser stand. Er beugte sich über die Seite und starrte in das klare Wasser.
    »Sauberer Sandboden«, sagte er. »Scheint flach genug zu sein.« Er drängte Abelard weiter bis zur Mitte des Flusses. Das Wasser stieg langsam bis zu den Knien des Pferdes, dann blieb der Pegel konstant.
    »Kommt«, rief er Will und Horace zu, die daraufhin durch das Wasser zu ihm ritten. Als sie ihn erreicht hatten, ritt Walt erneut voraus und überprüfte vorsichtig den Untergrund. Sie ließen ihn voranreiten und folgten ihm in einem sicheren Abstand. Doch nirgendwo war ein unerwartetes Loch im Flussbett, und nachdem sie die Flussmitte passiert hatten, fiel der Wasserpegel rasch wieder. Einige Minuten später preschten sie auf das gegenüberliegende Ufer zu.
    »Schön, schön. Was haben wir denn hier?«, fragte Walt. Der Boden war schlammig, und es war unübersehbar, dass erst kürzlich Reisende vorbeigekommen waren. Es gab viele Spuren, die vom Ufer wegführten.
    Will stieg ab und kniete sich nieder, um sich die Spuren genauer anzusehen. Er stellte fest, dass der Großteil der Gruppe immer noch zu Fuß unterwegs war.
    »Kein Zweifel, das waren sie«, sagte er zu Walt.
    Der graubärtige Waldläufer nickte und sah zum Horizont.
    »Immer noch Richtung Süden?«, fragte er.
    »Immer noch Richtung Süden«, bestätigte Will.
    Walt überlegte kurz und kratzte sich am Kinn. »Vielleicht sollten wir hier unser Lager für die Nacht aufschlagen.«
    Will sah ihn scharf an, unsicher, ob er richtig gehört hatte.
    »Lager?«, wiederholte er und seine Stimme klang vor Verwunderung etwas schrill. »Walt, es ist gerade mal Mittag! Wir haben noch stundenlang Tageslicht!«
    Der Waldläufer nickte flüchtig.
    »Stimmt. Dann reiten wir weiter. Also los.«
    Walt scheint geistesabwesend zu sein, dachte Will, als er sich in den Sattel schwang. Zudem nickte Walt von Zeit zu Zeit nachdenklich. Und wenn er nickte, murmelte er vor sich hin, aber so leise, dass Will nichts verstehen konnte. Das leichte Unbehagen, das Will anfangs verspürt hatte, war jetzt zu einem sehr starken Unbehagen geworden. Irgendetwas stimmte mit seinem alten Lehrmeister nicht. In all den Jahren, die sie zusammen verbracht hatten, war Walt niemals so … Will suchte nach dem richtigen Wort… so merkwürdig entrückt von der Welt gewesen.
    Sie verließen das Ufergebiet und ritten durch offenes Land  – saftiges Weideland, durchsetzt mit Baumgruppen und niedrigen Büschen.
    Das raue Grenzgebiet aus Heide und Ginster hatten sie endgültig hinter sich gelassen. Das Land hier war grüner und sanfter. In der Ferne konnte Will eine schwache dunkle Linie erkennen. Eine Hügelkette. Er schätzte, dass sie mindestens einen Tagesritt entfernt war, vielleicht auch mehr. Die klare Luft konnte einen leicht in die Irre führen, wenn es darum ging, Entfernungen richtig einzuschätzen.
    »Sieht so aus, als wollten sie in die Berge dort«, sagte er.
    »Könnte sein«, antwortete Walt. »Laut Karte sind dort zahlreiche Höhlen. Und die Erwählten verstecken sich gern. Am besten, wir gehen gleich in Kampfformation«, fügte er hinzu.
    Will kam zu dem Schluss, dass Walts Vorschlag vernünftig war. Sie ritten durch offenes Land und kamen gut voran. Kampfformation bedeutete, dass sie weit auseinander gezogen ritten, mit etwa dreißig Schritten Abstand. Dadurch boten sie kein allzu

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