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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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sich an seine eigene Lehrzeit bei Walt erinnerte.
    »Du wirst gebraucht, um die Anzahl zu vervollständigen, Will«, erläuterte er. »In Celtica besteht man traditionell darauf, dass eine offizielle Abordnung sich aus drei Personen zusammensetzt. Und um ehrlich zu sein, Walt hat recht. Du bist bei den Kriegsvorbereitungen hier in Araluen am ehesten entbehrlich.« Er grinste wehmütig. »Wenn es dich tröstet, ich bekam den Auftrag, weil ich der jüngste Waldläufer im Bunde bin.«
    »Aber warum ausgerechnet drei Leute?«, wollte Will wissen und nützte Gilans Gesprächigkeit sofort aus.
    Gilan seufzte. »Wie wir schon sagten, es ist eine Tradition in Celtica. Sie reicht zurück bis zu den Tagen des Rates, als es zwischen Celtica, Picta und Hibernia ein Bündnis gab. Damals regierte ein Triumvirat.«
    »Natürlich könnte Gilan die Botschaft auch allein überbringen«, fügte Walt hinzu. »Aber dann werden sie ihn tagelang warten lassen, während sie
über Formalien und das Protokoll reden. Und wir können es uns einfach nicht leisten, so viel Zeit zu verlieren. Es gibt in Celtica ein altes Sprichwort, das besagt: ›Einer mag betrügen, zwei sich verschwören und lügen, drei, das ist die magische Zahl‹.«
    »Also schickt Ihr mich dorthin, weil Ihr auf mich verzichten könnt?« Will war bei diesem Gedanken doch leicht getroffen.
    Walt beschloss, dass es Zeit war, sein Selbstbewusstsein zu stärken, aber nur ein wenig.
    »Nun, um ehrlich zu sein, genau so ist es. Andererseits kann man auch nicht jeden als Botschafter schicken. Die drei Abgesandten müssen einen offiziellen Status haben.«
    »Und du, Will«, fügte Gilan hinzu, »bist ein Mitglied des Bundes der Waldläufer. Das wird in Celtica anerkannt.«
    »Ich bin aber nur ein Lehrling«, wandte Will ein, »das zählt doch nicht viel.« Er war überrascht, als beide Männer kopfschüttelnd widersprachen.
    »Du trägst das Eichenblatt«, erklärte Walt. »Ob Bronze oder Silber, darauf kommt es nicht an. Du bist einer von uns.«
    Wills Miene hellte sich auf. »Na ja«, sagte er, »wenn das so ist, dann freue ich mich, Euch behilflich sein zu können, Gilan.«
    Walt betrachtete ihn amüsiert. Vielleicht wollte er seinen Lehrling wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen, denn er wandte sich an Gilan
und sagte: »Fällt dir noch jemand ein, auf den man so gut verzichten kann, dass er der dritte Abgesandte ist?«
    Gilan zuckte mit den Schultern und lächelte, als er sah, wie Will erneut die Schultern hängen ließ. »Das ist der zweite Grund, weshalb Crowley mich hierher geschickt hat«, erklärte er. »Da Redmont zu den größeren Lehen gehört, dachte er, du könntest vielleicht noch jemanden hier entbehren. Irgendeine Idee?«
    Walt rieb sich nachdenklich das Kinn und ihm fiel tatsächlich etwas ein. »Ich denke schon.« Er drehte sich zu Will. »Du solltest jetzt besser zu Bett gehen. Ich werde Gilan bei den Pferden helfen und dann gehen wir hinüber zur Burg.«
    Will nickte. Tatsächlich verspürte er große Müdigkeit und ein nicht zu unterdrückendes Bedürfnis, zu gähnen. Er stand auf, um in seine Kammer zu gehen.
    »Bis morgen früh dann, Gilan.«
    »Ja, und zwar tatsächlich sehr früh«, erwiderte Gilan lächelnd. Will zuckte ergeben mit den Schultern. »Das dachte ich mir fast.«

    Walt und Gilan liefen in freundschaftlichem Schweigen über die Felder in Richtung Burg. Gilan, der seinen alten Meister gut genug kannte, spürte, dass Walt etwas mit ihm besprechen wollte.
    Es dauerte nicht lange, da brach Walt das Schweigen.
    »Dieser Botengang nach Celtica könnte genau das sein, was Will braucht. Ich mache mir nämlich ein bisschen Sorgen um ihn.«
    Gilan runzelte die Stirn. Er mochte den Lehrjungen. »Wieso denn?«
    »Es hat ihn ziemlich aufgewühlt, als wir letzte Woche die Wargals verfolgten«, erklärte Walt. »Er glaubt, er hätte die Nerven verloren.«
    »Und hat er das?«
    Walt schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Er hat mehr Mut als die meisten Erwachsenen. Aber als die Wargals uns angriffen, schoss er übereilt und verfehlte das Ziel.«
    Gilan zuckte mit den Schultern. »Kein Grund, sich zu schämen, oder? Schließlich ist er noch nicht einmal sechzehn. Er ist aber doch bestimmt nicht davongelaufen, oder?«
    »Nein. Ganz und gar nicht. Er hat standgehalten und sogar noch einen weiteren Schuss gewagt. Dann hat Reißer den Wargal mit den Hufen abgewehrt, bis ich die Bestie erledigen konnte. Ein gutes Tier.«
    »Es hat einen guten Herrn«,

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