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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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durchströmte ihn. Walt war schuld, dass sein fünfzehn Jahre währender Traum vor seinen Augen zerstört wurde. Walt war schuld, dass die Hälfte seiner Wargals besiegt im Staub des Schlachtfelds lag.
    Die Offensive war verloren, das war Morgarath klar. Doch er würde seine Rache an Walt bekommen. Und er hatte auch schon eine Idee, wie. Er drehte sich zu einem seiner Kommandanten.
    »Schafft die Flagge für den Waffenstillstand herbei«, befahl er.

D ie Hauptarmee des Königreichs marschierte langsam über das Schlachtfeld. Die von drei Seiten erfolgten Reiterattacken hatten innerhalb von nur wenigen Minuten den entscheidenden Sieg herbeigeführt.
    In der zweiten Reihe ritt Horace neben Sir Rodney. Der Heeresmeister hatte Horace als Schildknappe gewählt, der an seiner linken Seite ritt, in Anerkennung seiner Dienste für das Königreich. Es war eine seltene Ehre für jemanden, der sich in seiner ersten Schlacht beweisen musste, doch Sir Rodney war der Meinung, der Junge hatte es mehr als verdient.
    Horace betrachtete das Schlachtfeld mit gemischten Gefühlen. Einerseits war er ein klein wenig enttäuscht, dass er bisher nicht hatte kämpfen müssen. Andererseits war er darüber auch froh. Die Wirklichkeit einer Schlacht war weit entfernt von den glanzvollen Träumen seiner Kindheit. Er hatte sich eine Schlacht wie diese als eine Reihe strategisch ausgetüftelter Handlungen vorgestellt, in der geschickte
Krieger tapfere Heldentaten vollbrachten. Und selbstverständlich war in diesen Träumen der wichtigste und heldenhafteste Krieger Horace selbst gewesen.
    Stattdessen hatte er jedoch mit Entsetzen verfolgt, wie um ihn herum geschlagen und gehackt wurde, wie Blut spritzte und markerschütternde Schreie zu hören waren. Tapfere Soldaten aus Araluen und ihre Rösser, aber auch rücksichtslose Wargals waren gestorben und ihre Leichen lagen jetzt im Staub der Ebene von Uthal wie zerzauste Stoffpuppen. Das Ganze war schnell, grausam und verwirrend gewesen. Horace blickte zu Sir Rodney. Das grimmige Gesicht des Heeresmeisters verriet ihm, dass es immer so war.
    Horaces Kehle war trocken und er versuchte zu schlucken. Plötzlich überkamen ihn große Zweifel. Er fragte sich, ob er in einem Kampf nicht einfach vor Furcht erstarren würde. Zum ersten Mal in seinem Leben war ihm klar geworden, wie leicht man in einer Schlacht sterben konnte. Wie leicht er selbst sterben konnte.

    Morgarath und seine verbliebenen Soldaten waren in Verteidigungsstellung am Fuß der Klippen. Der weiche Boden hielt die Reiter ab, weiter vorzudringen, und es gab keine andere Möglichkeit, als die Fußsoldaten nach vorn zu schicken und die Schlacht
durch einen blutigen Kampf Mann gegen Mann zu beenden.
    Jeder Befehlshaber hätte mittlerweile das unvermeidliche Ende erkannt und sich ergeben, um das Leben der verbleibenden Soldaten zu retten. Doch der Kommandant dieser Truppe hieß Morgarath, und alle wussten, dass es kein Verhandeln gäbe. So wappneten sie sich gegen die hässliche Aufgabe, die vor ihnen lag. Es würde ein blutiger und sinnloser Kampf, aber es gab keinen anderen Ausweg. Morgaraths Macht musste ein für alle Mal gebrochen werden.
    »Trotz allem«, sagte Duncan grimmig, als die Vorhut unmittelbar vor dem Halbkreis der Wargals anhielt, »werden wir ihm die Gelegenheit geben, sich zu ergeben.« Er holte tief Luft, um seinem Trompeter den Befehl zu erteilen, das Signal für eine Verhandlung zu geben, als in der Vorderfront der Wargals eine Bewegung entstand.
    »Eure Majestät!«, rief Gilan, »sie enthüllen die weiße Fahne!«
    Die Kommandanten des Königreichs sahen überrascht, wie die weiße Fahne von einem Fußsoldaten in ihre Richtung getragen wurde. Aus den Reihen der Wargals wurde das Horn geblasen, fünf aufsteigende Töne – das allgemein gültige Signal, das einen Waffenstillstand erbat. König Duncan schüttelte überrascht den Kopf, zögerte und gab dann seinem Trompeter ein Zeichen.
    »Dann müssen wir uns wohl anhören, was er zu sagen hat«, meinte er. »Gebt das Antwortsignal.«
    Der Trompeter feuchtete seine Lippen an und blies die Antwort zum Zeichen des Waffenstillstands – die gleichen Noten in umgekehrter Reihenfolge.
    »Es ist bestimmt nur eine Finte«, sagte Walt grimmig. »Morgarath wird einen Unterhändler schicken, während er versucht, zu entkommen und …«
    Er brach ab, als die Reihen der Wargals sich erneut teilten und eine Gestalt herausritt. Hochgewachsen und dünn, in schwarzer Rüstung und mit

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