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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Cassandra, Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin von Araluen.«
    Auf einmal war es mucksmäuschenstill. Titel wie Leutnant der Königlichen Wache und Namen wie Prinzessin Cassandra verliehen Horace beträchtliches Ansehen. Er war ein Mann, der Zugang zu den höchsten Kreisen des Landes hatte, und er beabsichtigte, einen Bericht zu schreiben  – einen Bericht darüber, dass er die Lage vor Ort unzureichend vorgefunden hatte.
    Doric gestattete sich einen zornigen Seitenblick auf Meralon mit der unausgesprochenen Frage: Warum habt Ihr das zugelassen? . Dann richtete er das Wort an Orman, diesmal in beschwichtigendem Ton.
    »Lord Orman, möglicherweise habe ich etwas unüberlegt gesprochen. Vergebt mir, wenn ich Euch bedauerlicherweise zu nahe getreten sein sollte. Es war ein langer und anstrengender Ritt hierher …«
    »Und natürlich seid Ihr und Eure Männer müde und müsst ruhen.« Orman nahm das Friedensangebot ohne zu zögern an. Will war beeindruckt vom Feingefühl des Burgherrn. Er bemühte sich um die angenehmste Lösung für die gegenwärtige unangenehme Situation. »Vielleicht dürfen meine Leute Euren Männern ihr Quartier zeigen?«
    »Dafür wäre ich außerordentlich dankbar, Sir«, sagte Doric mit einer leichten Verbeugung.
    Orman blickte zu seinem Sekretär. »Xander, kümmert Ihr Euch bitte darum?« Zu Doric gewandt fuhr er fort: »Vielleicht können wir unser Gespräch beim Abendessen fortsetzen  – nachdem Ihr Gelegenheit hattet, Euch auszuruhen und frisch zu machen?«
    Dorics Verbeugung war diesmal noch deutlicher. »Ihr seid zu freundlich, Sir. Wir könnten eine kleine Verschnaufpause gebrauchen, nicht wahr, Meralon?«
    Meralon murrte schmallippig eine Zustimmung. Waldläufer genossen natürlich den höchsten Grad an Unabhängigkeit, da sie nur dem König verantwortlich waren. Doch Horace’ weitreichende Verbindungen
durfte man nicht außer Acht lassen. Außerdem wusste Meralon, dass Wills Handlungen zwar äußerst ungewöhnlich, jedoch sehr erfolgreich gewesen waren. Und das allein zählte. Er eilte mit erhobenem Haupt an Will vorbei und folgte Doric und Orman in den Bergfried.
    »Seit wann bist du denn Leibgardist der Prinzessin?« , fragte Will Horace leise.
    Horace grinste ihn an. »Na ja, offiziell bin ich es noch gar nicht. Aber ich bin sicher, es ist nur eine Frage der Zeit.«



A bschiednehmen ist immer der schwierigste Teil im Leben eines Waldläufers, dachte Will, als er Reißer aus dem Stall der Burg führte. Shadow folgte ihm auf den Fersen. Will hatte gehofft, dass Alyss, Horace und er sich unauffällig davonmachen könnten, doch das war natürlich unmöglich. Sie hatten hier während der vergangenen Monate Freunde gewonnen, und diese Freunde wollten Gelegenheit bekommen, sich zu verabschieden.
    Sir Doric und Meralon waren bereits in der Vorwoche abgereist. Vorläufig wurde die Burg von den Nordländern bewacht. Diejenigen, die nicht Wache hielten, arbeiteten etwa eine Meile entfernt an einem Bach, der über einen größeren Fluss ins Meer mündete, an ihrem neuen Wolfsschiff. Das Gerüst hatten sie am Ufer bereits zusammengezimmert.
    Jetzt blieb Will stehen. Horace und Alyss, die hinter ihm ihre Pferde herausführten, hielten ebenfalls an. Orman, Xander und Malcolm warteten dort auf sie. Hinter ihnen konnte er die breiten Gestalten von
Gundar und Nils Ropehander sehen. Und dahinter die noch breitere und größere Gestalt von Trobar, der sich inzwischen ausreichend erholt hatte, um für die Verabschiedung das Krankenzimmer zu verlassen und mit leicht schmerzverzogenem Gesicht die Treppe nach unten zu humpeln. Will meinte zu wissen, von wem sich der Riese ganz besonders verabschieden wollte.
    Den höfischen Gepflogenheiten entsprechend sprach Orman zuerst.
    »Lady Alyss, Waldläufer Will und Sir Horace! Ich schulde Euch viel mehr, als ich es jemals gutmachen könnte. Bitte nehmt als völlig unzureichende Belohnung für Eure Dienste meine unendliche Dankbarkeit und meine immerwährende Freundschaft an.«
    Horace und Will traten verlegen von einem Fuß auf den anderen und murmelten ihre unverständlichen Antworten. Alyss war hierin natürlich geschickter und übernahm das Reden.
    »Lord Orman, es war uns eine Ehre, Euch zu Diensten sein zu dürfen. Ihr habt Euch als treuer Untertan unseres Königs erwiesen.«
    Orman verbeugte sich. »Ihr seid zu freundlich, Lady Alyss.«
    Dann wandte er sich an Will. »Ich entsinne mich, bei unserem Kennenlernen ein paar unfreundliche Bemerkungen

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